RSNplusSelbstbewusst zum Openingsweekend

Superhelfer Tratnik beendet Algarve-Rundfahrt auf dem Podium

Von Peter Maurer vom Alto do Malhao

Foto zu dem Text "Superhelfer Tratnik beendet Algarve-Rundfahrt auf dem Podium"
Jan Tratnik (Jumbo - Lease a Bike) wurde Gesamtdritter der Algarve-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

18.02.2024  |  (rsn) – Der Saisonauftakt verläuft für Jan Tratnik (Visma - Lease a Bike) ausgesprochen erfolgreich. Nachdem er schon als Zweiter der Murcia-Rundfahrt und Dritter der Clasica Jaen jeweils auf dem Podium stand, wiederholte der 33-jährige Slowene dies auch bei der 50. Volta ao Algarve (2.Pro) und unterstrich seine starke Frühform, die er nun in die Klassiker mitnehmen will.

Mit seinem dritten Platz in der Gesamtwertung überstrahlte der Edelhelfer sogar seine Kapitäne Wout van Aert und Sepp Kuss. "Es war gar nicht geplant, dass es schon so gut geht und ich solche Ergebnisse einfahre", sagte Tratnik gegenüber RSN und fügte an: "Ich bin echt zufrieden mit der Form."

___STEADY_PAYWALL___

Dabei habe er im Winter nichts anders gemacht, kein spezielles Training, keine Veränderung in der Betreuung. Doch wie viele seiner Teamkollegen sind auch Tratnik bei der niederländischen Mannschaft neue Flügel gewachsen. Am kommenden Wochenende wird er zu van Aerts wichtigsten Helfern gehören, wenn der Belgier zum Openingsweekend beim Omloop Het Nieuwsblad oder Kuurne-Brüssel-Kuurne seinen ersten großen Coup in dieser Saison landen will.

Jan Tratnik (Visma – Lease a Bike) wurde Fünfter am Alto do Malhao und beendete die Algarve-Rundfahrt auf dem dritten Platz. | Foto: Cor Vos

Der erfahrene Tratnik gehört zu denjenigen Fahrern, mit deren Hilfe die großen Klassikererfolge von 2023 wiederholt und sogar übertroffen werden sollen. Blickt man auf sein Programm, so unterstreicht dieses seine Stellung in der Mannschaft. Nach dem Klassikerauftakt geht es mit van Aert ins Höhentrainingslager auf den Teide, ehe die Pflasterrennen E3 Saxo Classic, Dwars door Vlaanderen und Flandern-Rundfahrt anstehen.

Tratnik geht volles Rennprogramm mit viel Selbstvertrauen an

Danach warten wieder die Höhe und dann der Giro d'Italia. Auch für die Tour de France ist Tratnik schon gesetzt und in Sloweniens Olympiakader steht der starke Allrounder auch. "Ab nächster Woche liegt der Fokus sehr auf Wout. Das größte Ziel ist Flandern", ließ der 33-Jährige wissen, bedankte sich aber auch beim Team für seine Chance in Portugal, eigene Ergebnisse zu erzielen.

"Natürlich gibt mir das jetzt Selbstvertrauen. Hier hatte ich eine freie Rolle und die wollte ich natürlich auch wahrnehmen", so Tratnik, der mit seinem Team am Schlusstag nichts unversucht ließ, um Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) im Gelben Trikot noch einmal zittern zu lassen. "Wir wollten mit Wout Chaos anrichten und das ist uns gelungen. Es war eine schöne Attacke. Wir wollten das Rennen attraktiv gestalten", beschrieb er die Taktik für die finale Etappe.

Hinter den überragenden Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step, li.) und Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) war Tratnik an der Algarve “best of the rest“. | Foto: Cor Vos

Denn rund 40 Kilometer vor der Bergankunft am Alto do Malhao ging der Belgier in die Offensive, fuhr dem Feld der Favoriten davon, die sich ordentlich strecken mussten, um ihn wieder zurückzubringen. "Die anderen mussten arbeiten und Helfer verbrauchen, während ich und Sepp dahinter relativ wenig Kraft brauchten", erzählte Tratnik.

Tratnik in Slowenien aktuell kein heißes Thema

Doch der gefürchtete Schlussanstieg der Rundfahrt, der immer zweimal überquert wird, hielt noch einen weiteren Faktor gegen die Visma-Fahrer bereit, nämlich starken Gegenwind. "Es war schon bei der ersten Überfahrt richtig schwer. Durch den Wind mussten wir warten und das Ganze hat sich so zugespitzt, dass du auf den Sprint warten musstest", sagte der Routinier.

Doch weder er noch Vuelta-Sieger Kuss hatten Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) oder Rundfahrtsieger Evenepoel am Ende noch etwas was entgegenzusetzen. Dennoch zog Tratnik eine zufriedene Bilanz. Bei den Klassikern könnte er nicht nur ein Superhelfer für van Aert sein, sondern angesichts seiner überragenden Form sogar ein zusätzliches Ass von Visma – Lease a Bike.

