Dritter Streich von SD Worx in Thüringen

Guarischi und Wiebes machen nächsten Doppelsieg perfekt

Von Peter Maurer aus Schmölln

Foto zu dem Text "Guarischi und Wiebes machen nächsten Doppelsieg perfekt"
Lorena Wiebes und Barbara Guarischi (beide SD Worx) jubeln in Schmölln | Foto: Arne Mill/T.RF Sportmarketing GmbH

25.05.2023  |  (rsn) – Einen italienischen Tageserfolg gab es auf der 3. Etappe der Lotto Thüringen Ladies Tour (2.Pro) rund um Schmölln. Im finalen Sprint setzte sich Barbara Guarischi (SD Worx) durch und holte damit den bereits dritten Erfolg für ihre Mannschaft in Thüringen in Folge. Hinter der 34-Jährigen landete ihre Teamkollegin Lorena Wiebes auf dem zweiten Rang. Das Duo stellte auf der Zielgeraden noch Ausreißerin Sandra Alonso (Ceratizit WNT Pro Cycling), die das Podium komplettierte.

"Wir wollten unbedingt einen Sprint heute. Ich war mir zwar bis kurz vor dem Ende unsicher, ob es überhaupt dazukommt. Aber meine Teamkolleginnen haben alles daraufgesetzt und es hat geklappt", freute sich die Italienerin, die eigentlich normalerweise die Anfahrerin für Europameisterin Wiebes ist. Doch diese fuhr, wie schon am Vortag in Gera, nicht mehr an ihr vorbei und sicherte dahinter den Doppelschlag ab.

Fast aber hätte die Spanierin Alonso die Siegpläne der niederländischen Equipe durchkreuzt. 36 Kilometer vor dem Ziel löste sie sich aus dem Feld und bekam später noch Begleitung von der Belgierin Margot Vanpachtenbeke (Parkhotel Valkenburg). Das Duo war lange auf Siegkurs. Erst auf der engen Zielgeraden in Schmölln wurden sie eingeholt. Alonso landete noch auf dem Podest, ihre Begleiterin wurde Fünfte hinter der Australierin Ruby Roseman-Gannon (Jayco – AlUla).

"Es war sehr, sehr knapp und das ist natürlich schade. Aber ich freue mich über die Leistung", erzählte Alonso, die als kämpferischste Fahrerin des Tages ausgezeichnet wurde und nach dem vierten Platz ihrer Teamkollegin Marta Lach, die in Gera hinter drei SD-Worx-Fahrerinnen lag, nun erneut die Top-Platzierung hinter den so erfolgreichen Niederländerinnen holte: "Wir haben gestern noch gescherzt, dass wir die Erstplatzierten des restlichen Feldes sind, und das haben wir heute wieder unterstrichen. Der Plan war es, sie mit einer längeren Attacke zu überraschen und das ist auch fast gelungen."

Riedmann beste Deutsche

Auf Rang sieben landete die Österreicherin Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck), die ein aktives Rennen zeigte und immer wieder vorne auf dem Rundkurs zu finden war. "Ich glaube wir haben heute viel richtig gemacht. Ich habe versucht bei den Zwischensprints ein paar Sekunden rauszuholen, was nicht ganz so aufgegangen ist. Ich war immer knapp dran, aber meistens als Vierte oder Fünfte nur unweit der Top drei davon entfernt", schilderte sie nach dem Rennen.

Einen Platz dahinter wurde Linda Riedmann (Deutsches Nationalmannschaft) Achte. "Es war ziemlich chaotisch, weil das Finale auch extrem schnell war. Ich kam in einer guten Position durch die letzte Kurve, war da ungefähr Zehnte und konnte auf der Geraden noch ein paar Fahrerinnen absprinten", erzählte die bestplatzierte Deutsche der 3. Etappe.

Bredewold bleibt in Gelb

Die Gesamtführende Mischa Bredewold (SD Worx) verlor als 19. der Tageswertung fünf Sekunden, behielt aber das Gelbe Trikot. "Es war ein spezielles Gefühl dieses Trikot heute zu tragen, ich muss aber auch sagen, dass es mich auch ein wenig gestresst hat. Der Tag war hektisch und man musste immer den Fokus behalten und weit vorne fahren. Ich denke, als Team haben wir das gut gehändelt", bilanzierte die aktuelle Nummer 1 der Thüringen-Rundfahrt.

