Spanier gewinnt 34. Burgos-Rundfahrt

Moreno muss auch mit Glücksbringer zittern

Von von Monika Prell in Lagunas de Neila

Foto zu dem Text "Moreno muss auch mit Glücksbringer zittern"
Das Podium der 34. Burgos-Rundfahrt, v.l.: Henao, Moreno, Cháves | Foto: ROTH

06.08.2012  |  (rsn) - Haben Sie einen Glücksbringer? Wenn nicht, geht es Ihnen so wie vielen Radsportlern, die bei der 34. Burgos-Rundfahrt unterwegs waren. Aitor Galdos (Caja Rural) sagt zum Beispiel: „Ich verlasse mich lieber auf mich selbst als auf einen Gegenstand“. Der Erfolg gibt ihm recht: Der 32jährige Baske war in der Lage, das auf der 1. Etappe errungene Trikot der Zwischensprints (metas volantes) bis zum Schluss zu verteidigen.

Strahlend erhob er am Ende auf dem Podium die Weinflasche, die dem Sieger überreicht wurde. Der Etappensieger Johan Esteban Cháves (Colombia Coldeportes) wollte das gute Stück sogar – sehr zum Leidwesen der Fotografen - wie eine Champagnerflasche öffnen, um eine entsprechende Dusche zu veranstalten, bemerkte aber im letzten Moment seinen Irrtum und begnügte sich damit, dem Publikum zuzuwinken.

„Ich bin überglücklich über diesen Sieg. Ich verdanke ihn zu großen Teilen meinem Teamkameraden Jarlinson Pantano, der mit in der Spitzengruppe war und mir danach noch geholfen hat. Als ich dann mit Sergio Luis Henao und Rigoberto Uran vorne war, haben Henao und ich uns überlegt, dass ich die Etappe gewinne und er die Gesamtwertung. Der Plan ist halb aufgegangen, aber ich denke, wir können alle zufrieden sein“, sagte Cháves im Ziel.

Im Gegensatz zu Aitor Galdos trägt Chaves' Teamkollege Darwin Atapuma eine Halskette mit Kreuz und dem Bild einer kolumbianischen Heiligen. Auch David de la Fuente, Landsmann und Teamkollege von Aitor Galdos, hat einen ganz besonderen Glücksbringer in seiner Trikottasche: eine kleine Schildkröte aus Plastik. „Meine Mutter hat sie mir extra für diese Vuelta geschenkt“, erzählt de la Fuente. Viel Glück brachte sie dem 30jährigen allerdings nicht: Er stürzte auf der 3. Etappe kurz vor dem Ziel und konnte auch sonst keinen Sieg erringen.

Der einzige, dem sein Glücksbringer auch wirklich Glück brachte, ist Daniel Moreno (Katusha). Der Madrilene kämpfte auf der 5. und letzten Etappe von Comunero de Revenga nach Lagunas de Neila verbissen, da der Sergio Luis Henao (Sky) angriff und bis auf zwei Sekunden an das lila Führungstrikot herankam. Am Ende konnte Moreno jedoch die Gesamtführung um zehn Sekunden behalten.

Seine Frau Mariana, eine Argentinierin, die am heutigen 5. August Geburtstag hat, hatte ihm auf einer Reise in ihr Heimatland seinen Glücksbringer geschenkt: eine Kette, an der ein Kreuz und das Bild einer argentinischen Heiligen hängen.

Dennoch weiß Moreno: „Um zu gewinnen, muss man auch immer leiden. Als Henao angegriffen hat, war ich schon auf mich alleine gestellt und wusste, das muss ich jetzt auch psychisch durchstehen. Er hat sich schon gefährlich genähert und der letzte Kilometer ist sehr hart. Aber ich kannte den Anstieg und wusste, wie ich es einteilen muss, damit ich noch Luft nach oben habe", erklärte der Kletterspezialist und fügte an: „Unser Team mag diese Rundfahrt, letztes Jahr hat sie ’Purito’ (Joaquím Rodríguez) gewonnen, ich war Zweiter, dieses Jahr habe ich gewonnen. Die Burgos-Rundfahrt ist meine Lieblings-Rundfahrt!“

Sicher wird Moreno im nächsten Jahr gerne wiederkommen, genauso gerne wird das umtriebige Organisationsteam wieder eine schöne Burgos-Rundfahrt vorbereiten und somit sagen alle ¡Adios desde Burgos y hasta el año que viene! (Auf Wiedersehen aus Burgos und bis zum nächsten Jahr!)

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