RSNplusRSN-Rangliste, Platz 28: Jannik Steimle

Einen Stammplatz in Quick-Steps Klassikerteam erobert

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Einen Stammplatz in Quick-Steps Klassikerteam erobert"
Jannik Steimle (Quick-Step Alpha Vinyl) | Foto: Cor Vos

28.11.2022  |  (rsn) – Nach seiner dritten Saison bei Quick-Step – Alpha Vinyl ist Jannik Steimle aus der Klassikerfraktion des belgischen Teams nicht mehr wegzudenken. Angefangen mit Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) Ende Februar bestritt der Schwabe alle bedeutenden Kopfsteinpflasterrennen und konnte als Zehnter bei Nokere Koerse (1.Pro) und Vierzehnter bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) auch persönliche Erfolgserlebnisse verbuchen.

"Ich war erst einmal mega happy, dass ich im Frühjahr den Sprung in das Klassikerteam geschafft habe. Leider war ich bei den großen Rennen mit der Form schon auf dem absteigenden Ast und bin im Frühjahr nicht so recht in einen Flow gekommen. Aber das Team war zufrieden, deshalb fällt meine Frühjahrsbilanz positiv aus“, fasste Steimle gegenüber radsport-news.com zusammen. Seine Saisonbilanz dagegen bezifferte der 26-Jährige mit "50:50".

___STEADY_PAYWALL___

In seinem dritten Jahr bei Quick-Step etablierte sich Jannik Steimle endgültig in der Klassikerfraktion des Teams, hier bei der Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

Neben Highlights wie Starts bei der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix sowie der Straßen-WM in Australien musste Steimle auch Rückschläge wie den verpassten Deutschen Meistertitel im Einzelzeitfahren wegstecken. In Marsberg freute er sich zunächst über den vermeintlichen Sieg. Allerdings erschien Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) wegen eines vertauschten Transponders zunächst nicht in der Ergebnisliste. "Sogar die Betreuer von Bora - hansgrohe haben mir zuerst gratuliert. Da die Zeit von Lennard zuerst nicht auftauchte und dann doch, habe ich mich schon ein bisschen veräppelt gefühlt“, sagte Steimle, der sich schließlich 15 Sekunden hinter Kämna mit Silber begnügen musste.

Nach Schlüsselbeinbruch keine Deutschland Tour

Bitter war auch der Schlüsselbeinbruch, den er sich Anfang August bei der Burgos-Rundfahrt (2.Pro) zuzog und der seinen Start bei der Deutschland Tour (2.Pro) verhinderte. Bei der im September folgenden Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) schließlich war die Form nicht wie gewünscht. "Auf die zweite Saisonhälfte habe ich mich mega gefreut, habe mich hart darauf vorbereitet, dann kam mir der Schlüsselbeinbruch in die Quere“, sagte Steimle, der in beiden Rundfahrten vom Team freie Fahrt erhalten hätte.

Ursprünglich stand sogar die Vuelta a Espana in seinem Rennkalender. Da jedoch das Aufgebot ganz auf den späteren Gesamtsieger Remco Evenepoel ausgerichtet wurde, entschied sich die Teamleitung dazu, dem Deutschen ein attraktives Ersatzprogramm anzubieten. "Ich persönlich gehe lieber bei einwöchigen Rundfahrten auf Ergebnisjagd als bei einer Grand Tour nur zu arbeiten und keine Freiheiten zu bekommen“, meinte Steimle, der damit schon im zweiten Jahr in Folge keine dreiwöchige Landesrundfahrt bestritt.

Bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften in Marsberg musste sich Steimle (li.) um 15 Sekunden Lennard Kämna (Bora – hansgrohe, Mitte) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

Mit der WM in Australien wartete dann aber noch ein letztes Highlight auf ihn. Mit der deutschen Mixed Staffel verpasste er als Vierter des Teamzeitfahren knapp die Medaillenränge, im abschließenden Straßenrennen konnte er wie das gesamte deutsche Team keine Akzente mehr setzen. "Die Form war in Australien nicht so wie erhofft. Dafür, dass mein Schlüsselbeinbruch aber erst sieben, acht Wochen zurücklag, war ich aber doch ganz zufrieden“, blickte er auf die Welttitelkämpfe zurück.

In Donaueschingen soll der Deutsche Zeitfahrtitel her

In seinem Vertragsjahr bei Soudal – Quick Step will sich Steimle voll auf die Klassiker konzentrieren. Nach den Abgängen von Zdenek Stybar und Mikkel Honoré möchte er sich ihm bietende Gelegenheiten gerne nutzen. "Ich bin gespannt, was das Frühjahr so hergibt“, so Steimle, der Paris-Roubaix als sein Lieblingsrennen bezeichnete. "Das macht aber natürlich nur Spaß, wenn man vorne mitfährt“, fügte er an. Bei seinem Debüt im April gelang ihm das noch nicht: Die 119. Ausgabe der “Königin der Klassiker“ beendete er auf dem 57. Platz, 15:16 Minuten hinter dem Sieger Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers).

Im September absolvierte Steimle (re.) bei der WM in Australien in den deutschen Nationalfarben neben der Mixed Staffel auch noch das Straßenrennen. | Foto: Cor Vos

Wie der zweite Teil seines Rennkalenders 2023 aussehen wird, konnte Steimle noch nicht sagen. "Erst einmal konzentriere ich mich auf die Klassiker. Erst kommt A, dann B. Ich will im Frühjahr stark fahren und dann im Mai ein erstes Fazit ziehen“, kündigte der Allrounder an. Im Sommer wäre unter bestimmten Umständen aber das Tour-Debüt möglich. "Wenn sich Remco Evenepoel auf den Giro konzentriert, könnte da eine Tür für mich aufgehen. Aber für mich ist es auch kein Thema, wenn ich keine Grand Tour fahre. Ich mache mir wegen der großen Landesrundfahrten keinen Stress“, sagte Steimle.

Nach dem Frust über den verpassten Sieg bei der Zeitfahr-DM will er 2023 bei den nationalen Titelkämpfen in Donaueschingen "ganz oben“ stehen. "Ich werde jedenfalls alles dafür tun, um mit dem Meistertrikot nach Hause zu fahren“, meinte Steimle, der es dann im DM-Straßenrennen taktisch geschickter angehen will als in dieser Saison im Sauerland, wo er als Einzelstarter bei der Ankunft auf dem Kahlen Asten Neunter wurde.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

07.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

07.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)