Andalusien-Rundfahrt: Spanier gewinnt 2. Etappe

Valverde wieder ganz der Alte

Foto zu dem Text "Valverde wieder ganz der Alte"
Alejandro Valverde (Movistar) gewinnt die Königsetappe der andalusien-Rundfahrt.| Foto: ROTH

21.02.2012  |  (rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) hat nach Ablauf seiner Dopingsperre schnell zu alter Stärke zurück gefunden. Der 31 Jahre alte Spanier gewann am Dienstag die 2. Etappe der Andalusien-Rundfahrt und feierte damit bereits seinen zweiten Saisonsieg. Im Januar hatte Valverde bei seinem Comeback eine Etappe der Tour Down Under gewonnen und in der Gesamtwertung der Rundfahrt Platz zwei belegt.

Auf dem 150,7 Kilometer langen Abschnitt von Malaga nach Lucena erreichte der Movistar-Kapitän als Erster die Bergankunft am Alto Santuario Virgen de Araceli (1. Kat.) und verwies den Russen Denis Mentschow (Katusha) mit zehn Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Zeitgleich auf den Plätzen drei und vier folgten der Este Rein Taaramäe (Cofidis) und der Luxemburger Fränk Schleck (RadioShack-Nissan). Fünfter wurde der Usbeke Sergey Lagutin (Vacansoleil-DCM/+0:13) vor Valverdes Landsmann Igor Anton (Euskaltel/+0:15).

Mit 21 Sekunden Rückstand folgten der Italiener Matteo Carrara (Vacansoleil-DCM) und der Spanier Adrian Palomares (Andalucia). Neunter wurde Olympiasieger Samuel Sanchez (Euskaltel/+0:23) vor dem Franzosen Jérome Coppel (Saur-Sojasun/+0:24), der Platz zehn belegte.

Nach einem Tag im Roten Trikot musste Prologsieger Patrick Gretsch (Project 1t4i) die Spitzenposition im Gesamtklassement erwartungsgemäß abgeben. Hier führt nun Valverde mit drei Sekunden auf Taaramäe und acht auf Coppel.

Dahinter folgen Mentschow (+0:14), Lagutin (+0:15), Gretschs niederländischer Teamkollege Tom Dumoulin (+0:18), der nach einer starken Leistung Platz 13 im Tagesklassement belegte, Samuel Sanchez (+0:21) und Fränk Schleck (+0:22). Nach wie vor achtbar schlägt sich der Österreicher Matthias Bändle (NetApp), der nur eine Sekunde hinter dem Luxemburgischen Meister Rang neun belegt.

„Um ehrlich zu sein, hatten wir das Führungstrikot gar nicht im Hinterkopf. Wir fuhren hier nur auf Etappensieg“, so Valverde nach seinem zweiten Sieg in diesem Jahr. „Aber ich habe mich super stark gefühlt und 400 Meter vor dem Ziel habe ich in einer steilen Passage Vollgas gegeben und mich nicht mehr umgeschaut. Jetzt kommen noch zwei schwere Etappen und es wird schwierig werden, aber wir haben jetzt schon einen Heimsieg eingefahren und alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe.“

"Insgesamt bin ich mit dem heutigen Resultat zufrieden. Natürlich hätte ich lieber gewonnen, aber der zweite Platz ist nicht schlecht”, sagte der 34 Jahre alte Mentschow. “Leider war Valverdes ‘Blitz’ zu stark für meine Form in der jetzigen Phase der Saison. Ich fühle mich aber in einer guten Verfassung und meine Form wird besser. Ich folge einem guten Zeitplan und bin optimistisch für den weiteren Saisonverlauf.”

Auf der Königsetappe der diesjährigen Andalusien-Rundfahrt mit je einer Bergwertung der 1., 2. und 3. Kategorie sowie dem fünf Kilometer langen Schlussanstieg als Höhepunkt setzte sich Mickaël Buffaz (Cofidis) groß in Szene. Der 32 Jahre alte Franzose griff nach 15 Kilometern aus dem Feld heraus an und erarbeitete sich als Solist einen Maximalvorsprung von 6:30 Minuten. Zwischenzeitlich versuchte Jesús Rosendo (Andalucia), zu Buffaz aufzuschließen, doch der Spanier wurde nach 55 Kilometern wieder vom Feld geschluckt.

Obwohl Rabobank und Movistar sich in der Verfolgung ablösten, schmolz der Vorsprung des Ausreißers nur langsam. 50 Kilometer vor dem Ziel betrug er immer noch rund vier Minuten und auch in den durchschnittlich 6,3 Prozent steilen Schlussanstieg nahm Buffaz noch etwa 40 Sekunden an Vorsprung mit. Doch in den bis zu 18 Prozent steilen Sektoren war es dann schnell um den Routinier geschehen.

