Belgier steht erst zum 3. Mal am Start

Gilbert hat mit Paris-Roubaix noch eine Rechnung offen

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Gilbert hat mit Paris-Roubaix noch eine Rechnung offen"
Philipp Gilbert 2018 bei Paris-Roubaix | Foto: Cor Vos

12.04.2019  |  (rsn) - Die Statistik von Philipp Gilbert (Deceuninck – Quick-Step) ist mehr als beeindruckend: 21 Grand Tours, 53. Klassiker führt procyclingstats.com auf! Aber nur zweimal startete die Radlegende bisher bei Paris – Roubaix. Bei seiner zweiten Teilnahme nach elf Jahren (Platz 52/2007) wurde er letztes Jahr enttäuscht nur Fünfzehnter. Damit ist der 36-Jährige, dessen Karriere sich dem Ende zuneigt, nicht zufrieden. Deshalb steht er Sonntag wieder am Start.

Doch die Voraussetzungen sind nicht gut. Letzte Woche musste Gilbert noch erkältungsgeschwächt, bei der Flandern-Rundfahrt zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder ein Monument vorzeitig beenden, nach dem er vorher auch schon bei den Dwars door Vlandeeren frühzeitig vom Rad steigen musste. Nun fühlt er sich wieder fit. "Jetzt, da ich in dieser Woche erholt mehrmals trainiert habe, gehe ich mit einer anderen Moral an den Start. Natürlich weiß ich wirklich nicht, wie ich mich in Roubaix fühlen werde, aber ich weiß, dass wir für dieses Rennen ein starkes Team haben und das stimmt uns zuversichtlich", erklärte Gilbert in der Presserunde vor dem Start.

Auch wenn er selbst große Ambitionen hegt, sich auch Paris-Roubaix in seine 74 Erfolge umfassende Siegerliste einzutragen, ist er nur einer von mehreren Favoriten im Wolfsrudel, als jenes sich die belgische Mannschaft gerne bezeichnet.

Ein Ausrufezeichen setzte Kasper Asgreen letzten Sonntag, als er bei der Ronde Zweiter wurde, obwohl Deuceuninck – Quick-Step gar nicht auf ihn gesetzt hatte. Trotz seines starken Auftritts ordnet sich der 24-jährige Däne gleich dem Team unter. "Nichts hat sich nach der Ronde geändert. Ich habe die gleiche Rolle im Team und das ist normal, denn wir gehen mit ein paar starken Führungskräften nach Roubaix, die über eindrucksvolle Palmares verfügen und für die ich bereit bin, zu arbeiten. In Flandern Zweiter zu werden war wirklich großartig und ich bin froh über die Gelegenheit, die ich bekam. Aber jetzt bin ich bereit, meinen Teamkollegen wieder zu helfen."

Auf diese Unterstützung setzt sicherlich Zdenek Stybar, der in seiner Profikarriere bislang sechsmal bei Paris-Roubaix am Start stand. Abgesehen von 2016, als er von Krankheit geschwächt antrat, gehörte der Tscheche stets mit Top-Ten-Platzierungen zu den Hauptdarstellern des Rennens. Zweimal wurde er Zweiter. 2015 schlug ihn John Degenkolb im Sprint, 2017 Greg Van Avermaet.

Allerdings ist auch der 33-Jährige noch angeschlagen, was ihn schon bei der Flandern-Rundfahrt behinderte. "Es ist schade, dass ich einen Rückschlag hatte, weil ich hart gearbeitet habe, um für diese Rennen fit zu sein. Ich war zuversichtlich, dass ich die Ronde gewinnen könnte. Das war nicht der Fall. Aber vielleicht und hoffentlich wird es bei Paris-Roubaix anders sein. Das ist ein Rennen, das zu unserem Team passt und bei dem wir eine beeindruckende Bilanz haben", sagte Zdenek vor seinem 19. Start in einem Monument.

Fünfmal triumphierte das Wolfsrudel bislang im Velodrom (2005, 2008, 2009, 2012 und 2014).

Das Team Deceuninck - Quick-Step für Paris-Roubaix: Kasper Asgreen, Tim Declercq, Philippe Gilbert, Iljo Keisse, Yves Lampaert, Florian Sénéchal und Zdenek Stybar.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.04.2019Degenkolb: Eschborn-Frankfurt motiviert nach Roubaix-Enttäuschung

(rsn) - Am Donnerstag steht für John Degenkolb (Trek - Segafredo) ein wichtiger Abend an. Zwar hat der Anlass keinen Einfluss auf seine eigene Karriere, doch mit Sport hat er trotzdem zu tun. Der Obe

17.04.2019Im zehnten Teamjahr führt Schwarzmanns Weg zum Giro

(rsn) - 10-jähriges Dienstjubiläum bei Bora – hansgrohe feiern in dieser Saison drei Fahrer, die seit den Anfängen als Kontinentalteam der Raublinger Mannschaft die Treue gehalten haben. Cesare

16.04.2019Rious Rettung war ein kühles Bier

(rsn) - Alan Riou (Arkéa Samsic) wird seine Premiere bei Paris - Roubaix wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Nachdem er in der Anfangsphase seinem Teamkapitän André Greipel nach dessen Defekt se

16.04.2019Mittendrin im Chaos des Pelotons bei Paris-Roubaix

(rsn) - Es ist eines der chaotischsten Rennen der Welt - zumindest heißt es das immer. Doch auf den normalen TV-Bildern lässt sich das meist nur erahnen. Die ASO gewährt nun aber mit Hilfe von Onbo

