Tour-Vorschau: 21. Etappe, Versailles - Paris

Späte „Tour d’Honneur“ durch die Stadt der Lichter

Foto zu dem Text "Späte „Tour d’Honneur“ durch die Stadt der Lichter"
| Foto: A.S.O.

21.07.2013  |  (rsn) – Auch für den Schlusstag des 100. Tour-Jubiläums hat sich ASO etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Erst in der Dämmerung um 21:45 Uhr wird das Peloton bei der „Tour d’Honneur“ durch Paris die letzte Ziellinie überqueren, und in der Dunkelheit soll dann bei der Siegerehrung eine einzigartige Stimmung entstehen.

Die Strecke: 133,5 km, Flachetappe, 2 Berge der 4. Kategorie
Nicht nur die Uhrzeit der Zielankunft wird für die Fahrer heute ungewohnt sein, auch der Parcours auf den Champs-Élysées hat sich leicht verändert. Erstmals werden die Fahrer nicht in der Spitzkehre vor dem Arc de Triomphe wenden, sondern den riesigen Kreisverkehr auf dem Place Charles de Gaulle nutzen, um den Triumphbogen zu umkreisen. Außerdem werden sie den Rundkurs zwischen Arc und Place de la Concorde nicht nur acht Mal absolvieren, wie in den vergangenen Jahren, sondern zwei Mal mehr, so dass am Ende also zehn Zielrunden stehen werden.

Insgesamt ist die Schlussetappe trotzdem eine wie fast jede andere: Nach dem Start am Schloss von Versailles kurvt das Peloton kreuz und quer durch einige Vororte der Hauptstadt, überwindet bei Chevreuse noch zwei Bergwertungen der 4. Kategorie, die Côte de Saint-Remy-les-Chevreuse (1 km, 6,9 %) bei Kilometer 29,5 und die Côte de Chateaufort am Jacques-Anquetil-Denkmal (0,9 km, 4,7 %) bei Kilometer 33,5 . Danach rollt das Feld hinunter an die Seine, an der entlang es zum Louvre und diesmal sogar durch dessen Hof hindurch zur ersten Zielpassage und auf den abschließenden Rundkurs geht.

KulTour - Die Region: Ein neuer Denkansatz zum Tour-Abschluss
Es gibt nicht viel, was es hier an dieser Stelle über das Schloss von Versailles oder die französische Hauptstadt zu erzählen gäbe, was nicht ohnehin jeder wüsste. Deshalb widmen wir zum Tour-Abschluss die Sektion KulTour ausnahmsweise ausschließlich der Tour-Kultur. Denn zur 100. Frankreich-Rundfahrt hat die ASO all diejenigen Fahrer auf eine Ehrentribüne eingeladen, die das Rennen jemals beendet haben. Das sind immerhin rund 1.400 Menschen. Vor zehn Jahren, beim 100-jährigen Jubiläum der Tour de France hatte man sich noch auf alle Sieger beschränkt, nun soll, vielleicht auch angesichts der Doping-Problematik ein Zeichen gesetzt werden, dass nicht nur die Erstplatzierten am Ende der drei Wochen Helden sind, sondern jeder, der das Rennen absolviert hat.

ReTour - Tour-Historie: Versailles als Erinnerung an 1989
Das große Tour-Finale auf den Champs-Élysées gehört zur Tour wie das Gelbe Trikot, möchte man meinen. Doch tatsächlich endet die „Große Schleife“ dort heute erst zum 39. Mal. Erst seit 1975 steht der inzwischen so berühmte Rundkurs zwischen Arc de Triomphe und Place de la Concorde im Programm, der nun zur 100. Tour leicht verändert wird. Heute nämlich werden die Fahrer nicht vor dem Arc de Triomphe wenden, sondern auf dem Place Charles-de-Gaulle auf jeder der inzwischen zehn Runden auch noch um den Triumphbogen herumfahren.

Beinahe halb so oft wie die Champs-Élysées war auch Versailles bereits Etappenort der Tour, zuletzt 1989. Damals begann dort das legendäre Abschluss-Zeitfahren, in dem Greg LeMond mit der Winzigkeit von acht Sekunden Vorsprung vor dem gebürtigen Pariser Laurent Fignon den Gesamtsieg errang. Dass die heutige Etappe wieder in Versailles startet, ist daher zweifelsfrei auch eine Hommage an den knappsten Ausgang in der Geschichte des größten Radrennens und die drittgrößte Sport-Veranstaltung der Welt.

Die Radsport-News-Prognose: Cavendish wird zum „König der Champs-Élysées“ Sportlich wird heute fast nichts mehr passieren. An den beiden Bergwertungen darf sich der Träger des Bergtrikots noch einmal präsentieren und die letzten beiden Zähler dieser Tour einheimsen, und davor sowie danach gibt es 50 Kilometer lang nichts anderes als Sekt und Gruppenfotos. Doch wenn das Feld bei Kilometer 53,5 Issy-les-Moulineaux erreicht und die Zentrale des Sportsenders Eurosport passiert, wird es langsam ernst.

