74. Tour de Suisse: Martin weiter im Gelben Trikot

Burghardt setzt deutsche Erfolgsserie fort

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Marcus Burghardt (BMC Racing) gewinnt die 5. Etappe der 74. Tour de Suisse. Foto: ROTH

16.06.2010  |  (rsn) – Marcus Burghardt (BMC Racing) hat bei der 74. Tour de Suisse für den zweiten Tageserfolg eines deutschen Fahrers gesorgt. Der 26 Jahre alte Zschopauer gewann bei Dauerregen die 5. Etappe der Tour de Suisse über 172,5 km von Wettingen nach Frutigen als Ausreißer nach einer 160 Kilometer langen Flucht mit zwei Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Martijn Maaskant (Garmin-Transitions) und dem Italiener Daniel Oss (Liquigas), der vier Sekunden Rückstand hatte.

Burghardt, der seit Anfang 2010 für den US-Schweizer Zweitdivisionär BMC fährt, feierte seinen ersten Sieg seit knapp zwei Jahren. Im Juli 2008 hatte er die 18. Tour-de-France-Etappe 2008 in Saint Etienne gewonnen.

47 Sekunden hinter dem Tagessieger erreichte das Hauptfeld das Ziel. Den Sprint der Verfolger entschied der Australier Robbie McEwen (Katjuscha) als Vierter für sich. Bester Milram-Fahrer war Johannes Fröhlinger auf Rang acht.

An der Spitze des Gesamtklassements gab es keine Veränderungen. Tony Martin (HTC-Columbia) verteidigte souverän sein Gelbes Trikot vor dem Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank). Der Zeitfahrweltmeister, der weiterhin eine Sekunde Rückstand hat, schien im Etappenfinale gedanklich mehr beim Fußball als beim Radsport zu sein, denn er zeigte auf den Schlusskilometern immer wieder seinen erhobenem Daumen und freute sich ganz offensichtlich über den 1:0-Sensationssieg der Schweizer Fußballnationalmannschaft bei der WM über Europameister Spanien.

Bereits auf den ersten flachen Kilometern der wieder anspruchsvollen Etappe mit einer Bergwertung der 2. und einer der 3. Kategorie bildete sich die Gruppe des Tages. Mit dabei neben den beiden Italienern Oss und Angelo Furlan (Lampre), der in der Schweiz lebende Burghardt, der Spanier Javier Aramendia (Euskaltel) und der Niederländer Maaskant. Relativ schnell fuhr das Quintett einen Vorsprung von bis zu sechs Minuten heraus, der auf den folgenden Kilometern relativ konstant blieb. Im Feld sorgten überraschenderweise weniger Columbia, sondern die belgisch-niederländische Kombination Omega Phrama-Lotto und Rabobank bis ins Finale hinein für das Tempo.

Im 6,8 Kilometer langen Anstieg zum 1.176 Meter hohen Schallenberg (Kat. 2) hinauf schrumpfte der Abstand zwar auf deutlich unter drei Minuten. Aber in der folgenden Abfahrt konnten die Ausreißer ihren Vorsprung wieder etwas ausbauen und stabil halten. Am letzten Berg in Aeschi (Kat. 3) zehn Kilometer vor dem Ziel fielen Furlan und Aramendia aus der Spitzengruppe heraus. Bei den Verfolgern sorgte kurzfristig RadioShack für Tempo, erst rund fünf Kilometer vor dem Ziel spannten sich Columbia-Fahrer vor das Feld, ohne dass sich allerdings der Rückstand merklich reduziert hätte.

Burghardt, der im Etappenverlauf mit ständiger Tempoarbeit dafür gesorgt hatte, dass die Ausreißer nicht frühzeitig gestellt wurden, hatte auch noch auf den letzten leicht ansteigenden Kilometern die meisten Reserven und setzte rund 1.200 Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Oss und Maaskant zögerten zu lange und konnten den Klassikerspezialisten aus Sachsen auf den letzten Metern nicht mehr stellen.

Mit seinem Sieg setzt Burghardt die Erfolgsserie der Deutschen bei der Tour de Suisse fort: Martin trägt nicht nur das Gelbe Trikot, sondern belegte bereits im Prolog den dritten Platz. Die 2. Etappe holte sich der Freiburger Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam), der nach seinem gestrigen Sturz allerdings nicht mehr dabei ist.

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