15.04.2019Paris-Roubaix: Bei Greipel klappte nur das Teamwork

(rsn) - Viel vorgenommen, aber das Ziel nicht erreicht. So lässt sich Paris-Roubaix aus der Sicht von André Greipel (Arkéa Samsic) wohl am besten zusammenfassen. Der Siebte von 2017 war motiviert i

15.04.2019Trek-Segafredo-Profi Pantano positiv auf EPO getestet

(rsn) - Der Kolumbianer Jarlinson Pantano (Trek - Segafredo) ist bei einer Trainingskontrolle am 26. Februar diesen Jahres positiv auf Epo getestet worden. Der Kletterpezialist steht seit heute auf de

15.04.2019Siskevicius: 2018 vor verschlossenem Velodrom, diesmal Neunter

(rsn) - Es ist wohl eine der größten Geschichten von Paris-Roubaix im Jahr 2019: Im Vorjahr noch aus der Karenzzeit gefallen, trotzdem zu Ende gefahren und in Roubaix vor einem mittlerweile abgesch

15.04.2019Sagans fünfter Platz bei Paris-Roubaix “war wohl das Maximum“

(rsn) – Schlechter als gehofft, aber besser als befürchtet. So dürfte der fünfte Platz von Titelverteidiger Peter Sagan (Bora – hansgrohe) bei Paris-Roubaix nach seiner auch aufgrund eines Mag

15.04.2019Gilbert: “Es ist mein Traum, alle fünf Monumente zu gewinnen“

(rsn) - Es war die Erfahrung aus 21 GrandTours, 54 Monument-Starts und 74 Siegen, die Philipp Gilbert einsetzte, um Nils Politt zu schlagen. Mit dem Sieg bei Paris-Roubaix hat der Belgier nach der Lom

15.04.2019Hungerast stoppte Van Aert nach zwei erfolgreichen Aufholjagden

(rsn) - 1:42 Minuten nach Sieger Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) kam Wout Van Aert (Jumbo - Visma) ins Ziel. Der dreifache Cross-Weltmeister rollte aus, sackte im Innenraum des Velodroms zu

14.04.2019Clever und mutig: Das Meisterstück des Nils Politt

(rsn) - Lange lag er seiner Frau Annike im Arm, und als Nils Politt dann fürs erste Fernseh-Interview mit der ARD seine Brille abnahm, wischte er zunächst ein paar Tränen weg, bevor er zu sprechen

14.04.2019Politt vs. Gilbert im berühmten Velodrom von Roubaix

(rsn) - Bis zur letzten Kurve am Ende von 257 harten Kilometern lag Nils Politt (Katusha - Alpecin) bei Paris-Roubaix an der Spitze. Dann aber startete Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) den f

Weitere Radsportnachrichten

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Steinhauser: “Hammer, auf der Königsetappe Dritter zu werden“

(rsn) – Tadej Pogacar UAE Team Emirates) bleibt der unangefochtene Dominator des Giro d’Italia 2024 (2.UWT). Der Slowene gewinnt auch den 15. Tagesabnschnitt. 15. Etappe des Giro d’Italia – d

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser auf der 15. Etappe des Giro d´Italia 2024. Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit. F

19.05.2024Pogacar deklassiert beim Giro die Konkurrenz zu Statisten

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat die 15. Etappe des 107. Giro d´Italia gewonnen. Nach 222 Kilometern mit Start in Manerba del Garda, dem Alpen-Riesen Mortirolo unterwegs und dem Ziel a

19.05.2024Bennett komplettiert Gesamterfolg in Dünkirchen mit Tagessieg

(rsn) - Vier Etappensiege, ein zweiter sowie ein dritter Platz und damit der deutliche Sieg in der Gesamtwertung: Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) hat den Vier Tagen von Dünkirchen seinen Ste

19.05.2024Vollering vollendet mit Solosieg ihr Spanien-Triple

(rsn) - Mit einem Sieg auf der 4. und finalen Etappe der Burgos-Rundfahrt der Frauen fixierte Demi Vollering (SD Worx – Protime) den Gesamtsieg in eindrucksvoller Manier. Die Niederländerin attacki

19.05.2024Hollmann auf den Pavé- und Gravelsektoren bärenstark

(rsn) - Das Antwerp Port Epic (1.1), das über insgesamt 60 Kilometer Kopfsteinpflaster und Gravel-Passagen führte, war für die deutschen KT-Teams am Start eine "epische Angelegenheit", wie sich al

19.05.2024Adamietz fährt im New Yorker Gegenverkehr auf Platz drei

(rsn) - Johannes Adamietz (Lotto - Dstny) ist bei der Premierenaustragung des Gran Premier New York (1.2) auf das Podium gefahren. Der Ulmer, der das Rennen für das Devo-Team bestritt, musste sich n

19.05.2024Gorenjska: Zanglere komplettiert Felts Podestplatzsammlung

(rsn) - Das Team Felt - Felbermayr hat beim schweren GP Gorenjska (1.2) in Slowenen seine Podestplatzsammlung am Sonntag komplettiert. Nachdem Riccardo Zoidl und Hermann Pernsteiner bei der Tour of H

19.05.2024“Bleibt im Gedächtnis“: Zoidl holt Tour of Hellas vor Pernsteiner

(rsn) - Das Team Felt - Felbermayr aus Österreich und Bike Aid aus dem Saarland haben am Schlusstag der Tour of Hellas (2.1) ihre Wertungstrikots verteidigt. Das Team Felt - Felbermayr konnte sich s

19.05.2024Kretschy verpasst zum Orlen-Abschluss ein Spitzenergebnis

(rsn) - Für die Deutsche U23-Nationalmannschaft ist der Orlen Nations GP (2.NC) ohne das erhoffte Spitzenergebnis zu Ende gegangen. Am schweren Schlusstag, an dem nach 148 Kilometern eine Mini-Berga

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)