Vorschau 48. Amstel Gold Race

Kann Gilbert Sagan am Cauberg loswerden?

Foto zu dem Text "Kann Gilbert Sagan am Cauberg loswerden?"
Philippe Gilbert (BMC, li.) und Peter Sagan (Cannondale) beim Pfeil von Brabant | Foto: ROTH

12.04.2013  |  (rsn) – Mit dem am Sonntag anstehenden Amstel Gold Race wird die Woche der Ardennenklassiker eingeläutet. Das Rennen führt in einer Achterbahnfahrt über 252 schwere Kilometer und endet erstmals seit Jahren nicht am berühmten Cauberg, sondern ein Stück dahinter. An gleicher Stelle lag im vergangenen Jahr auch das Ziel des WM-Straßenrennens von Valkenburg.

Am Start des einzigen niederländischen WorldTour-Eintagesrennens stehen 25 Mannschaften – alle 19 aus der ersten Liga sowie sechs Zweitdivisionäre. Ihre Premieren geben das deutsche NetApp-Endura-Team sowie der neue Schweizer IAM-Rennstall.

Die Strecke: Über insgesamt 33 benannte Hellinge werden die Fahrer bei der 48. Auflage des Amstel Gold Race gejagt. Dazu kommen noch zahlreiche weitere kleine Anstiege, die das Rennen wieder zu einem einzigen Auf und Ab machen werden. Insgesamt müssen rund 4.000 Höhenmeter bewältigt werden.

Vom Start in Maastricht verläuft die Strecke in einem weiten Bogen zunächst nach Norden, dann nach Westen und wieder zurück in Richtung Valkenburg, wo um die Stadt herum drei Runden mit verschiedener Länge absolviert werden.

Erstmals seit 2003 wird das Amstel Gold Race nicht mehr am berühmten Cauberg enden (der insgesamt vier Mal überfahren werden muss). Der spektakuläre, nur 800 Meter lange, dafür aber zwölf Prozent steile Anstieg befindet sich diesmal bereits knapp zwei Kilometer vor dem Ziel, das wie im letztjährigen WM-Straßenrennen nach Valkenburg verlegt wurde. Dadurch versprechen sich die Organisatoren mehr Attacken und Spannung.

Die Favoriten: Nach seinem beeindruckenden Sieg beim Pfeil von Brabant ist Peter Sagan (Cannondale) auch großer Favorit beim ersten der drei Ardennenklassiker. Der Slowake wurde im vergangenen Jahr bereits Dritter und hat beste Chancen auf seinen ersten Ardennen-Coup. Dagegen deutet bei Enrico Gasparotto (Astana) nicht viel auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hin.

Der Italiener ist in dieser Saison noch ohne Ergebnisse und möglicherweise durch die Folgen seines Unfalls benachteiligt. Am Donnerstag kollidierte Gasparotto mit einem Auto, das ihm die Vorfahrt nahm. Auch wenn er seine Trainingsfahrt danach fortsetzen konnte, bleibt abzuwarten, wie der 31-Jährige den Sturz wegstecken wird. Bei Astana könnte Maxim Iglinskiy in die Bresche springen. Der Kasache wurde im vergangenen Jahr Elfter am Cauberg und gewann eine Woche darauf Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Ein Siegkandidat ist dagegen ganz sicher Weltmeister Philippe Gilbert (BMC). Der Belgier belegte beim Pfeil von Brabant Rang zwei hinter Sagan und tritt zudem mit der Empfehlung von zwei Amstel Gold-Siegen (2010, 2011) sowie dem WM-Erfolg vom letzten Jahr in Valkenburg an. Am Sonntag wird Gilbert alles versuchen müssen, um den sprintstärkeren Sagan am Cauberg abzuschütteln. Ansonsten scheint ein dritter Trumph kaum möglich.

Hinter den beiden Favoriten Sagan und Gilbert gibt es eine ganze Reihe von weiteren Podiumskandidaten wie die Spanier Joaquin Rodriguez (Katusha / Zweiter von 2011) und Alejandro Valverde (Movistar / Dritter von 2008), den Australier Simon Gerrans (Orica-GreenEdge / Dritter 2010), den Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp / Zweiter 2010), den Italiener Damiano Cunego (Lampre-Merida / Sieger von 2008), den Belgier Jelle Vanendert (Lotto Belisol / Zweiter des Vorjahres) oder die Franzosen Thomas Voeckler (Europcar / Fünfter des vergangenen Jahres) und Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick-Step).

Für die niederländischen Teams dürfte es beim Heimspiel keine einfache Aufgabe werden –der erste Sieg eines Niederländers seit 2001 (Erik Dekker) ist nicht zu erwarten. Beste Chancen unter den heimischen Startern dürfte Bauke Mollema (Blanco / Zehnter in 2012) haben. Aber auch mit Pieter Weening (Orica-GreenEdge / zuletzt Sechster der Baskenland-Rundfahrt) wird zu rechnen sein. Bei Vacansoleil-DCM, dem zweiten niederländischen Team, übernimmt Routinier Björn Leukemans die Kapitänsrolle. Der 35-jährige Belgier überzeugte beim Pfeil von Brabant mit Rang drei.

