RSNplusRSN-Rangliste 2022, Platz 8: R. Kasper

Im Jahresverlauf immer besser und nun auf neuen Wegen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Im Jahresverlauf immer besser und nun auf neuen Wegen"
Romy Kasper (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

05.01.2023  |  (rsn) – Nach zwei Jahren im Team Jumbo – Visma führt der Weg für Romy Kasper in der neuen Saison zwar raus aus einem Women's WorldTeam, trotzdem aber hin zu einem sehr interessanten Projekt, bei dem sie auf kaum weniger Professionalität treffen wird: Die 34-Jährige hat bei AG Insurance – Soudal Quick-Step unterschrieben, dem künftig noch enger an die Männer-Mannschaft von Patrick Lefevere angeschlossenen Frauen-Rennstall.

"Es ist wirklich ein Team, gefühlt wie anfangs bei Jumbo auch", erklärte Kasper radsport-news.com im Gespräch über ihr Jahr 2022 und die kommenden Aufgaben 2023. Beispielsweise sei man in Calpe gemeinsam mit den Quick-Step-Männern im Dezember auch schon im Trainingslager gewesen.

___STEADY_PAYWALL___

An ihrer persönlichen Rolle ändert sich für Kasper 2023 auch nicht allzu viel: "Ich werde wieder Road Captain sein, gerade für die Frühjahrsklassiker", meinte sie und zitierte ihre neue Sportliche Leiterin Jolien D'Hoore: "Die Vermittlung zwischen Teamauto und den Fahrerinnen im Rennen." Gleichzeitig heißt das aber nicht, dass Kasper nicht auch selbst Ergebnisse wird einfahren können. So hat sie sich ihr Traum-Rennen Paris-Roubaix (1.WWT) auch für die neue Saison wieder dick angestrichen.

Defekt und "semigutes" Material beendeten Roubaix-Traum

Dort lief es 2022 schließlich nicht ganz wie erhofft und geplant. Teamkapitän Marianne Vos musste ihren Start am Morgen wegen einer Corona-Infektion absagen. Das bedeutete für Kasper zwar mehr Freiheiten und das Rennen lief bis zum gefürchteten 5-Sterne-Sektor Mons-en-Pévèle auch gut. Doch dann stoppte sie ein Defekt und am Ende fuhr die Lausitzerin als 19. im Velodrom über den Zielstrich.

Bis zu ihrem Defekt lag Romy Kasper (Jumbo - Visma bei Paris - Roubaix aussichtsreich im Rennen). | Foto: Cor Vos

"Mit meiner eigenen Leistung dort war ich schon zufrieden. Das Problem war eher der Defekt", erklärte Kasper, die anschließend anstatt eines 32er-Reifens einen 26er auf dem Ersatzlaufrad gehabt habe, "weil das gute Material am Tag danach die Männer brauchten". Mit dem Ersatzmaterial sei sie für den Kampf um die Top 10 auf den verbleibenden schweren Kopfsteinpflaster-Sektoren wie dem Carrefour de l'Arbre dann nur noch "semigut" ausgestattet gewesen, meinte sie.

Insgesamt bezeichnete Kasper ihr Frühjahr 2022 als "eher durchwachsen. Da hätte ich mir mehr erhofft, vor allen Dingen in Richtung Roubaix eben. Aber ab Thüringen (Ende Mai, Anm. d. Red.) und den Deutschen Meisterschaften wurde es gefühlt von Woche zu Woche und Rennen zu Rennen immer besser."

Arrividerci und bonjour

Kasper fuhr einen ordentlichen Giro d'Italia und wurde anschließend ganz spontan auch noch für die Tour de France nachnominiert. "Das war definitiv ein Highlight dieses Jahr", erinnerte sie sich an den Anruf ihrer Teamchefin am Donnerstag vor dem Tour-Start am Sonntag.

"Ich bin nicht besonders kaputt aus dem Giro gekommen, habe vier Tage pausiert und dann wieder Grundlagen gemacht, als nach einer Grundlageneinheit das Telefon klingelte", so Kasper, die im Rennen dann in ihrer typischen Helferrolle fungierte und an den zwei Tageserfolgen sowie fünf Tagen in Gelb und dem Gewinn des Grünen Trikots durch Vos teil hatte. "Das war schon krass emotional", blickte sie nun glücklich zurück.

Mit einem weiteren Höhepunkt endete Kaspers Saison im September auch: den Weltmeisterschaften. Erstmals war sie dort Teil der Mixed Staffel: "Früher hätte ich mir nicht erträumen können, im Mixed Relay Vierte zu werden und dort überhaupt dabei zu sein."

Einen Tiefpunkt erlebte Kasper 2022 aber trotzdem auch noch: Bis zu den Deutschen Meisterschaften im Juni hatte sie noch keine Zusage zur Vertragsverlängerung bei Jumbo - Visma. Deshalb machte sie sich auf die Suche nach einem neuen Team und neuen Herausforderungen. 

