Flandern-Rundfahrt der Frauen: Brennauer Achte

Van der Breggen vollendet perfekte Vorstellung ihres Teams

Foto zu dem Text "Van der Breggen vollendet perfekte Vorstellung ihres Teams"
Anna van der Breggen (Boels Dolmans) hat die Flandern-Rundfahrt der Frauen gewonnen. | Foto: Cor Vos

01.04.2018  |  (rsn) - Anna van der Breggen (Boels Dolmans) hat mit einem beeindruckenden Soloauftritt erstmals in ihrer Karriere die Flandern-Rundfahrt der Frauen gewonnen. Die Olympiasiegerin aus den Niederlanden setzte sich im prestigeträchtigsten Eintagesrennen der Women’s WorldTour über 153,3 Kilometer mit Start und Ziel in Oudenaarde durch und feierte ihren zweiten Saisonsieg, nachdem sie Anfang März bereits die Strade Bianche für sich entschieden hatte.

Mit 1:08 Minuten Rückstand auf van der Breggen, die 27 Kilometer vor dem Ziel am Kruisberg attackiert hatte, entschied deren Teamkollegin Amy Pieters den Sprint der Verfolgerinnen für sich und sorgte so für einen Doppelerfolg von Boels Dolmans. Zeitfahrweltmeisterin Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) komplettierte auf Rang drei das niederländische Podium der "Ronde.“

Beste deutsche Fahrerin war Lisa Brennauer (Wiggle High5), die vor der für das deutsche Canyon-SRAM-Team fahrende Polin Katarzyna Niewiadoma auf Platz acht sprintete

„Es war ziemlich früh, an dieser Stelle zu attackieren, aber wir wussten, dass wir das Rennen schwer machen mussten“, sagte van der Breggen im Ziel. „Ich sagte zu den Mädels, ich versuchs und ihr müsste dann nicht fahren und der Rest muss dann die Verfolgung übernehmen. Ich habe nicht erwartet, so lange vorne zu bleiben. So zu gewinnen, Amy wird Zweite, Chantal war stark und der der Rest hat gut gearbeitet - es macht Spaß, mit einem Team wie diesem Rennen zu fahren. Die Ronde zu gewinnen, ist einfach fantastisch.“

Auf zunächst noch regennassen Straßen konnte sich bei zahlreichen vergeblichen Attacken zunächst nur Natalie van Gogh (Parkhotel Valkenburg) einen kleinen Vorsprung herausarbeiten, ehe rund 60 Kilometer vor dem Ziel das Feld zunächst durch einen Massensturz auseinandergerissen wurde und sich kurz darauf eine mit Jolien D'hoore (Mitchelton-Scott), Christine Majerus (Boels Dolmans), Ellen van Dijk (Sunweb), Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM), Brennauer (Wiggle High5) und Moolman prominent besetzt Spitzengruppe formierte, die sich aber nicht einig war, so dass nach dem Anstieg zahlreiche Fahrerinnen wieder aufschließen konnten.

Danach nahm das Rennen erst wieder auf den letzten 35 Kilometern am Kanarieberg an Fahrt auf, als Boels Dolmans in die Offensive ging und mit Tempoverschärfungen von Majerus und Ex-Weltmeisterin Amalie Dideriksen das Feld auf rund 20 Fahrerinnen reduzierten. Zwar gelang auch diesmal wieder zahlreichen abgehängten Fahrerinnen wieder der Anschluss, doch nachdem Pieters am Kruisberg attackiert hatte, war die Gruppe schnell auf nur noch rund zehn Fahrerinnen geschrumpft.

Die Kletterspezialistin van der Breggen überraschte ihre Konkurrentinnen mit ihrer Attacke in der Abfahrt vom drittletzten Helling des Tages und vergrößerte schnell ihren Vorsprung auf die Verfolgergruppe, in der mit Pieters, Guarnier und Blaak gleich drei ihrer Teamkolleginnen eine wirkungsvolle Jagd verhinderten.

