Gesamtwertung, Etappenjagd, Wertungstrikots

Tour of Austria: Die heimischen KT-Teams haben viel vor

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Tour of Austria: Die heimischen KT-Teams haben viel vor"
Pirmin Benz und Jon Knolle (beide Team Vorarlberg) starten bei der am Sonntag beginnenden Tour of Austria | Foto: Cor Vos

30.06.2023  |  (rsn) – Nach drei Jahren Pause kehrt die Österreich-Rundfahrt als Tour of Austria (2.1) in den Rennkalender zurück. Für die fünf heimischen Kontinental-Teams, die zudem als Veranstalter auftreten, stellt das fünftägige Heimspiel, das am Sonntag in Dornbirn beginnt, das Highlight des Jahres dar. "Die Motivation ist riesengroß, wir freuen uns richtig, dass die Tour of Austria wieder stattfindet“, meinte etwa Rupert Hödlmoser, der Sportliche Leiter von Felbermayr Simplon Wels, gegenüber radsport-news.com. Mit Riccardo Zoidl stellt sein Team auch einen ehemaligen Gesamtsieger. 2013 legte der Österreicher mit dem Gewinn der Gesamtwertung den Grundstein zu einem Vertrag beim WorldTeam Trek.

"Mit Ricci haben wir auch in diesem Jahr ein heißes Eisen im Feuer. Er ist supergut drauf, aber auch nicht mehr der Jüngste“, sagte Hödlmoser über den 35-Jährigen. "Deshalb sehen wir uns auch nicht in der Favoritenrolle, sondern sind gegen vier starke WorldTeams und den weiteren Top-Pro- und KT-Teams in der Rolle des Underdogs. Die Rundfahrt ist richtig stark besetzt, das macht es richtig schwierig, da vorne mitzumischen“, so Hödlmosers Einschätzung.

Da in diesem Jahr keine klassische Bergankunft im Programm steht – früher wurde das Rennen meistens am Kitzbüheler Horn entschieden -, erwartet Hödlmoser die "offenste Rundfahrt seit ich mich erinnern kann. Grundsätzlich hat jede Etappe das Potenzial, eine GC-Etappe zu werden“, so der Österreicher, der bei den Sprintankünften auf Daniel Federspiel setzt. "Bei ihm als Mountainbiker fehlt noch etwas die Erfahrung beim Positionieren, aber daran haben wir schon viel gearbeitet. Wir hoffen, dass er bei der Tour of Austria mal einen super Tag hat“, so Hödlmoser weiter.

Felbermayr will an den fünf Tagen "offensiv fahren, auf Etappenjagd gehen und unsere Sponsoren zeigen. Wenn ein Erfolg rauskommt, wäre das ein Traum“, sagte der Österreicher abschließend.

Hrinkow Advarics hofft im Gesamtklassement auf Rapp

Auch Hrinkow Advarics hegt Ambitionen im Gesamtklassement. Zwar hat man keinen Ex-Sieger in den eigenen Reihen, mit dem Pfälzer Jonas Rapp aber einen Kletterer, der bei den letzten beiden Austragungen jeweils nur knapp die Top Ten verpasst hatte. "Für Jonas ist das Ziel ganz klar ein Top-10-Platz in der Gesamtwertung“, erklärte Teamchef Dominik Hrinkow gegenüber radsport-news.com.

Doch nicht nur Rapp soll sich in Szene setzen, sondern auch die beiden Rundfahrer Edward Ravasi und Jaka Primozic. "Wir haben ein starkes Team und können mit einer breiten Spitze starten“, so Hrinkow optimistisch. Neben einer Spitzenplatzierung in der Gesamtwertung liebäugelt die Hrinkow-Equipe mit dem Bergtrikot. Aber auch Etappenjagden will das Team erfolgreich sein. "Ich denke, dass es auf den Etappen zwei bis vier gute Möglichkeiten gibt, sich mit einer aktiven Fahrweise nicht nur gut in Szene zu setzen, sondern auch in die Entscheidung der Etappen einzugreifen“, so Hrinkow, dessen Equipe sich ganz besonders auf das Heimspiel in Steyr freut.