Der emotionale Abschied auf dem Podium der Schlussetappe der Simac Ladies Tour für Kasper (Bildmitte) | Foto: Cor Vos

Doch die Suche war erfolgreich und so gehört Kasper auch 2023 nun in neuen Farben weiter dem Peloton an, was den Abschied von ihren alten Teamkolleginnen bei ihrem letzten Einsatz für Jumbo – Visma Anfang September bei der Simac Ladies Tour (2.WWT) zumindest etwas erleichterte, weil mit dem Schließen eines Kapitels auf dem Podium nach der Schlussetappe in Arnheim geichzeitig ein neues aufging. "Vor allem die letzte Etappe bei der Simac Ladies Tour, mein letztes Rennen im Team, war schon schwer. Ich hatte zwei sehr schöne Jahre dort und das war auch nochmal ein schöner Abschied", erklärte sie, freut sich jetzt aber auf die neuen Aufgaben in Blau-Weiß.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.01.2023Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2022

(rsn) – Wie bei den Männern, so hat radsport-news.com auch unter den Frauen mit eigenem Punkteschlüssel die beste Straßenfahrerin des deutschsprachigen Raumes – Deutschland, Liechtenstein, Luxe

13.01.2023Beim Sprung in die Weltspitze fehlte nur der große Sieg

(rsn) – Als Liane Lippert am 24. September zum letzten Mal den Mount Pleasant in Wollongong hinauffuhr, gab sie Vollgas und die gesamte Weltspitze hatte es schwer, der Deutschen Meisterin zu folgen.

12.01.2023Schweizer Dauerbrennerin fehlte nur eigener großer Coup

(rsn) – Auch ohne Einzelsieg hat Elise Chabbey in ihrem zweiten Jahr bei Canyon – SRAM einen weiteren Schritt in Richtung Weltspitze gemacht. Die Ärztin und ehemalige Olympia-Kanutin rückte im S

11.01.2023“Extrem schwieriges Jahr“ mit ganzer Reihe Glanzpunkte

(rsn) – Mit dem Erfolg steigen die Ansprüche. Das trifft auf Marlen Reusser genauso zu wie auf viele andere Sportler und Sportlerinnen. Doch am Beispiel der Schweizerin wurde das in der Saison 2022

10.01.2023Nach Traumeinstand auf dem Weg in die Weltspitze

(rsn) – Als große Überraschung darf man den Durchbruch von Ricarda Bauernfeind im Jahr 2022 aus deutscher Perspektive wohl nicht bezeichnen. Denn ihr Potenzial deutete die Eichstätterin bereits 2

09.01.2023Durchgestartet, obwohl Vertragsprobleme Monate kosteten

(rsn) – Christina Schweinberger hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Stand sie zu Saisonbeginn noch vor einer völlig ungewissen Zukunft, so hat die Österreicherin über die Monate schließlich do

07.01.2023Komplizierte Verletzung beendete die Saison vorzeitig

(rsn) – Ein Winter ohne Cross, das ist für Christine Majerus (SD Worx) ein Novum. Die 35-jährige Luxemburgerin kombinierte in ihrer Karriere die Straße von Anfang an erfolgreich mit dem Gelände

06.01.2023Trotz internationalem Durchbruch nicht ganz zufrieden

(rsn) – Nadine Gill kennt man jetzt. Die gebürtige Heidelbergerin hat in der Saison 2022 international auf höchstem Level auf sich aufmerksam gemacht und sich so einen Zweijahresvertrag bei Cerati

04.01.2023Abschiedstour mit schwerem Start und Traumfinale

(rsn) - Viereinhalb Monate ist es inzwischen her, dass Lisa Brennauer (Ceratizit - WNT) bei den Europameisterschaften von München ihre Karriere beendet hat. Doch die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2014 u

02.01.2023Grausames Déjà-vu beendete früh eine starke Saison

(rsn) – Wenn man beim Giro d´Italia in einer Abfahrt schwer stürzt und sich das Becken bricht, ist das alles andere als ein schönes Erlebnis. Wenn es einem fast auf den Tag genau ein Jahr später

01.01.2023Nach dem Olympiasieg erstmals als Vollzeit-Profi unterwegs

(rsn) – Extrem viel war von Anna Kiesenhofer auch im ersten Jahr nach ihrem Olympiasieg nicht im Peloton zu sehen. Die Mathematikerin aus Österreich bestritt zwar nie in ihrer bisherigen Karriere m

30.12.2022Nach dem Abi über die Ardeche in die WorldTour

(rsn) – Es war eine kurze Saison für Antonia Niedermaier, aber eine, die sich voll und ganz gelohnt hat: Die 19-Jährige aus Bad Aibling ist nach ihrem Abitur zwar erst spät ins Radsportjahr 2022

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)