Giro-Vorschau: 5. Etappe, Cosenza - Matera, 199 km

Sprintfinale vor Traumkulisse

Foto zu dem Text "Sprintfinale vor Traumkulisse"
Profil der 5. Etappe des Giro d´Italia 2013 | Foto: RCS Sport

08.05.2013  |  (rsn) - Der diesjährige Giro macht es den Sprintern alles andere als leicht. Klar, zum Auftakt in Neapel gab es gleich die Chance auf einen Etappensieg - den Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) auch nutzte -, doch seitdem wurde es zunehmend bergiger. Cavendish & Co. wird es deshalb freuen, dass sich in Matera und tags darauf in Margherita di Savoia zwei Möglichkeiten bieten, nochmals ins Rampenlicht zu fahren, bevor das Giro-Profil immer zackiger wird.

Die Strecke: 199 Kilometer, flach, 2 Zwischensprints, 2 Berge der 4. Kategorie

Zwischen Cosenza und Matera erwartet die Fahrer eine Streckenführung, die zum Rasen einlädt. Gleich nach dem Start fällt die Straße für knapp 40 Kilometer ständig leicht ab, bis sich der Anstieg nach Cantoniera San Salvatore in den Weg stellt - ein Hügel der 4. Kategorie, der zwar über fünf Kilometer lang ist, dafür nur sacht ansteigt. Nach der ähnlich geschaffenen Abfahrt folgen 120 völlig flache Kilometer entlang der Sohle des italienischen Stiefels und durch Policoro, den Geburtsort von Domenico Pozzovivo (Ag2r), in Richtung Norden, bevor die Straße ins Landesinnere nach Matera abbiegt.

Bei Kilometer 175 beginnt die nur drei Kilometer lange, aber recht steile Rampe zur zweiten Bergwertung in Montescaglioso (4. Kat.), doch weil es anschließend noch 20 Kilometer bis ins Ziel sind, dürfte ein Angriff dort sinnlos sein. Bereits fünf Kilometer vor dem Ziel ist Matera am Ende einer langen, aber recht flachen Steigung auf breiter Straße erreicht, und die Fahrer müssen noch eine kleine Schleife nördlich um die malerische Stadt bewältigen.

Den reinen Sprintern wird die Anfahrt zum Ziel wehtun, aussortieren werden sie sich hier aber nicht lassen. Das könnte allerdings eine enge Linkskurve 1100 Meter vor dem Ziel am Ende einer Abfahrt erledigen. Sollten dort alle heil durchkommen, dann wartet 800 Meter vor dem Ziel noch ein Kreisverkehr, aus dem es links heraus auf die mit durchschnittlich drei Prozent ansteigende Zielgerade geht.

Die Giro-Historie: Ein gutes Pflaster für die Sprinter

Während Cosenza schon 1929 erstmals vom Giro angesteuert wurde, endete die erste Etappe in Matera erst 1976. Damals gewann dort der Belgier Johan De Muynck, der zwei Jahre später auch Giro-Gesamtsieger wurde. Doch das war auch schon das letzte Mal, dass die Matera-Etappe für die Klassementfahrer von Bedeutung war. 1998, 2000 und 2003 gab es hier jeweils einen Massensprint mit italienischem Sieger: 1998 und 2000 gewann Mario Cipollini, 2003 schlug der damals für Alessio fahrende Fabio Baldato auf der ansteigenden Zielgerade Gabriele Colombo, Giuliano Figueras und den im Rosa Trikot fahrenden Alessandro Petacchi. Übrigens: Das Etappenfinale von 2003 war auf den letzten 30 Kilometern quasi identisch mit dem heutigen.

Die Region: Von Weltkulturerbe zu Weltkulturerbe

Nach den tollen Stränden der ersten Tage ging es gestern bereits in Serra San Bruno kulturell bedeutender zu - und dieses Level halten wir auch am Tag danach. Schon in Cosenza gibt es mit der Kathedrale der Santa Maria Assunta ein Gebäude, das seit Ende 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, doch so richtig beeindruckend wird es erst im Etappenziel. Denn Matera an sich ist mit seinen unzähligen „Sassi“, wie die in den Naturstein gehauenen Behausungen heißen, bereits 1993 zum Weltkulturerbe erklärt worden und war damals das erste in ganz Süditalien. Viel malerischer kann ein Ort nicht aussehen.

Die Radsport-News-Prognose: Degenkolbs große Chance

Die ansteigende Zielgerade sollte eigentlich etwas für Matthew Goss (Orica-GreenEdge) sein, doch das hat man in den letzten Jahren oft gesagt, ohne regelmäßig genug bestätigt zu werden. Einer, dem eine solche Ankunft aber definitiv entgegenkommt, ist John Degenkolb (Argos-Shimano). Sollte sein Team Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) zuvor im Anstieg Schmerzen zufügen, dann könnte der Deutsche vor der Traumkulisse von Matera seinen großen Coup landen. Andernfalls ist der Brite natürlich Top-Favorit, denn dass Cavendish inzwischen auch sehr stark auf ansteigenden Zielgeraden ist, das weiß man spätestens seit seinem Triumpf bei der WM in Kopenhagen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2013Majka: Riis hatte Recht mit seiner Prognose

(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes

31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte

(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida

27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints

27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet

(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2

27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende

(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte

27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten

(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im

27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche

27.05.2013Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress

(rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg

26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und Schnee

Brescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali

26.05.2013Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar

(rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten ges

26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie

26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)