Vorarlberg will wie in Slowenien die WorldTeams ärgern

Das Team Vorarlberg, das sich zuletzt bei der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) gegen die WorldTeams in Szene setzen konnte, musste dagegen einen Tiefschlag verkraften. So fällt Klassementfahrer Oscar Cabedo für die Österreich-Rundfahrt aus. "In Slowenien haben wir gezeigt, dass wir ganz gut mitfahren können. Der Ausfall von Oscar tut uns aber sehr weh. Mit Colin Stüssi und Lukas Meiler sind wir trotzdem sehr stark aufgestellt", meinte Vorarlberg-Teamchef Thomas Kofler gegenüber radsport-news.com und fügte an: "Für ganz vorne - da sind wir realistisch - wird es in der Gesamtwertung wohl nicht reichen."

Mit dem für Cabedo nachnominierten Jon Knolle und Pirmin Benz stehen neben Meiler zwei weitere Deutsche im Vorarlberg-Kader, der von Moran Vermeulen, Lukas Rüegg und Dominik Amann komplettiert wird. Knolle, Benz, Rüegg, Vermeulen und Amann sollen sich auf den Etappen zeigen, die über hügeliges Terrain führen. "Grundsätzlich sind alle Jungs gut drauf. Wir wollen die Fluchtgruppen besetzen, vielleicht kommt ja mal eine Gruppe durch oder es springt ein Wertungstrikot dabei heraus", so Koflers Einschätzung.

Tirol KTM wirft ein Auge auf das U23-Trikot

Auch das Team Tirol KTM musste kurz vor dem Start einen Ausfall beklagen. Nach einem Trainingssturz muss Sebastian Putz wegen einer Gehirnerschütterung passen. "Das war natürlich eine Hiobsbotschaft", so Teamchef Thomas Pupp zu radsport-news.com. Nachnominiert wurde der junge Brite Mattie Dodd nachnominiert, der gemeinsam mit Alexander Hajek, Marco Schrettl, Paul Buschek, David Preylerm Simon Hegreberg und dem Deutschen Linus Rosner das Aufgebot bildet.

Dennoch überwiegt auch bei den Tirolern die Freude, dass die Rundfahrt wieder stattfinden kann. "Schön, dass es wieder losgeht", so Pupp. Sein Team will die Rundfahrt wie fünf Eintagesrennen bestreiten. "Wir planen von Tag zu Tag, schauen, wer gut drauf ist und nehmen dann die Spitzengruppe oder ein Trikot ins Visier. Für uns als einzige reine U23-Mannschaft hier im Peloton der Tour of Austria hätte etwa das Trikot des besten U23-Fahrer seinen Charme", meinte Pupp.

WSA KTM Graz: Außenseiter wollen offensiv fahren

Als großer Außenseiter geht WSA KTM Graz p/b Leomo ins Rennen. Die Mannschaft von Christoph Resl schickt mit fünf U23-Fahrern sowie den beiden 23-jährigen Martin Messner und Thomas Tichler ein sehr junges Aufgebot an den Start. Fast alle Fahrer sind gute Kletterer, so dass Resl hofft, dass sie “gut über die Berge kommen und bei der einen oder anderen Etappe eine Top 20- oder sogar eine Top 10-Platzierung erreichen können“, wie der Teamchef gegenüber radsport-news.com erklärte.