Während van der Breggen an der Spitze unbedrängt ihre Kreise zog und fünf Kilometer vor dem Ziel sogar 1:30 Minuten vor ihren Konkurrentinnen lag, teilte sich die Gruppe der Verfolgerinnen am Paterberg nach einer Attacke von Niewiadoma auf. Doch auf den letzten flachen Kilometern gelang den Abgehängten wieder der Anschluss, so dass gut eine Minute hinter der überragenden van der Breggen auf der langen und breiten Zielgeraden in Oudenaarde neun Fahrerinnen um Platz zwei sprinteten, den sich schließlich Pieters vor van Vleuten sicherte.

Endstand:
1. Anna van der Breggen (Boels Dolmans)
2. Amy Pieters (Boels Dolmans) +1:08
3. Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) s.t.
4. Ashleigh Moolman (Cervelo Bigla)
5. Chantal Blaak (Boels Dolmans)
6. Malgorzata Jasinska (Movistar)
7. Ellen van Dijk (Sunweb)
8. Lisa Brennauer (Wiggle High5)
9. Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM)
10.Megan Guarnier (Boels Dolmans)

 


Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2018Auslegung der “Radweg-Regel“ sorgt wieder für Diskussionen

(rsn) - Die UCI und ihre Regelauslegungen - oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das bemängelte in der belgischen TV-Sendung Extra Time Koers nun auch Lotto Soudal-Profi Tiesj Benoot. "Die UCI ist nicht

05.04.2018Boonen: “Sagan selbst ist derjenige, der an Hinterrädern sitzt“

(rsn) - Tom Boonen hat Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) im belgischen Fernsehen für dessen Aussagen über mangelnde Kooperation im Peloton zurechtgewiesen. "Er sollte seinen Mund halten", sol

03.04.2018Nibali: “Flandern war wie in einer Waschmaschine fahren“

(rsn) - Als einer der wenigen Klassementfahrer schaffte es Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Montag zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt nicht, sich in der ersten Verfolgergruppe hinter Tagessieger

02.04.2018Politt: “Am Sonntag könnte es was werden“

(rsn) - Nach seinem dritten und bisher erfolgreichsten Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt ist Nils Politt (Katusha-Alpecin) auch für die am Sonntag anstehende "Königin der Klassiker“ optimistisch

02.04.2018Jetzt wartet die “Königin der Klassiker“ auf den Cross-Weltmeister

(rsn) - Wout Van Aert (Veranda’s Willems Crelan) war am Ostersonntag einer von drei Debütanten, die bei der 102. Flandern-Rundfahrt für Furore sorgten. Die dicksten Schlagzeilen schrieb zwar Mads

02.04.2018Sagan: “Quick-Step hat alles kontrolliert“

(rsn) - Als sich Peter Sagan (Bora-hansgrohe) am Ostersonntag bei der letzten Überquerung des Paterberg aus der Verfolgergruppe auf und davon machte und zur Jagd auf Niki Terpstra (Quick-Step Floors)

02.04.2018Degenkolb: “Am Koppenberg bin ich explodiert“

Oudenaarde (dpa/rsn) - John Degenkolb erwies sich bei der "Ronde" als guter Teamkollege und treuer Helfer. Ohne große eigene Ambitionen war der Oberurseler bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt

02.04.2018Valgren hatte in Geraardsbergen mit der Ronde schon abgeschlossen

(rsn) – Auch wenn der als Co-Kapitän ins Rennen gegangene Alexey Lutsenko nach einem Sturz das Ziel in Oudenaard nicht erreichte, so lieferte die Astana-Equipe eine mehr als nur ansprechende Flande

02.04.2018Am Koppenberg musste Tony Martin sein Rad schieben

(rsn) – Beim dritten Start fuhr Tony Martin (Katusha-Alpecin) mit Rang 63 sein bisher bestes Ergebnis bei der Flandern-Rundfahrt ein. Doch dafür konnte sich der viermalige Zeitfahrweltmeister, der

02.04.2018Terpstra: “Wir gehen füreinander durchs Feuer“

(rsn) - Manch ein hartgesottener mag es beinahe als unverschämt angesehen haben, was Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) am Kruisberg rund 25 Kilometer vor dem Ziel veranstaltete: Da kommt einer mit gro

