Erfurter gewinnt 3. Garmin-ProRace, Greipel Dritter

Kittel triumphiert beim deutschen Sprintergipfel

Foto zu dem Text "Kittel triumphiert beim deutschen Sprintergipfel"
Marcel Kittel (Argos-Shimano) gewinnt zum zweiten Mal nach 2011 das Berliner ProRace (1.1). | Foto: ROTH

09.06.2013  |  (rsn) - Marcel Kittel (Argos-Shimano) hat zum zweiten Mal nach 2011 das Berliner ProRace (1.1) gewonnen und dabei Titelverteidiger André Greipel (Lotto Belisol) auf den dritten Platz verwiesen. Zwischen den beiden deutschen Top-Sprintern konnte sich am Ende der drei Kilometer langen Zielgeraden vor dem Brandenburger Tor noch der Italiener Matteo Pelucchi (IAM) schieben.

Nach 184,6 Kilometern durch das Berliner Umland mit dem großen Finale auf einem acht Mal zu absolvierenden Rundkurs durch das Zentrum der Metropole triumphierte der 25-jährige Kittel bei strahlendem Sonnenschein vor vielen tausend Zuschauern. Nach Angaben der Veranstalter sollen mehr als 300.000 Zuschauer das Rennen an der Strecke verfolgt haben.

Den erfolgreichen Auftritt der deutschen Sprinter komplettierten Roger Kluge (NetApp-Endur) als Fünfter sowie Rüdiger Selig (Karusha), Andreas Stauff (MTN-Qhubeka) und Grischa Janorschke (Nutrixxion Abus) auf den Plätzen sieben bis neun. Dazwischen schoben sich noch der Belgier Michael Van Staeyen (Topsport) auf Rang vier und der Niederländer Raymond Kreder (Garmin-Sharp) als Sechster.Die Top Ten komplettierte der Australier Luke Roberts vom deutschen Team Stölting.

„2011 war ein tolles Gefühl, hier zu gewinnen, zumal unter den Eindrücken der großartigen Berliner Kulisse. Angesichts des immens starken Fahrerfeldes wiegt der Sieg heute besonders groß, mein Team hat mich perfekt in Szene gesetzt“, kommentierte ein strahlender Kittel seinen zehnten Saisonerfolg. Nicht ganz so glücklich, aber trotzdem gut aufgelegt sagte Greipel: „Als Sprinter will man bei Sprintrennen natürlich Siege einfahren und nicht verpassen. Dass es nicht gereicht hat, muss ich mir zuschreiben, denn mein Team hat alles richtig gemacht.“

Pelucchis Sportlicher Leiter Eddy Seigneur lobte die Vorstellung des gesamten IAM-Teams. „Die Jungs versuchten am Ende alles, trotzdem fehlten uns aber am Ende ein oder zwei Fahrer, um gegen die ganz großen Sprinterteams erfolgreich zu sein“, sagte der Franzose. „Im Durcheinander am Schluss konnte Pelucchi nicht direkt reagieren, als Marcel Kittel den Sprint lancierte. Er versuchte es mit etwas Abstand, kam aber nicht mehr an Kittel heran.“

Rundum zufrieden war der 27-jährige Kluge, der sein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison einfuhr. „Ich war bei Kittel und Greipel am Hinterrad, doch dann kam leider rechts Pelucchi durch und ich war kurz im Wind“, sagte der Cottbuser zu Radsport News. „Mein Team hat mich heute wirklich super unterstützt auf den letzten Runden und eben auch in diese gute Position gebracht, großen Dank dafür! Ich habe mein Ziel, die Top Fünf, erreicht und bin glücklich.“

Bevor es auf dem Zielkurs in Berlin zum großen Showdown kam, versuchten sich fünf Fahrer als Ausreißer. Die drei Deutschen Benjamin Sydlik (Nutrixxion), Christoph Pfingsten (Nationalmannschaft) und Raphael Freienstein (Heizomat) fuhren in Begleitung des Bulgaren Nikolay Mihaylov (CCC Polsat) und des Ukrainers Oleksandr Polivoda (Atlas Personal) einen Maximalvorsprung von rund drei Minuten heraus, wurden aber frühzeitig wieder gestellt – als letzter verschwand Mihaylov auf der drittletzten Runde wieder im Feld.

Auf der nach Angaben des Veranstalters „längsten Zielgeraden der Welt“ konnte sich dann Kittel nach tadelloser Vorarbeit seiner Helfer im Massensprint souverän durchsetzen.

Nicht nur, weil erneut ein deutscher Profi gewann, zogen die Veranstalter ein positives Fazit der 3. Auflage des ProRace, das seit 2011 das Jedermannrennen ergänzt, an dem diesmal mehr als 11.000 Starter gezählt wurden. „Wirtschaftlich sind wir mittlerweile sehr zufrieden“, sagte Frank Bertling, Geschäftsführer des Veranstalters Upsolut, und ergänzte: „Unser Termin, das zweite Juni-Wochenende, steht für die kommenden Jahre fest.“

Auch Sportdirektor Erik Zabel konnte zufrieden sein. „Die Veranstaltung hat wieder einmal an Qualität gewonnen. Das macht sie in der Zukunft noch attraktiver auch für internationale Teams und deren Top-Sprinter“, kommentierte der frühere Weltklasse-Sprinter das ProRace.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt historische Episoden von Pantani und Merckx nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert bei diesem Giro große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskieren. Am

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)