In der Abfahrt vom Col d'Allos gestürzt

Pinot: „Wenn es nicht läuft, läuft es nicht"

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Thibaut Pinot (FDJ) blieb auch auf der 17. Tour-Etappe ohne persönliches Erfolgserlebnis. | Foto: Cor Vos

22.07.2015  |  (rsn) – Bei Thibaut Pinot läuft es einfach nicht bei dieser Tour. Nach seinem sensationellen dritten Platz aus dem vergangenen Jahr spielte der FDJ-Kapitän nach einer von Stürzen und Defekten geprägten ersten Woche schon früh im Gesamtklassement der 102. Auflage keine Rolle mehr.

Pinot änderte seine Ziele, geht seitdem auf Etappenjagd –und ist dabei ebenfalls mehr oder weniger glücklos. Am Samstag vergab er in Mende fast schon leichtfertig eine große Chance, als er sich 200 Meter vor dem Ziel gemeinsam mit seinem Landsmann Romain Bardet (Ag2R) vom Südafrikaner Steven Cummings regelrecht übertölpeln und abhängen ließ. Rang zwei war eine bittere Niederlage für den Kletterspezialisten, der sich aber nicht entmutigen ließ und auch heute wieder in die Offensive ging.

Und zunächst sah es gar nicht schlecht aus. Pinot schaffte den Sprung in die Gruppe des Tages und jagte am Col d’Allos gemeinsam mit Mathias Frank (IAM), Andrew Talansky (Cannondale-Garmin), Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und Adam Yates (Orica-GreenEdge) Jagd auf Simon Geschke (Giant-Alpecin), der in der Anfahrt zum höchsten Berg dieser Tour enteilt war. Kurz vor dem Gipfel ließ der 25-Jährige seine Begleiter stehen und verkürzte im Alleingang den Abstand auf den Freiburger auf unter eine Minute, als er über den Gipfel jagte.

Doch dann wurden seine Aufholjagd und die Hoffnung auf den Etappensieg jäh zerstört. Pinot, der nicht geradezu den begnadeten Abfahrern zählt und früher eine regelrechte Phobie hatte, stürzte in einer Linkskurve der langen und gefährlichen Abfahrt. Es schien, als ob er aus der Kurve heraus zu früh wieder angetreten war und dadurch die Kontrolle über seine Rennmaschine verloren hatte. Dem widersprach Pinot im Ziel allerdings indirekt: „Irgendwas hat blockiert, ich weiß nicht, warum ich gestürzt bin“, sagte er.

So oder so - danach versuchte Pinot zwar weiter sein Bestes, doch musste er zunächst den späteren Zweiten Andrew Talansky (Cannondale-Garmin) und dann auch noch den Kolumbianer Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step) an sich vorbeiziehen lassen, so dass es letztlich nur zu Rang vier in Par Loup reichte. „Wenn es nicht läuft, läuft es nicht. Es ist schade, denn ich habe alles gegeben“, stellte Pinot dort fest.

Seinen Kampfgeist hat er aber noch nicht verloren, wie er anfügte. „Ich bin sicher, dass es in den nächsten Tagen klappen wird. Ich werde es wieder und wieder versuchen. Meine Beine sind gut. Es bleiben mir noch drei Gelegenheiten. Ich werde wieder angreifen, es ist zwar ein bisschen frustrierend, aber ich will in Paris nichts bereuen“, so Pinot, der seine bisherige Tour fatalistisch beurteilte: „Letztes Jahr lief alles gut, dieses Jahr ist das nicht der Fall. Es gibt solche Jahre. Das gehört zum Sport.“

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