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Rabobank verwendete Blutanalyse-Maschine zur Doping-Verschleierung

Foto zu dem Text "Rabobank verwendete Blutanalyse-Maschine zur Doping-Verschleierung"
Michael Rasmusen (re.) bei der Tour de France 2007 | Foto: ROTH

19.06.2013  |  (rsn) – Die damalige Rabobank-Teamleitung um Theo de Rooij hat nach einem Bericht des Nachrichtenportals nrc.nl. im Jahr 2007 eine Blutanalyse-Maschine im Wert von 75.000 Euro gekauft, mit deren Hilfe sich Blutdoping verheimlichen ließ. Dabei handelte sich um das gleiche Gerät, das Anti-Doping-Fahnder verwendeten, um die Anzahl der jungen roten Blutkörperchen und die Hämoglobin-Menge im Blut zu messen.

Wie nrc.cl meldete, hätten Teamarzt Geert Leinders und Michael Rasmussen die Apparatur dazu verwendet, um festzustellen, ob dem Dänen bei Kontrollen Blutdoping würde nachgewiesen werde können. Rasmussen, der mittlerweile jahreslanges Doping eingestanden hat, plante demnach die Verabreichung von je zwei Blutbeuteln sowohl beim Giro d’Italia als auch bei der Tour de France.

Bei der Italien-Rundfahrt geschah dies auf der 12. Etappe, gewissermaßen als Experiment – ein gelungenes, denn bei der danach vorgenommenen Analyse zeigte das Gerät keinerlei Anomalien an. „Ich wollte wissen, welche Auswirkungen die beiden Blutbeutel auf meine Blutwerte haben würden", bestätigte der mittlerweile 39 Jahre Rasmussen gegenüber nrc.nl.

Bei der anschließenden Frankreich-Rundfahrt war der Rabobank-Kapitän mit dieser Methode ausgesprochne erfolgreich. Rasmussen übernahm nach seinem Sieg auf der 8. Etappe das Gelbe Trikot und blieb bis nach der 16. Etappe, die er ebenfalls für sich entschied, an der Spitze der Gesamtwertung.

Aufgrund des großen öffentlichen Drucks musste ihn sein Team nach dieser Etappe allerdings aus dem Rennen nehmen – nicht allerdings wegen auffälliger Blutwerte, sondern weil er falsche Angaben über seine Aufenthaltsorter während der Tour-Vorbereitung machte, um den Kontrolleuren aus dem Weg zu gehen. Der Gesamtsieg ging schließlich an Alberto Contador, mit dem sich Rasmussen spektakuläre Duelle in den Bergen geliefert hatte.

Der Kletterspezialist erhielt schließlich eine zweijährige Sperre und kehrte 2009 zurück. Mittlerweile fährt er für das kleine dänische Christina Watches-Team, dessen Mit-Eigentümer er auch ist. Nach jahrelangem Leugnen gab Rasmussen im Januar des Jahres zu, von 1998 bis 2010 gedopt unterwges gewesen zu sein.

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