Elf Sekunden beträgt ihr Vorsprung nun auf ihre Teamkollegin Wiebes, die Belgierin Lotte Kopecky (SD Worx) komplettiert drei Sekunden dahinter die Dreifachführung in der Gesamtwertung. Auf Platz vier liegt die Australierin Roseman-Gannon (+ 0:28) vor Schweinberger (+ 0:43). Laura Süßemilch (Fenix – Deceuninck) liegt als beste Deutsche auf Rang neun mit einem Rückstand von 48 Sekunden.

Einen schwarzen Tag erlebte das deutsche WorldTeam Canyon SRAM. Aufgrund von Magenproblemen musste Ricarda Bauernfeind das Rennen schon vor dem Start verlassen. Die 23-Jährige lag nach zwei Etappen auf dem fünften Gesamtrang. Kurz vor dem Ziel stürzte dann ihre Teamkollegin Antonia Niedermaier schwer, blieb lange am Streckenrand liegen. "Es sah am Anfang gar nicht gut aus. Ihr geht es aber besser als gedacht. Es ist nichts gebrochen, keine Gehirnerschütterung und auch das Knie ist in Ordnung", berichtete Mario Vonhof, der Sportliche Leiter der beiden Deutschen.

So lief die 3. Etappe der Thüringen-Rundfahrt:

Mit 94 Kilometern wartete der kürzeste Tagesabschnitt, das Mannschaftszeitfahren zu Beginn ausgenommen, auf die Fahrerinnen. Ein Rundkurs um Schmölln musste viermal absolviert werden. Bei jeder Zieldurchfahrt warteten Sprintwertungen und auch drei Bergwertungen brachten Zähler für dieses Sondertrikot.

Fast über die gesamte Renndistanz blieb das Feld geschlossen, was dem hohen, von SD Worx angeschlagenen, Tempo geschuldet war. Sie wollten mit aller Macht verhindern, dass sich eine Ausreißergruppe bildet.

So holte sich Kopecky die erste Sprintwertung vor Marta Lach (Ceratizit WNT Pro Cycling) und Roseman-Gannon. Bei der ersten Überfahrt der Bergwertung in Gößnitz (3. Kat.) sicherte sich Niedermaier drei Zähler vor der Führenden dieser Sonderwertung, der Italienerin Alice Palazzi (Top Girls Fassa Bortolo).

Den zweiten Sprint holte sich erneut Kopecky, diesmal vor ihren Teamkolleginnen Bredewold und Wiebes. Am Berg war es dann Palazzi, die sich die drei Zähler sicherte und ihren Vorsprung weiter ausbaute. Kurz vor der vorletzten Überfahrt der Ziellinie in Schmölln löste sich dann Alonso aus dem Feld, gewann dadurch die letzte Sprintwertung sowie die letzte Bergwertung. Nach dieser attackierte dann die Belgierin Vanpachtenbeke aus dem Feld und schloss zur Spanierin auf. Das Duo arbeitete gut zusammen, war aber immer im Sichtfeld der Verfolgerinnen im klein gewordenen Hauptfeld.

Kurz vor der Zielgerade schloss das Team SD Worx auf die beiden Ausreißerinnen auf und knapp 50 Fahrerinnen gingen gemeinsam auf die letzten Meter. Wie schon in Gera zog Guarischi den Spurt für Wiebes an, doch diese ging erneut nicht vorbei, sondern sicherte den Doppelsieg ab. Dahinter reichte es für Alonso noch für den dritten Platz.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

11.05.2024Bredewold verteidigt Gelb mit Stil und holt zweiten Itzulia-Sieg

(rsn) – Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) hat ihr auf der 1. Etappe erobertes Führungstrikot am zweiten Tag der Itzulia Women (2.WWT) nicht nur verteidigt, sondern sich nach 104 Kilometern vor

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

09.05.2024Ludwig: “Dachte so oft, dass ich nie einen Profisieg hole“

(rsn) – Hannah Ludwig hat geschafft, woran sie selbst nicht geglaubt hat. Die 24-Jährige aus Traben-Trarbach machte am Mittwoch den Tag für ihr Team Cofidis perfekt. Nachdem kurz zuvor Benjamin Th

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

07.05.2024Ab 2025 auch ein Frauenrennen Mailand-Sanremo?

(rsn) - Nach der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich wird mit Mailand-Sanremo auch das vierte der fünfte Monumente künftig wohl auch mit einem Frauenrennen aufwarten kö

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

30.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina (2.UWT) für sich entschieden. Die 36-jährige Niederländerin verwies nach 1302 Kilometern zwischen Lucen

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d'Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am e

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)