Viele Stürze beim 78. Nokere Koerse

Merlier gelingt am Nokereberg der Hattrick, Ackermann Vierter

Foto zu dem Text "Merlier gelingt am Nokereberg der Hattrick, Ackermann Vierter"
Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat zum dritten Mal in Folge Nokeres Koerse gewonnen. | Foto: Cor Vos

13.03.2024  |  (rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat bei Nokere Koerse (1.Pro) den Hattrick geschafft. Mit einem langgezogenen Sprint sicherte sich der 31-jährigen Belgier die 78. Ausgabe des Frühjahrsklassikers über 188 Kilometer zwischen Deinze und Nokere mit deutlichem Vorsprung vor dem Niederländer Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL) und seinem Landsmann Jasper Philpsen (Alpecin – Deceuninck).

Eine starke Leistung lieferte auch Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) ab. Der 30-jährige Pfälzer, der 2019 am Nokereberg bereits Zweiter geworden war, behauptete sich im hart umkämpften Finale in der ersten Gruppe und sprintete auf den vierten Platz, gefolgt vom Italiener Simone Consonni (Lidl – Trek) und dem seinem belgischen Teamkollegen Tom van Asbroeck.

Die Schlussrunde des Nokere Koerse war von zahlreichen Stürzen überschattet, zum letzten kam es rund einen Kilometer vor dem Ziel, als das Feld auseinandergerissen wurde. Dabei wurde Merlier gegen den sich zurückfallen lassenden Jonas Rickaert (Alpecin – Deceuninck) gedrückt, wodurch es zur Kettenreaktion kam, in deren Folge zahlreiche Fahrer zu Fall kamen." Meine Kette sprang dabei kurz ab und ich wurde etwas panisch. Zum Glück kam ich wieder zurück und ich konnte meinen Sprint im Windschatten starten", kommentierte Merlier im Flash-Interview den Sturz, bei dem er schadlos davonkam.

“Ich habe eine Lücke gesehen und dann hatte ich sofort einen großen Vorsprung“, sagte “Im Finale gab es viel Durcheinander und wie erwartet viele Angriffsversuche. Letztlich war ich überrascht, dass wir immer noch mit einer so großen Gruppe sprinteten. Bert Van Lerberghe (sein Anfahrer, d. Red.) ging nach links und dadurch entstand eine Lücke. Ich trat an und hatte sofort einen großen Vorsprung. Es ist schön, zum dritten Mal in Folge so nah bei meinem Zuhause zu siegen.“

“Der Zweite ist der erste Verlierer, aber es ist schön, wieder mal auf dem Podium zu sein. Der Saisonstart war nicht so toll, aber jetzt fühle ich mich immer besser und ich komme immer näher (an einen Sieg, d. Red.) ran. Es ist ein schönes Rennen, ich habe hier vor sechs Jahren meinen ersten Profisieg gefeiert und bin glücklich, wieder auf dem Podium zu sein“, kommentierte dsm-Neuzugang Jakobsen sein bisher bestes Saisonergebnis.

So lief der Nokere Koerse:

Abram Stockman (TDT – Unibet) wurde als letzter der ursprünglich sechsköpfigen Gruppe des Tages 37 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen. Eingangs der letzten der drei Zielrunden à 32 Kilometer bestand das Feld noch aus rund 60 Fahrern, zu denen später noch das zweite Feld aufschließen konnte.

Nachdem sich Stockman bei der Zieldurchfahrt die Bergwertung des Rennens gesichert hatte, kam es immer wieder zu erfolglosen Attacken. 22 Kilometer vor dem Ziel war das Rennen für Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) und Daan Hoole (Lidl - Trek) beendet, nachdem der Deutsche sich in einer scharfen Rechtskurve versteuerte, bei hohem Tempo stürzte und ebenso wie der hinter ihm fahrende Niederländer kopfüber in einem Graben landete.

 

Das Streckenprofil von Nokere Koerse | Foto: Veranstalter

Wie bei einer Sprintvorbereitung jagte das große Feld kurz darauf auf den 400 Meter langen und fünf Prozent steilen Kopfsteinpflaster-Anstieg Lange Ast zu, an dessen Ende sich nur kurzzeitig eine Gruppe um Stefan Küng (Groupama – FDJ) absetzen konnte. Acht Kilometer vor dem Ziel kam es auf den schmalen, kurvigen Straßen zu einem weiteren Sturz, bei dem mehrere Fahrer auf dem Asphalt oder im Schlamm landeten.

Am Ende des neuen Kopfsteinpflasterabschnitts von Doorn versuchte es Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), doch der stets aufmerksame und aktive Philipsen vereitelte die Attacke des Briten, ehe es kurz darauf im hinteren Teil des Feldes krachte. Am Huisepontweg, der vorletzten Kopfsteinpflasterpassage des Tages knapp fünf Kilometer vor dem Ziel, legte Nokere-Debütant Tim Wellens (UAE Team Emirates) alles in seine Attacke, mit der er sich einige Sekunden Vorsprung verschaffte.

Doch das Feld ließ sich nicht überraschen und vor allem dank der Tempoarbeit von dsm-firmenich und Ineos war der Belgier rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen. Nachdem aufgrund eines weiteren heftigen Sturzes auf dem Schlusskilometer die Spitzengruppe auseinandergerissen worden war, startete Merlier seinen Schlussprint am Beginn des 300 Meter langen Nokerebergs und überraschte damit alle seine Konkurrenten, die hinter ihm nur noch um Platz zwei kämpfen konnten.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)