Tratnik (Mitte) bestätigte auch an der Algarve seine brillante Frühform und beendete die Rundfahrt als bester Fahrer seines Teams auf dem Podium. | Foto: Cor Vos

Nicht ganz widerspiegeln konnten sich seine Frühjahresauftritte in seiner Heimat. "Eigentlich schaue ich nicht, was über mich geschrieben wird, aber natürlich sammeln meine Eltern jeden Bericht", so Tratnik. Doch die fanden nicht viel in den letzten Wochen. "Klar liegt der Fokus sehr auf Primoz (Roglic) und Tadej (Pogacar), aber generell wird nun viel über den Radsport berichtet. Daher war es ein wenig verwunderlich, dass so wenig über mich geschrieben wurde nach den guten Ergebnissen", meinte er, um dann dann schnell abzuwinken: "Damit habe ich aber kein Problem. Man darf nicht immer alles zu ernst nehmen und sehen. Ich denke, dass das sehr wichtig ist im Radsport. Es ist für uns eine große Welt, aber im Leben nur ein kleiner Teil."

Auch dass sein Vertrag Ende dieses Jahres ausläuft, bereitet Tratnik nicht wirklich Kopfzerbrechen: "Da ist es doch gut, dass ich jetzt Ergebnisse zum Vorzeigen habe. Aber ich bin mir sicher, dass das Team ganz happy mit meiner Arbeit ist“, fügte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.02.2024Algarve-Sieger Evenepoel ist stolz auf sein Team

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung am Schlusstag der 50. Volta ao Algarve hat sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nicht nur zum dritten Mal den Gesamtsieg bei der Rundfahrt im Süde

18.02.2024Bora – hansgrohe zeigt, wo es 2024 hingehen kann

(rsn) – Zum dreimaligen Down-Under Etappengewinner Sam Welsford gestellt sich dank seiner beiden Erfolge an den Bergankünften der 50. Volta ao Algarve mit Daniel Martinez ein weiterer Neuzugang v

18.02.2024Martinez schlägt Evenepoel auch am Alto do Malhao

(rsn) – Zur erfolgreichen Titelverteidigung hat es nicht gereicht, doch mit seinem zweiten Etappensieg bescherte Neuzugang Daniel Martinez dem deutschen Team Bora – hansgrohe einen perfekten Absch

18.02.2024Küng: Der EM-Crash hat keine Spuren hinterlassen

(rsn) - Als einer der wenigen großen Namen war Stefan Küng (Groupama - FDJ) mit seinem ersten Zeitfahrauftritt des Jahres zufrieden. Auch wenn Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) in Al

17.02.2024Erster Olympiatreff der Zeitfahrer geht an Evenepoel

(rsn) – Das Zeitfahren der Volta ao Algarve zieht zum Saisonauftakt immer auch die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr in den Süden Portugals. Diesmal umso mehr, als mit den Olympischen Spielen in

17.02.2024Evenepoel mit “fast perfektem“ Zeitfahren ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem überragenden Auftritt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) das Zeitfahren der 50. Algarve-Rundfahrt (2.Pro) für sich entschieden und dem Kolumbianer Daniel Martinez (Bora

17.02.2024Politt bei UAE schnell angekommen: “Es macht riesigen Spaß“

(rsn) – Acht Renntage im Trikot seiner neuen Mannschaft UAE Team Emirates hat Nils Politt in den Beinen. Nach den fünf Eintagesrennen der Mallorca Challenge ist der Hürther derzeit im Süden Portu

17.02.2024Auf Martinez wartet in Albufeira ein harter Kampf um Gelb

(rsn) – An der ersten Bergankunft der 50. Volta ao Algarve (2.Pro) war Titelverteidiger Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) der stärkste Fahrer des Feldes. In einem sehenswerten Sprint bezw

17.02.2024Die Startzeiten des Algarve-Zeitfahrens

(rsn) – Der Portugiese Diogo Oliveira vom heimischen Kontinental-Team ABTF Betao – Feirense eröffnet um 12.21 Uhr Ortszeit - 13.21 Uhr MEZ - das Zeitfahren der 50. Volta ao Algarve (2.Pro). Der 2

16.02.2024Van Aert schnappt Mayrhofer den Sieg auf den letzten Metern weg

(rsn) – Bergauf hat es am Vortag nicht gereicht, um mit den Besten mitzuhalten, doch im Massensprint hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf der 3. Etappe der Volta ao Algarve nun doch seinen

16.02.2024Rex tankt Selbstvertrauen: “Haben hier den stärksten Sprinter“

(rsn) – Mit einem überlegenen Sprintsieg von Gerben Thijssen (Intermarché – Wanty) ist die Volta ao Algarve (2.Pro) am Mittwoch losgegangen. Und genauso sollte sie am Freitag bei der zweiten fla

16.02.2024Van Aert noch nicht bereit für Kampf gegen die Kletterer

(rsn) - Aus dem Duell zwischen den Belgiern Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) um den Gesamtsieg bei der Volta ao Algarve (2.Pro) wird wohl nichts. Erst

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)