Argos-Shimano, der dritte niederländische WorldTour-Rennstall, wird vom Berliner Simon Geschke angeführt, der am Mittwoch in Brabant sehr guter Fünfter wurde. Der 27 Jahre alte Geschke ist gemeinsam mit dem Freiburger Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) – im vergangenen Jahr Siebter am Cauberg – wohl aussichtsreichster deutscher Fahrer. Aber auch Paul Voß (NetApp-Endura) und Paul Martens (Blanco) haben sich zuletzt in guter Form gezeigt und könnten den Sprung unter die besten 15 schaffen.

Die Teams: Ag2R, Astana, Blanco, BMC, Cannondale, Euskaltel-Euskadi, FDJ, Garmin-Sharp, Katusha, Lampre-Merida, Lotto Belisol, Movistar, Omega Pharma-Quick Step, Orica Green Edge, RadioShack-Leopard, Saxo-Tinkoff, Sky, Argos-Shimano, Vacansoleil-DCM, NetApp-Endura, Crelan-Euphony, Topsport Vlaanderen, Europcar, IAM, Accent Jobs-Wanty

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.04.2013Valverde: „Ein gutes Zeichen für Lüttich"

(rsn) – Im vergangenen Jahr reichte es für Alejandro Valverde im WM-Straßenrennen von Valkenburg zur Bronzemedaille. Am Sonntag beim Amstel Gold Race entschied der Movistar-Kapitän hinter Überra

15.04.2013Andy Schleck: Nach dem Sturz den Anschluss verloren

(rsn) – Andy Schlecks Comebackversuch hat am Sonntag einen weiteren Rückschlag erlitten. Der Luxemburger war am Sonntag beim Amstel Gold Race in den großen Sturz 92 Kilometer vor dem Ziel verwicke

15.04.2013Schlüsselbeinbruch - Voeckler muss operiert werden

(rsn) – Thomas Voecklers (Europcar) fällt für noch unbestimmte Zeit mit einem Schlüsselbeinbruch aus. Wie das Team des Franzosen mitteilte, war Voeckler am Sonntag beim Amstel Gold Race in einen

15.04.2013Voß: Krämpfe im Finale verhinderten besseres Ergebnis

(rsn) – Bei der 48. Auflage sdes Amstel Gold Race blieb NetApp – Endura im Rahmen seiner Möglichkeiten. Zwar kamen von den acht Startern des deutschen Zweitdivisionärs nur zwei ins Ziel, doch Pa

14.04.2013Amstel Gold Race: Gilbert wirkt müde, fühlt sich aber stark

(rsn) - Im vergangenen Herbst gewann er an selber Stelle mit gleicher Streckenführung auf den letzten Kilometern in beeindruckender Manier den WM-Titel, diesmal reichte es für Philippe Gilbert in Va

14.04.2013Krämpfe stoppten Sagan

(rsn) - Nach seinen starken Leistungen bei den Kopfsteinpflaster-Klassikern und dem Sieg beim Pfeil von Brabant ging Peter Sagan als einer der Top-Favoriten ins Amstel Gold Race. Doch der Slowake vom

14.04.2013Geschke fehlte nur am Cauberg die Kraft

(rsn) - Platz 18, zweitbester Deutscher - mit diesem Resultat war Simon Geschke (Argos-Shimano) nach dem Amstel Gold Race nicht zufrieden. „Ich muss zugeben, dass ich mir etwas mehr ausgerechnet hat

14.04.2013Rodriguez‘ Start beim Fleche und in Lüttich unsicher

(rsn) - 43 Kilometer vor dem Ziel in Valkenburg zerplatzte der Traum vom Sieg beim Amstel Gold Race: Katusha-Kapitän Joaquim Rodriguez wurde unter anderem mit Rob Ruijgh (Vacansoleil) in einen Sturz

14.04.2013Kwiatkowski mit falschem Transponder auf Platz vier

(rsn) – Das Team Omega Pharma - Quick-Step muss weiter auf seinen ersten Saisonsieg bei einem Eintagesrennen warten. Beim Amstel Gold Race konnte das Klassiker-Team mit dem vierten Platz des Polen M

14.04.2013Kreuziger durchkreuzt Gilberts WM-Strategie

(rsn) - Roman Kreuziger hat in Valkenburg den Top-Favoriten ein Schnippchen geschlagen und als Solist das 48. Amstel Gold Race gewonnen. Der Tscheche vom Team Saxo-Tinkoff rettete am Ende des 251,8 Ki

14.04.2013Kreuziger düpiert die Favoriten

(rsn) - Roman Kreuziger hat in Valkenburg das 48. Amstel Gold Race gewonnen. Der Tscheche vom Team Saxo-Tinkoff setzte beim 251,8 Kilometer langen Ardennenklassiker als Solist durch und rettete 22 Sek

14.04.2013Sagan und Gilbert: das nächste Duell?

(rsn) – Peter Sagan oder Philippe Gilbert? Für viele scheint nur einer dieser beiden Fahrer für den Sieg beim heutigen Amstel Gold Race in Frage zu kommen – nicht zuletzt, weil das Duo die Gener

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)