Mit Henn durch die Ardennen / Amstel Gold Race

Freire fehlten fünf Sekunden

Von Von David Geisbüsch

Foto zu dem Text "Freire fehlten fünf Sekunden"
Christian Henn (Katusha) | Foto: ROTH

15.04.2012  |  (rsn/Valkenburg) - Es hätte der Tag des russischen Teams Katusha werden können. Am Ende wurde es aber eine herbe Enttäuschung. Beinahe die gesamten 256 Kilometer des Amstel Gold Race verliefen genau nach den Vorstellungen des Sportlichen Leiters Christian Henn.

Erst auf den letzten 200 Metern wurde der Spanier Oscar Freire, neben Joaquin Rodriguez der Katusha-Kapitän, von den heran fliegenden Verfolgern gestellt. Mit gequältem Blick musste der 36-Jährige mit ansehen, wie der Überraschungssieger Enrico Gasparotto (Astana), der Zweitplatzierte Jelle Vanendert (Lotto-Belisol) und der Slowakische Meister Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) noch an ihm vorbei flogen.

Mit einer beherzten Attacke hatte sich Freire knapp sieben Kilometer vor dem Ziel am Cauberg vom Feld abgesetzt, als Thomas Voeckler (Europcar) und Sagan gerade wieder gestellt wurden. Im Peloton war zu diesem Zeitpunkt die Selektion im vollen Gang. Lediglich Niki Terpstra (Omega Pharma-QuickStep) konterte Freires Vorstoß und setzte nach.

Mit einem Vorsprung von zwölf Sekunden ging der Spanier in den alles entscheidenden Cauberg hinein - zu wenig, um sich beim holländischen Klassiker die Krone aufzusetzen und bei der Siegerehrung ein kühlen Amstel zu genießen. ,,Wir hätten am Fuß des Schlussanstiegs fünf Sekunden mehr Vorsprung gebraucht, dann hätte es für Oscar gereicht", meinte Henn. ,,Aber so ist es eben beim Radrennen. 200 stehen am Start und viele gehen leer aus. RadioShack hat den gesamten Tag gearbeitet und hat gar nichts auf der Habenseite."

Ein schwacher Trost, denn das Katusha-Team mit Luca Paolini und Daniel Moreno, der im Finale als 17. den Cauberg erklomm, hatten in der Provinz Limburg taktisch alles richtig gemacht. Nur einer bot nicht das, was alle von ihm erwartet hatten: Joaquin Rodriguez. Der Katalanen konnte den Vorschusslorbeeren heute nicht gerecht werden. ,,Unser Plan war perfekt, Joaquin war am Cauberg schließlich im Finale auch noch in einer guten Position", sagte Henn.

Doch dem langen Sprint von Titelverteidiger Philippe Gilbert (BMC), der am Ende Sechster wurde, hatte Rodriguez nichts entgegenzusetzen. Der 32-Jährige überquerte die Ziellinie 22 Sekunden nach dem Sieger abgeschlagen auf Platz 24. Die Enttäuschung stand ihm ins danach Gesicht geschrieben. ,,Heute lief es bei ihm am Ende nicht, es gab dafür aber keinerlei Anzeichen. Er hatte am Ende einfach nicht die Beine und weiß selbst nicht, woran es lag", nahm Henn seinen Kapitän in Schutz.

Am Mittwoch beim Flèche Wallonne wartet auf den 32-jährigen Rodriguez bereits die nächste Chance.,,In Huy wird es ein anderes Rennen. Heute war das Wetter auch unangenehm, der Nordwind war eiskalt“, erklärte Henn.


Christian Henn, Sportlicher Leiter des russischen Katusha-Teams, trägt zusammen mit Valerio Piva in der für das Team wichtigsten Woche des Frühjahrs die sportliche Verantwortung. Radsport News begleitet den Deutschen Straßenmeister des Jahres 1996 bei den drei Ardennenklassikern und wirft einen Blick hinter die Kulissen des Rennstalls.

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

10.05.2024Die Startzeiten des ersten Giro-Zeitfahrens

(rsn) - Julius van den Berg (dsm-firmenich - PostNL) eröffnet um 13:10 Uhr das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia. Auf dem Programm der 7. Etappe stehen 40,6 Kilometer von Fol

10.05.2024Bora-Profi Benedetti: “Bin froh, dass Cavendish gewonnen hat“

(rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) konnte von Glück reden, dass der rabiate Körpereinsatz, mit dem sich sein Konkurrent Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) im Finale der 2. Etappe der Ungar

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

09.05.2024Giro-Etappensieg verpasst, aber Alaphilippe zeigt alte Klasse

(rsn) – Der ganz große Coup ist Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der 6. Etappe des Giro d´Italia über die weißen Schotterstraßen der Toskana nicht gelungen. Doch der franzöische

09.05.2024Kampf gegen die Uhr mit schwerem Finale

(rsn / ProCycling) – Zum ersten Mal seit 2017 gab es am Eröffnungswochenende der Italien-Rundfahrt kein Einzelzeitfahren. Trotz der kniffligen Etappe rund um Turin, der Ankunft in Oropa und der Sc

09.05.2024Pogacar: “Hat Spaß gemacht, aber ich bevorzuge Strade Bianche“

(rsn) – Auf der Strade-Bianche-Etappe des 107. Giro d’Italia hielten die Favoriten die Beine still. Stattdessen dominierten auf den 180 Kilometern durch die Toskana inklusive dreier Gravel-Sektore

09.05.2024Flèche du Sud: Etappenplatzierung kostet Teutenberg Führung

(rsn) - Einen Tag nach seinem Auftaktsieg beim Flèche du Sud (2.2) musste Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) seine Gesamtführung wieder abgeben. Da es bei der fünftägigen Rundfahrt d

09.05.2024Nächster Sieg: De Lie zeigt auch beim Circuit de Wallonie auf

(rsn) - Die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams haben sich beim hochkarätig besetzten Circuit de Wallonie (1.1) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim Sieg des Belgiers Arnaud De Lie (Lo

09.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe des Giro d´Itala

(rsn) – Pelayo Sánchez (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 24-jährige Spanier setzte sich über 180 hügelige Ki

09.05.2024Sanchez spart Kraft und schlägt Alaphilippe im Sprint

(rsn) - Pelayo Sanchez (Movistar) hat die 6. Etappe des 107. Giro d’Italia von Viareggio nach Rapolano terme über 180 Kilometer und drei Schottersektoren gewonnen. Im Dreiersprint war der Spanier s

09.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 6. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)