“Wenn man gewinnen will, entscheidet man sich für diesen Weg“

Denk erklärt Verkauf von 51 Prozent seines Teams an Red Bull

Von Felix Mattis aus Hall in Tirol

Foto zu dem Text "Denk erklärt Verkauf von 51 Prozent seines Teams an Red Bull"
Ralph Denk im Radsport-Talk ´Windschatten´ in Hall in Tirol. | Foto: Max Schorch

07.02.2024  |  (rsn) – Ralph Denk hat sich im Rahmen der von der Tour of Austria auf die Beine gestellten Radsport-Talksendung 'Windschatten' am Dienstagabend in Hall in Tirol zum Einstieg von Red Bull als neuem Mehrheitseigner seines Teams Bora – hansgrohe geäußert, dabei aber auch unterstrichen, dass er allzu viele Dinge zur Zukunft des Rennstalls noch nicht sagen könne.

"Wir mussten eine Anmeldung beim Kartellamt machen und es gab keinen Einspruch. Und jetzt beginnt die Arbeit, die Strukturen aufzusetzen, erst. Red Bull will 51 Prozent von Denk Pro Cycling übernehmen. Das ist ein klares Ziel, das will Red Bull, das will auch Denk Pro Cycling. Aber die Arbeit beginnt jetzt erst", so Denk in der Talkrunde mit Moderator und Tour-of-Austria-Renndirektor Thomas Pupp, Fahrer-Manager Marc Bator und radsport-news.com-Chefredakteur Felix Mattis.

Erst in den kommenden Monaten könne man wirklich mehr zu den konkreten Plänen sagen, vertröstete Denk, versicherte aber auch, dass er persönlich keineswegs von der Bildfläche verschwinden werde. Viel mehr ist der Einstieg von Red Bull als Investor Denks Weg, mit den größten Top-Teams und deren stetig wachsenden Budgets mitzuhalten.

"Für mich ist es nicht das Ende der Fahnenstange. Ich habe mich dazu entschieden, das zu tun, weil ich gewinnen will und glaube, dass wir mit dieser Kombination in der Zukunft noch erfolgreicher sein werden", schilderte Denk seine Beweggründe für den Verkauf.

"Kontakt mit Investoren aus Arabien" hat sich "nicht so gut angefühlt"

"Ich habe zwei Wege gehen können: als Alleinherrscher und irgendwann vielleicht der einzige Alleinherrscher in der WorldTour. Das wäre vielleicht so geworden, wie Athletico Bilbao – da spielen ja nur die Basken, es ist sehr regional. Das wäre ein Weg gewesen. Oder, wenn man gegen die größten Mannschaften der Welt, die das größte finanzielle Potential haben, gewinnen will, dann entscheidet man sich für den anderen Weg."

Denk erklärte außerdem, dass er auch "Kontakt mit Investoren aus Arabien" gehabt habe. "Da bin ich ganz ehrlich: Das hat sich nicht so gut angefühlt für mich. Aber mit den Salzburgern, das hat sich sehr gut angefühlt, vom ersten Moment an. Man hat Dialekt sprechen können, das hab ich sehr gemocht. Und bis dato ist das sehr, sehr partnerschaftlich und auf Augenhöhe – und es ist auch Fahrt drin. Damit meine ich, dass Entscheidungen sehr schnell fallen und man das Gleiche will. Ich hoffe, dass das so bleibt."

Auch wenn der Raublinger noch keine konkreten Ankündigungen zur weiteren Entwicklung seines Teams unter Red-Bull-Flagge machen konnte oder wollte, so äußerte er sich aber zu einem Thema doch noch: der möglichen Etablierung einer U23-Mannschaft, eines sogenannten 'Development Teams' an der Seite des WorldTour-Kaders.

Kommt jetzt auch ein Development-Team?

"Es gibt bereits eine bestehende Kooperation zwischen Red Bull und Bora - hansgrohe im Talentscouting und wenn man die anderen Sportprojekte von Red Bull anschaut, ist es ein sehr großes Asset von Red Bull, dass sie in Nachwuchsprogramme investieren. Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir das auch diskutieren. Ob es schlussendlich stattfindet, werden wir sehen. Aber Diskussionspunkt unter vielen anderen ist es natürlich", erklärte Denk und schilderte auch, dass vom Radsport-Weltverband UCI diesbezüglich bereits immer wieder nachgefragt und auch Druck gemacht werde.

Bislang sind Development-Mannschaften für WorldTour-Rennställe per UCI-Reglement nicht verpflichtend, doch das Ansinnen der UCI ist es, dass sie das früher oder später werden. Und schon jetzt bedeuten die U23-Teams für deren WorldTeams einen Wettbewerbsvorteil: Da die UCI inzwischen erlaubt, Fahrer aus den Development-Teams im Saisonverlauf im WorldTeam einzusetzen, um sie dort Profiluft schnuppern zu lassen, haben WorldTour-Rennställe mit Development-Abteilung gerade im Krankheitsfall einiger ihrer Fahrer weit mehr Ersatzfahrer zur Verfügung als das eigentliche Kadermaximum von 30 Mann.

Die komplette 4. Folge des Radsport-Talks 'Windschatten':

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

12.05.2024Sarnowski fehlen 100 Meter zum ersten UCI-Sieg

(rsn) – Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat beim GP de la Ville d`Oran (1.2) in Algerien sein erstes UCI-Podium in einem Eliterennen eingefahren. Der 19-Jährige, 2022 Gesamtsieger der U19-

12.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)