01.04.2018Politt: “Ich freue mich schon auf die kommenden Jahre“

(rsn) - Nicht John Degenkolb oder Tony Martin sorgten bei der 102. Auflage der Flandern-Rundfahrt für das beste Ergebnis der deutschen Starter. Vielmehr war es der Hürther Nils Politt (Katusha-Alpec

01.04.2018Highlight-Video der 102. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Der Niederländer Niki Terpstra (Quick-Step Floors) hat die 102. Flandern-Rundfahrt und damit das zweite Radsport-Monument seiner Karriere gewonnen. Der Paris-Roubaix-Sieger von 2014 entschied

Weitere Radsportnachrichten

08.05.2024Kooij: “Ich hoffe, dass es heute für mich klappt“

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia erhalten die Sprinter heute die dritte Chance in Folge. Auf den 178 Kilometern der 5. Etappe zwischen Genua und Lucca stellt sich den schnellen Männern nur ein Ber

08.05.2024Intermarché - Wanty mit “beruhigender Nachricht“ zu Girmay

(rsn) - Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) ist bei seinen zwei Stürzen auf der 4. Giro-Etappe offenbar glimpflich davon gekommen. Wie sein Team meldete, würden die detaillierten Ergebnisse der i

08.05.2024Buchmann will auch bei der Ungarn-Rundfahrt angreifen

(rsn) – Während die Kollegen beim 107. Giro d’Italia (2.UWT) im Einsatz sind, treten die ursprünglich ebenfalls für die erste Grand Tour des Jahres vorgesehenen Sam Welsford und Emanuel Buchman

08.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

07.05.2024Giro-Posse: UCI verbietet Pogacar die lila Hose zum Rosa Trikot

(rsn) – Tadej Pogacar hat auf der 4. Etappe des Giro d´Italia am Dienstag offenbar der Wechsel seines Kleidungsstücks vor einer Disqualifikation durch die UCI-Jury bewahrt. Die nämlich sah in im

07.05.2024Eine Hommage an ´Super Mario´

(rsn / ProCycling) – Nachdem auf der 4. Etappe der Fokus auf der Westseite lag, richtet sich nun die Aufmerksamkeit auf die Ostseite der Ligurischen Küste. Die Organisatoren hätten die Strecke noc

07.05.2024Das ´kleine Sanremo´ und die Freude, es überlebt zu haben

(rsn) - Die 4. Etappe von Acqui Terme nach Andora hielt ein Finale bereit, das alle an Mailand-Sanremo erinnerte. Manche freuten sich darüber. "Oh, ich kenne hier fast jeden Meter. Es war schön, mal

07.05.2024Ewan kritisiert mangelhafte Teamarbeit bei Jayco - AlUla

(rsn) – Einer war sauer und ließ das auch im Interview nach der Etappe raus. Allerdings nicht in besonderem Maße auf die Streckenführung, weil das vierte Teilstück des Giro d’Italia kurz nach

07.05.2024Bauhaus liefert beim Giro gerne rund um Sanremo ab

(rsn) – Allzu oft lief es in dieser Saison noch nicht rund bei Phil Bauhaus (Bahrain Victorious). Natürlich war da der Etappensieg auf dem dritten Teilstück von Tirreno-Adriatico. Und die 1. Etapp

07.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 4. Etappe des 107. Giro d’Italia gewonnen. Der Italiener setzte sich über 190 Kilometer von Acqui Terme nach Andora im Massensprint knapp vor dem Au

07.05.2024Merlier: “Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin“

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat am vierten Tag des 107. Giro d’Italia nicht nur für den ersten Sieg eines Italieners gesorgt, sondern sich auch das Maglia Ciclamino gesichert, das er b

07.05.2024Milan holt sich “Piccolo Milano-Sanremo“ im Massensprint

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 4. Etappe des 107. Giro d’Italia im hart umkämpften Massensprint gewonnen. Nach 190 Kilometern zwischen Acqui Terme und Andora setzte er sich bei de

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)