Gallopin, Vanendert und Wellens die Kapitäne

Amstel Gold Race: Lotto Soudal fordert Gilbert dreifach heraus

Foto zu dem Text "Amstel Gold Race: Lotto Soudal fordert Gilbert dreifach heraus"
Tony Gallopin (Lotto Soudal) | Foto: Cor Vos

17.04.2015  |  (rsn) – Titelverteidiger Philippe Gilbert (BMC) ist der große Favorit für die 50. Auflage des Amstel Gold Race. Doch dem Belgier das Leben schwer machen könnten am Sonntag gleich drei Fahrer des Lotto Soudal-Teams, nämlich seine Landsleute Jelle Vanendert und Tm Wellens sowie der Franzose Tony Gallopin. Das Trio zählt zweifellos zu den Podiumskandidaten beim Auftakt der Ardennenklassiker, und zumindest Wellens und Gallopin haben in diesem Frühjahr schon Top-Leistungen gezeigt.

Der 26-jährige Gallopin gewann je eine Etappe des Etoile de Bessèges und bei Paris-Nizza, wurde Neunter bei Mailand-Sanremo und zuletzt beim Pfeil von Brabant unmittelbar hinter Gilbert Vierter. Bei seinen bisherigen drei Teilnahmen am Amstel Gold Race sprang für ihn zwar noch nichts Zählbares heraus, doch der Wechsel zum Lotto-Rennstall im vergangenen Jahr hat dem Allrounder einen Schub verliehen.

Auch in Sachen Selbstbewusstsein muss sich Gallopin nicht hinter den ganz großen Namen verstecken – zumal ihm das Finale mit dem abschließenden 2,6 Kilometer langen Flachstück zum Ziel entgegenkommen müsste. „Wenn ich unter den ersten Zehn über den Cauberg komme, dann werde ich in der finalen Phase eine Rolle spielen können“, sagte der Tour-Etappensieger von 2014, der dann auf seinen Sprint vertrauen kann und anfügte: Ich denke, da bin ich in einer kleinen Gruppe im Vorteil.“

Wie ambitioniert Gallopin das Amstel Gold Race und eine Woche später Lüttich-Bastogne-Lüttich angeht, zeigte sein Startverzicht bei den flämischen Klassikern. Stattdessen brachte er sich bei der Baskenland-Rundfahrt für die Ardennenrennen in Form. „Kommenden Sonntag werden wir wissen, ob es sich ausgezahlt hat, aber meine Entscheidung gibt mir Zuversicht.“

Die stellte auch Jelle Vanendert zur Schau, auch wenn der mittlerweile 30-Jährige noch kein Ergebnis in dieser Saison einfahren konnte. Doch das war 2012 und 2014 auch nicht wesentlich anders gewesen – und damals hatte er das Amstel Gold Race jeweils auf dem zweiten Platz beendet. „Ich hatte eine normale Vorbereitung“, erklärte der Klassikerspezialist dann auch. „Ich hoffe, ich kann eine optimale Vorstellung zeigen, dass die Umstände passen und ich die richtigen taktischen Entscheidungen treffe.“ Sollte all das zusammentreffen, dann hält Vanendert auch den Sieg für nicht ausgeschlossen: „Wenn du hier zwei Mal Zweiter wirst, dann ist auch der Sieg möglich.“

Sein Landsmann Wellens ist mit 23 Jahren der jüngste und damit auch der unerfahrenste der Lotto-Dreierspitze. Doch der Kletterspezialist konnte mit seiner Leistung bei der Baskenland-Rundfahrtzufrieden sein, belegte er doch auf der Königsetappe bei der Bergankunft in Aia den zweiten Platz. Als möglicherweise entscheidenden Vorteil sieht Wellens, dass sein Team mit ihm, Gallopin und Vanendert gleich drei Karten spielen kann. „So verteilt sich auch der Druck. Das ist ein großer Unterschied dazu, der einzige Kapitän zu sein“, sagte er.

Ähnlich sieht das auch der Sportliche Leiter Herman Frison, der bestätigte, dass die Teamleitung sowohl Gallopin als auch Vanendert und Wellens eine freie Rolle zugesteht – womit die taktische Ausrichtung von Lotto Soudal eine ganz andere sein wird als etwa die bei BMC, das alles auf den dreimaligen Sieger Gilbert setzt.