Seine Fahrer, die allesamt zum ersten Mal die Österreich-Rundfahrt bestreiten, seien allesamt hoch motiviert, die Etappen habe man sich auch genau angeschaut. Die Gesamtwertung werde sich am Großglockner oder am Sonntagberg entscheiden. Zudem hofft Resl, dass einer seiner Fahrer in die Top 30 oder gar in die Top 20 des Gesamtklassements vorstoßen kann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Tour of Austria: Tirol KTM zahlte gegen die WorldTeams Lehrgeld

(rsn) - Tirol KTM, einzige U23-Mannschaft am Start der Tour of Austria (2.1), musste beim Heimspiel im Kampf gegen die WorldTeams Lehrgeld bezahlen. Die jüngste Mannschaft am Start beendete die Rundf

06.07.2023Messner gewinnt orangefarbenes Trikot der Tour of Austria

(rsn) - Beim Schlagabtausch der Klassementfahrer zum Abschluss der Tour of Austria (2.1) gingen in Sonntagberg die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams leer aus - bis auf WSA KTM Graz.De

06.07.2023Narvaez holt seine dritte Etappe und feiert Gesamtsieg

(rsn) - Jhonatan Narvaez (Ineos - Grenadiers) hat am Schlusstag der Tour of Austria (2.1) nicht nur alle Attacken der Konkurrenz abgewehrt, sondern in Sonntagberg an der dortigen Basilika einen Doppe

05.07.2023Tour of Austria: Rapp verliert Bergtrikot, Keup aktivster Fahrer

(rsn) – Für die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams war die 4. Etappe der Tour of Austria (2.1), die Matteo Sobrero (Jayco – AlUla) nach 197 Kilometern in Steyr gewann, von vielen p

05.07.2023Sobrero sprintet vor Teamkollegen Engelhardt zum Sieg

(rsn) – Doppelschlag durch das Team Jayco - AlUla auf der 4. Etappe der Tour of Austria (2.1). Der Italiener Matteo Sobrero setzte sich auf dem längsten Teilstück, das über 197 Kilometer von St.

05.07.2023Engelhardt und Jayco wollen Narvaez am Schlusstag attackieren

(rsn) - Nach drei Tagen bei der Tour of Austria (2.1) hat Felix Engelhardt (Jayco - AlUla) ein zufriedenes Zwischenfazit gezogen. "Soweit läuft es gut. Im Sprint haben etwas die Beine gefehlt, um mit

04.07.2023Rapp: “Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel“

(rsn) - Neben Jhonatan Narvaez (Ineos - Grenadiers), der am dritten Tag der Tour of Austria die Großglockneretappe gewann und damit seine Gesamtführung ausbaute, war Jonas Rapp (Hrinkow Advircs) de

04.07.2023Messner und Zoidl klettern bei Tour of Austria in die Top Ten

(rsn) – Die deutschen und österreichischen Kontinental-Mannschaften mussten sich auf der Großglockneretappe letztlich wie zu erwarten zwar den WorldTeams geschlagen geben, konnten dem dritten Teil

04.07.2023Narvaez jubelt auch in St. Johann, Rapp Großglocknerkönig

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat auf der Großglockneretappe der Tour of Austria (2.1) seinen zweiten Tagessieg in Folge eingefahren und damit auch seine Gesamtführung ausgebaut. Der

03.07.2023Tour of Austria: Gamper und Rüegg sprinten in die Top Ten

(rsn) - Am zweiten Tag der Tour of Austria (2.1) sprang für das deutsche Kontinental-Team Santic - Wibatech die erste Top-Ten-Platzierung heraus. Dafür sorgte der Österreicher Mario Gamper, der be

03.07.2023Narvaez bereitet sich selbst den Sieg vor, Engelhardt Fünfter

(rsn) – Eine Attacke an einer 800 Meter langen Steigung sechs Kilometer vor dem Ziel war noch ohne Erfolg geblieben. Doch offenbar hatte Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) damit die Konkurrenz ents

02.07.2023“Österreicher“ Ackermann feiert Heimsieg in Dornbirn

(rsn) – Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) hat den Auftakt der Tour of Austria (2.1) gewonnen. Der gebürtige Pfälzer setzte sich nach 149 Kilometern rund um Dornbirn unweit seines Wohnortes im S

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)