Drei Kilometer vor dem Ziel zogen die Spanier Beñat Intxausti (Movistar) und Aitor Galdos (Caja Rural), der Franzose David Lelay (Saur-Sojasun) sowie der Slowene Simon Spilak (Lampre-ISD) davon, doch zunächst wurde Galdos wieder gestellt und schließlich auch der Rest der kleinen Gruppe. Valverde wartete bis zum Schlusskilometer mit seinem Angriff, der dann aber saß.

Keine Rolle spielte im Finale das deutsche Team NSP-Ghost, das als einziger Drittdivisionär eine Einladung erhalten hatte. Schon zu Beginn des 835 Meter hohen Alto del Santuario musste Kapitän Markus Fothen wegen eines Defekts sein Rad wechseln und fiel zurück. Sein Teamkollege Steffen Radochla verlor durch einen Sturz im Finale ebenfalls wertvolle Zeit. „Markus Fothens Defekt kam ungünstig am Fuße des letzten Berges. Dadurch haben ihm die Körner gefehlt, um noch mal nach vorn aufzuschließen“, sagte sein Sportlicher Leiter Lars Wackernagel.

Dagegen konnte man beim deutschen Zweitdivisionär NetApp zufriedener mit dem Ausgang der Etappe sein. Der 22 Jahre alte Brändle präsentierte sich mit einer soliden Leistung am Berg und beendete die Etappe auf Rang 22, nur 32 Sekunden hinter Valverde. Sein tschechischer Teamkollege Leopold Köngig landete vier Sekunden dahinter auf Rang 26. „Das Team hat unsere Kletterer gut in Position gebracht. Mehr als Rang 22 von Brändle war aber bei der Konkurrenz einfach nicht drin“, erklärte der Sportliche Leiter Enrico Poitschke.

Dagegen landete der bisherige Spitzenreiter Patrick Gretsch weit abgeschlagen mit mehr als sechs Minuten Rückstand auf Position 101. Sein Teamkollege Johannes Fröhlinger war auf Platz 36 (+0:51) bester deutscher Fahrer.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.02.2012Poitschke: "Eine tolle Rundfahrt hingelegt"

(rsn) – Mit einem 22. Platz auf der Schlussetappe der Andalusien-Rundfahrt hat Matthias Brändle (Net App) eine Spitzenplatzierung in der Gesamtwertung verpasst. Im Schlussanstieg nach La Guardia de

23.02.2012NSP-Ghost in Andalusien: Minimalziel erreicht

(rsn) - Der deutsche Drittdivisionär NSP- Ghost muss am Wochenende beim Ster van Zwolle (Kat. 1.2) auf Sprintkapitän Tino Thömel verzichten. Der 23-Jährige leidet an Knieproblemen und musste desha

23.02.2012Valverde gewinnt Andalusien-Rundfahrt

(rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) hat nach abgelaufener Dopingsperre seinen ersten Rundfahrtsieg eingefahren. Der Spanier entschied die am Donnerstag zu Ende gegangene Andalusien-Rundfahrt (Kat. 2

22.02.2012Schorn muss sich nur Freire geschlagen geben

(rsn) – Daniel Schorn hat bei der Andalusien-Rundfahrt nur knapp den ersten Saisonsieg des deutschen NetApp-Teams verpasst. Der 23 Jahre alte Österreicher musste sich auf der 3. Etappe über 157,5

20.02.2012Gretsch verteidigt sein Rotes Trikot

(rsn) – Patrick Gretsch (Project 1t4i) hat auf der 1. Etappe der Andalusien-Rundfahrt sein am Sonntag im Prolog errungenes Rotes Führungstrikot verteidigt. Den Tagessieg sicherte sich nach 194,6 Ki

19.02.2012Gretsch gewinnt Auftakt der Andalusien-Rundfahrt

(rsn) - Patrick Gretsch hat innerhalb weniger Minuten für den zweiten Sieg des niederländischen Project 1t4i gesorgt. Nachdem Marcel Kittel die letzte Etappe der Oman-Rundfahrt gewonnen hatte, entsc

18.02.2012RadioShack-Nissan nicht zu schlagen?

(rsn) – Mit der Vuelta a Andalucia Ruta Ciclista del Sol (19. – 23. Feb. /Kat. 2.1) startet am Sonntag die erste der spanischen Frühjahrsrundfahrten. Das Rennen durch Südspanien kann im Gegensat

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)