Auf den zehn Schlussrunden wird das Tempo sofort in die Höhe schnellen, und wir erleben noch einmal mehr als eine Stunde voller Action, die am Ende so gut wie sicher mit einem Massensprint gekrönt wird. Es wäre nicht allzu überraschend, wenn Mark Cavendish seinen fünften Sieg auf dem Prachtboulevard feiert und sich endgültig zum „König der Champs-Élysées“ machen würde. Aber der Brite hat bei den Sprintankünften dieser Tour einige bitte Niederlagen gegen zwei Deutsche einstecken müssen: Marcel Kittel (Argos-Shimano) und André Greipel (Lotto Belisol) werden auch heute Abend Cavendishs große Konkurrenten sein, so dass sich die Fans auf einen spannenden Dreikampf im letzten Sprint der 100. Tour de France freuen dürfen

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.07.2013Die Alpen-Tortur geht weiter

(rsn) - Das Spektakel von Alpe d’Huez ist überstanden, doch die Alpen-Tortur hat gerade erst begonnen. Heute geht es mit einer schweren Bergetappe weiter, die zwar nicht mit einer Bergankunft endet

18.07.2013Spektakel auf zwei Mal 21 Kehren

(rsn) - Vorhang auf für das große Finale der 100. Tour de France: Mit der heutigen Etappe haben die Verantwortlichen der ASO bei der Strecken-Präsentation der Tour im vergangenen Herbst bereits fü

17.07.2013Schwerer Zeitfahrkurs vor Traumkulisse

(rsn) - Nachdem die Tour in den vergangenen Jahren stets im Einzelzeitfahren entschieden wurde, wollte Christian Prudhomme für die 100. Ausgabe seines Rennens dafür sorgen, dass sich das ändert. De

16.07.2013Vorsicht auf der letzten Abfahrt!

(rsn) - Der zweite Ruhetag ist Geschichte, von nun an geht es von einem Höhepunkt zum nächsten dem Ziel in Paris entgegen. Die Alpen stehen bevor, und auch die Etappe, die die Fahrer heute aus der P

14.07.2013Nationalfeiertag + Ventoux = Ausnahmezustand

(rsn) – Man muss nicht lange erklären, warum diese 15. Etappe etwas ganz Besonderes ist. Dazu genügen genau zwei Begriffe: Nationalfeiertag und Ventoux. Die Franzosen werden am heutigen 14. Juli

13.07.2013Degenkolb gegen Sagan in Frankreichs Fahrrad-Stadt?

(rsn) - Nachdem er bisher gegen Cavendish, Greipel und Kittel in den Massenankünften nichts zu bestellen hatte, bietet sich heute Peter Sagan die große Chance zum zweiten Etappensieg. Das Teilstück

12.07.2013Letzter Massensprint vor Paris?

(rsn) - Das Sprinter-Festival der zweiten Tour-Woche geht voraussichtlich auch heute weiter, und weil es morgen in Lyon hügeliger wird und danach bis Paris nur noch Bergetappen und Zeitfahren warten,

11.07.2013Sprinter-Gipfel in der Sprinter-Stadt

(rsn) - Das zweite Kapitel der Sprinter-Woche wird aufgeschlagen. Zwischen Fougères und Tours warten 218 flache Kilometer ohne jede Bergwertung, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in einem Masse

09.07.2013Klare Sache: Massensprint!

(rsn) - Der erste Ruhetag liegt hinter den Fahrern, und in Sachen Rennkilometern ist die halbe Tour de France nach der heutigen Etappe bereits vorbei. Doch entschieden ist noch lange nichts, und selbs

06.07.2013Fährt Froome am Berg der Ausreißer ins Gelbe?

(rsn) - Jetzt gilt es: Verstecken kann sich am achten Tag der Tour niemand mehr. Es geht in die Pyrenäen und über das diesjährige Dach der Tour zur ersten Bergankunft der 100. Frankreich-Rundfahrt.

05.07.2013Triumphiert in Albi ein Ausreißer?

(rsn) - Sechs Tage am Mittelmeer sind genug, heute geht es weg vom Wasser ins Landesinnere. Es wird auf dem Weg von Montpellier nach Albi bergig, und am Ende der 205,5 Kilometer ist es gut möglich, d

03.07.2013Ideales Sagan-Terrain

(rsn) - Es ist bereits Mitte der ersten Tour-Woche, doch die Sprinter sind bislang relativ kurz gekommen. Nur am ersten Tag in Bastia durften sie um den Tagessieg kämpfen, und so wird es in Marseille

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Jakobsens verkorkster Giro erreicht an der Adria neuen Tiefpunkt

(rsn) – Für Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL) ist der Giro d´Italia 2024 bislang einer zum Vergessen. Der 27-jährige Sprinter hat bei seinem Debüt bei der Italien-Rundfahrt bislang keine

15.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)