„Ich denke, dass Jelle, Tim und Tony ihre jeweils spezifischen Qualitäten habe, um eine gute Rolle zu spielen, je nach den Wetterbedingungen. Ich hoffe, dass alle drei im Finale vorne dabei sein werden“, wollte der Belgier aber keine Prognose abgeben, wer seiner Meinung nach die besten Chancen haben wird.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.04.2015Valverde kann das Amstel Gold Race einfach nicht gewinnen

(rsn) – Es bleibt dabei: Alejandro Valverde (Movistar) kann das Amstel Gold Race einfach nicht gewinnen. Nachdem er beim ersten der drei Ardennenklassiker bereits die Plätze zwei (2013), drei (2008

20.04.2015Auch Martin trug sein Scherflein zu Kwiatkowskis Amstel-Sieg bei

(rsn) – Gemeinsam mit seinen Kollegen konnte sich Tony Martin über den ersten Klassikersieg seiner Etixx-Quick-Step-Mannschaft in dieser Saison freuen. Dafür verantwortlich zeigte Weltmeister Mich

20.04.2015Martens: Mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis nicht

(rsn) – Erstmals in seiner Karriere führte Paul Martens sein LottoNL-Jumbo-Team beim Amstel Gold Race an. Zwar gingen der niederländische Rennstall und sein deutscher Kapitän beim Heimspiel leer

20.04.2015Kwiatkowski: Meisterstück im Regenbogentrikot

(rsn) – Es ist keinesfalls leicht, als Weltmeister Siege einzufahren, wenn alle anderen den Mann im auffälligen Regenbogen-Trikot im Visier haben. Am Sonntag in der niederländischen Provinz Limbur

20.04.2015Diesmal scheiterte Gilbert mit seiner Cauberg-Attacke

(rsn) – Der Auftritt als Team war durchaus gelungen – aber für BMC endete das Amstel Gold Race am Sonntag trotdzem mit einer Enttäuschung. Nach 258 Kilometern von Maastricht nach Valkenburg ware

20.04.2015Gerdemann fährt Cult trotz Formschwäche ins Rampenlicht

(rsn) – Der erste Saisonhöhepunkt ist für das dänische ProContinental-Team Cult Energy zunächst nach Plan verlaufen, endete dann aber ohne das erhoffte Spitzenergebnis. „Wir wollen einen in di

19.04.2015Matthews fehlten im Sprint die Körner, die er am Cauberg ließ

(rsn) – 300 Meter hinter der Ziellinie musste er sich zwischen zwei geparkten Autos erst einmal aufs Gras setzen, Michael Matthews (Orica-GreenEdge) konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Und

19.04.2015Gallopin quittiert Platz sechs mit „gemischten Gefühlen"

(rsn) – Mit einer Dreierspitze hatte das belgische Lotto Soudal-Team das Amstel Gold Race in Angriff genommen. Um den Sieg beim ersten der drei Ardennenklassiker sprintete dann aber nur Tony Gallopi

19.04.2015Kwiatkowski bricht in Valkenburg den Klassiker-Bann

(rsn) – Weltmeister Michal Kwiatkowksi hat seinem Etixx-Quick-Step-Team den heiß ersehnten ersten Sieg bei einem der großen Klassiker dieses Jahres beschert. Der Pole entschied am Sonntag das 50.

19.04.2015Schumacher: Defektes Schaltwerk sorgte für vorzeitiges Ende

(rsn) – Hoffnungsfroh war Stefan Schumacher (CCC Sprandi) acht Jahre nach seinem Sieg zum Amstel Gold Race zurückgekehrt. Als er nach knapp 210 Kilometern am Gulpenerberg in einen Sturz verwickelt

19.04.2015Kwiatkowski schlägt Valverde und Matthews im Sprint

(rsn) - Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step hat die 50. Austragung des Amstel Gold Race gewonnen. Der Weltmeister aus Polen setzte sich nach 258 Kilometern von Maastricht nach Valkenburg im Sprint ei

19.04.201534 Kletterpartien - 4.000 Höhenmeter

(rsn) – 34 Anstiege, verteilt über 258 Kilometer, mehr als 4000 Höhenmeter – das sind auch diesmal die beeindruckenden Eckdaten zum Amstel Gold Race, das am Sonntag sein 50-jähriges Jubiläum f

Weitere Radsportnachrichten

29.04.2024Sparkassen Giro führt am 3. Oktober 2024 durchs West-Münsterland

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro ist eines jener Eintagesrennen, die nahezu bei jeder Austragung mit einer neuen Strecke aufwarten. Nachdem der Herbstklassiker am Tag der deutschen Einheit i

29.04.2024Eschborn - Frankfurt: Die letzten zehn Jahre im Rückblick

(rsn) – Über Jahrzehnte hin als Rund um den Henninger Turm ausgetragen, wurde der hessische Frühjahrsklassiker nach dem Rückzug des Sponsors zum 1. Mai 2009 zunächst in Eschborn Frankfurt City L

29.04.2024Lipowitz voller Selbstbewusstsein zum Giro-Debüt

(rsn) – Das Gelbe Trikot von Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) konnten Aleksandr Vlasov und Florian Lipowitz auf der Schlussetappe der Tour de Romandie nicht mehr gefährden. Doch das Duo von Bora

29.04.2024Mit Stichen am Kinn: Van Dijk startet zur 2. Vuelta-Etappe

(rsn) – Die im Finale des Auftaktzeitfahrens zur 10. Vuelta Femenina gestürzte Ellen van Dijk (Lidl – Trek) wird zur 2. Etappe in Bunol antreten können. Wie ihr Team auf dem Portal X meldete, ha

29.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Das von der Italienerin Elisa Longo Borg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)