Kalifornien: Sagan diesmal nahe dran

Cavendish entscheidet eine knappe Angelegenheit für sich

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Mark Cavendish (Etix-Quick-Step) entscheidet die 2. Etappe der Kalifornien-Rundfahrt knapp vor Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) für sich. | Foto: Cor Vos

12.05.2015  |  (rsn) – Auch auf der 2. Etappe der 10. Kalifornien-Rundfahrt ist Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) im Zielsprint nicht an Mark Cavendish (Etixx-Quick-Step) vorbeigekommen. Doch während der Auftakt noch eine deutliche Angelegenheit zwischen dem Briten und dem Slowakischen Meister war, musste Cavendish diesmal schwer kämpfen, um sich nach 193,7 Kilometern von Nevada City nach Lodi den zweiten Tagessieg in Folge vor Sagan und dem ebenfalls starken Niederländer Wouter Wippert (Drapac) zu sichern.

„Sagan zog vor mir in die letzte Kurve, und das war perfekt“, sagte Cavendish und lobte die List des Tinkoff-Kapitäns, mit der dieser ihn fast überrascht hätte. „Er stand unter Druck und hat entschieden, früh anzutreten, deshalb war ich froh, von seinem Hinterrad aus den Sprint anziehen zu können. Er hat tatsächlich einen guten Job gemacht, indem er mich einbaute, denn so konnte ich den Sprint erst spät beginnen."

Nachdem er am Sonntag noch aus einer hinteren Position heraus chancenlos gegen seinen großen Konkurrenten gewesen war, änderte Sagan diesmal seine Taktik, die um ein Haar zum zwölften Kalfornien-Etappensieg geführt hätte. „Ich wollte ihn im Finale überraschen, aber er war einfach schneller als ich“, sagte der 25-Jährige nach seiner erneuten Niederlage, die ihn aber zuversichtlicher stimmte: „Er fuhr wieder vor mir über die Ziellinie, aber diesmal war der Vorsprung sehr gering, es war knapper als gestern. Ich bin kein reiner Sprinter und Cavendish ist schneller."

Nun hofft Sagan auf die erste Bergetappe der diesjährigen Kalifornien-Rundfahrt: „Das morgige Finale liegt mir sehr gut und ich bin mir sicher, dass mein Team wieder einen exzellenten Job machen wird.“

Mit seinem bereits elften Saisonsieg baute der 29 Jahre alte Cavendish seine Führung im Gesamtklassement gegenüber Sagan auf nunmehr acht Sekunden aus. Zeitgleich mit je elf Sekunden Rückstand folgen auf den nächsten Plätzen der US-Amerikaner Robin Carpenter vom kleinen Hincapie-Team und der Australier William Clarke (Drapac).

Der Luxemburger Jempy Drucker (BMC), der nach seinem gestrigen dritten Platz in Sacramento diesmal Rang sechs belegte, fiel auch in der Gesamtwertung auf diese Position zurück, 16 Sekunden hinter Cavendish, der mit seinen beiden Siegen auch deutlich die Punktewertung anführt. Carpenter steht sowohl an der Spitze der Bergwertung als auch der Nachwuchswertung und wurde damit für eine formidable Vorstellung als Ausreißer belohnt.

Der 21-Jährige bildete zusammen mit dem Italiener Daniel Oss (BMC), dem Spanier Markel Irizar (Trek) und dem Kubaner Luis Amaran (Jamis-Hagens Berman) die Ausreißergruppe des Tages, die nach knapp 30 Kilometern stand. Carpenter sicherte sich unterwegs alle Sprintwertungen und den einzigen Bergpreis des Tages, während Etixx-Quick-Step wie schon gestern im Feld die Hauptlast der Verantwortung trug und den Maximalrückstand von gut fünf auf drei Minuten drückte, ehe sich auch Tinkoff-Saxo und MTN-Qhubeka an der Verfolgung beteiligten.

„Aber das war erst, als der Abstand schon deutlich geschrumpft war“, sagte Cavendish, der gestern vor allem Sagans Mannschaft für deren Untätigkeit kritisiert hatte. Als die Ausreißer fast schon in Sichtweite kamen, sorgte ein Massensturz auf breiter Straße kurzzeitig für Verwirrung im Feld. Dabei büßte Warren Barguil alle Chancen in der Gesamtwertung ein. Der Franzose vom deutschen Team Giant-Alpecin konnte sich zwar wieder aufs Rad setzen, doch kam mit 15 Minuten Rückstand ins Ziel.

Auch wenn die Ausreißer keine realistische Chance darauf hatten, vor dem Feld ins Ziel zu kommen, gestand Cavendish nach der Etappe ein, dass er aufgrund der fehlenden Funkverbindungen zum Begleitwagen – die nur in WorldTour-Rennen erlaubt sind – zwischenzeitlich unsicher war, ob man die Spitzengruppe wieder einfangen würde.

Doch auf dem finalen Rundkurs in Lodi konnte der Brite auf seinen starken Zug mit Matteo Trentin, Julian Alaphilippe und Mark Renshaw bauen, der die Ausreißer schließlich rechtzeitig wieder einfing. „Auf den Zielrunden ist das nicht einfach. Aber sie haben einen brillanten Job gemacht, ehe dann Tinkoff auf dem letzten Kilometer übernahm“, sagte der Etixx-Kapitän.

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