Franzose gewinnt 52. Brabantse Pijl

Voeckler ist bereit für das Amstel Gold Race

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Thomas Voeckler (Europcar) gewinnt den 52. Brabantse Pijl | Foto: ROTH

11.04.2012  |  (rsn) – Thomas Voeckler (Europcar) hat bei der 52. Auflage des Brabantse Pijl (Pfeil von Brabant/1.HC) seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 32 Jahre alte Franzose setzte sich über 195,7 Kilometer von Leuven nach Overijse überlegen als Solist mit 1:11 Minuten Vorsprung auf den Spanier Oscar Freire (Katusha) und den Belgier Pieter Serry (Topsport Vlaanderen) durch.

Voeckler hatte rund 30 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld heraus attackiert und war am Österreicher Daniel Schorn (NetApp) vorbei gezogen, der zu diesem Zeitpunkt als letzter von ursprünglich drei Ausreißern die Spitze des Rennens bildete. Auf dem schweren Rundkurs um Overijse baute der Elsässer seinen Vorsprung auf die uneinigen Verfolger immer weiter aus.

Mit Voeckler siegte erstmals nach 2009 wieder ein Franzose. Damals gewann Anthnoy Geslin (FDJ) das Rennen. Das Team Europcar konnte sich über die zweite Spitzenplatzierung innerhalb von drei Tagen freuen: Am Ostersonntag hatte Voecklers Teamkollege Sébastien Turgot Platz zwei bei paris-Roubaix gelegt.

Vierter mit 1:14 Minuten Rückstand wurde der Kolumbianer Fabio Andres Duarte (Colombia – Coldeportes) vor dem Belgier Greg Van Avermaet (+1:17), dessen BMC-Team in dieser Saison weiter auf den ersten Sieg bei einem Klassiker wartet, und dem starken US-amerikanischen Neoprofi Alex Howes (Garmin-Barracuda).

Auf den Plätzen sieben und acht folgten die beiden Belgier Jelle Vanendert (Lotto Belisol) und Dries Devenyns (Omega Pharma-QuickStep/beide +1:17)). Rang neun belegte der Niederländer Laurens Ten Dam (Rabobank/+1:27). Im Sprint der nächsten Gruppe sicherte sich Ten Dams australischer Teamkollege Michael Matthews (+1:54)den zehnten Platz. Titelverteidiger Philippe Gilbert landete auf Rang zwölft (+1:58). Die deutschen Fahrer spielten keine Rolle, keiner konnte sich unter den besten 40 platzieren.

„Ich freue mich sehr über meinen ersten Saisonsieg”, sagte Voeckler dem belgischen Fernsehsender Sporza. „Ich liebe diese Rennen und bin hier 2010 schon mal Fünfter geworden. Auf den nassen Straßen war es schwer, im Feld zu fahren und da es keine starken Mannschaften mehr gab, die das Rennen kontrollierten, habe ich was versucht. Ich habe erwartet, dass noch einige zu mir vor kommen würden, aber das ist nicht passiert. Ich möchte beim Amstel Gold Race ein gutes Resultat erzielen, aber das Ergebnis heute hat im Hinblick darauf nichts zu bedeuten.“

„Voeckler war heute der stärkste. Er hat eine tolle Aktion gezeigt und verdient gewonnen. Leider haben wir ihn ziehen lassen und als wir die Verfolgung gestartet haben, war es zu spat”, sagte Freire nach dem Rennen. „Vielleicht wollte niemand auf den nassen Straßen ein großes Risiko eingehen wegen dem Amstel Gold Race. Für mich war es aber ein gutes Resultat. Ich fühle mich für Amstel gut in Form.”

Neben Voeckler, der mit seinem furiosen Soloritt erfolgreich war, sorgte erneut ein NetApp-Profi für Furore. Nachdem Jan Barta am ostermontag Rund um Köln gewonnen hatte, war es diesmal war es Daniel Schorn. Der 23 Jahre alte Österreicher initiierte bei typischem Aprilwetter mit viel Regen und Sonne schon früh die Gruppe des Tages. Gemeinsam mit den beiden Russen Maxim Belkov (Katusha) und Artem Ovechkin (RusVelo) fuhr Schorn einen Maximalvorsprung von mehr als fünf Minuten heraus.

„Wir haben heute unser Glück in frühen Ausreißergruppen gesucht und das hat auch funktioniert. Daniel hat direkt zu Beginn attackiert, wurde wieder zurückgeholt und fuhr dann schließlich in der dreiköpfigen Spitzengruppe des Tages. Auf der ersten Schlussrunde hat er seine beiden Begleiter auch noch abgehängt. Das war wirklich eine starke Leistung heute“, lobte NetApp-Sportdirektor Jens Heppner seinen Schützling.

Auf den 195,7 Kilometern durch die Region Brabant mussten die Fahrer insgesamt 28 Hellingen bewältigen: acht auf den ersten 132 Kilometern und danach nochmals je vier auf den fünf Zielrunden à 12,8 Kilometern. In der Verfolgung des Spitzentrios taten sich vor allem BMC, Rabobank und Liquigas-Cannondale hervor. Noch bevor es auf den Rundkurs ging, war Ovechkin aus Spitzengruppe zurückgefallen und vom Feld wieder gestellt.

Kurz darauf konnte auch Belkov Schorns Tempo nicht mehr mitgehen. Dagegen hielt sich der junge NetApp-Profi bis 27 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze des Rennens. Da schloss Voeckler zunächst zu dem Ausreißer auf und ließ ihn kurz darauf locker und leicht in einem der Anstiege stehen.

Schorn konnte sich dann aber zunächst noch in der ersten Verfolgergruppe mit den Belgiern Pieter Serry (Topsport Vlaanderen), Jelle Vanendert (Lotto Belisol), Dries Devenyns (OPQS) und Greg Van Avermaet (BMC), dem Spanier Oscar Freire (Katusha), dem Niederländer Laurens Ten Dam (Rabobank) und dem jungen US-Amerikaner Alex Howes (Garmin-Barracuda) halten - auch weil sich die Gruppe nicht enig war und den Rückstand auf den neuen Spitzenreiter immer größer werden ließ.

Eingangs der Schlussrunde hatte Voeckler mehr als 1:10 Minuten Vorsprung auf die Freire- Gruppe und konnte ihn auf den letzten 13 Kilometern auf zwischenzeitlich gut 1:30 Minuten ausbauen. Die nächste größere Gruppe lag eine weitere halbe Minute dahinter. Aus der fuhr nur noch der Kolumbianer Fabio Duarte (Colombia – Coldeportes) nach vorne und sicherte sich im Sprint der ersten Verfolgergruppe schließlich noch Rang vier.

Voeckler konnte es dagegen bereits auf dem letzten Kilometer langsamer angehen lassen und sich von seinen Begleitern im Teamfahrzeug abklatschen lassen. Hinter dem kleinen Franzosen holte sich der erfahrene Freire, der den Pfeil von Brabant von 2005 bis 2077 in Folge gewann, noch Platz zwei vor dem starken Serry.

Auf den regennassen und teilweis glitschigen Straßen kam es immer wieder zu Stürzen. Unter anderem erwischte es Andy Schleck (RadioShack-Nissan) und den Slowaken Peter Sagan (Liquigas-Cannondale), einen der Favoriten. Beide zogen sich aber keine schweren Verletzungen zu, Schleck konnte das Rennen zunächst fortsetzen. Später gab der Tour-Sieger von 2010 dann aber doch auf, nachdem er den Anschluss an das Feld verloren hatte.

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