76. Critérium du Dauphiné wird ein Kletter-Festival

Tour-Generalprobe mit fünf Bergankünften und langem Zeitfahren

Foto zu dem Text "Tour-Generalprobe mit fünf Bergankünften und langem Zeitfahren"
Im vergangenen Jahr gewann Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike, im Gelben Trikot) das Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

01.02.2024  |  (rsn) – Eine spektakuläre Angelegenheit verspricht die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) zu werden. Wie die ASO bei der Streckenpräsentation in Lyon mitteilte, wartet die Tour-Generalprobe, die in diesem Jahr vom 2. – 9. Juni ausgetragen wird, mit nicht weniger als fünf Bergankünften auf: zwei davon an den ersten drei Tagen, die letzten drei am Schlusswochenende.

Dazwischen haben die Organisatoren noch ein langes Zeitfahren über 34,4 Kilometer platziert, das am vierten Tag über welliges Terrain führt. Den Sprintern bieten sich dagegen nur zwei Chancen, und zwar zum Auftakt, der erstmals in der Dauphiné-Geschichte im Departement Allier ausgetragen wird, sowie auf der 5. Etappe, die mit rund 200 Kilometern die längste des Rennens ist.

Danach folgen drei Bergetappen in Folge, die es allesamt in sich haben. Das sechste Teilstück endet mit einem 11,1 Kilometer langen und 8,1 Prozent steilen Anstieg zur Bergankunft der Ehrenkategorie am Le Collet d'Allevard auf 1.385 Metern. Zuvor wartet mit dem Col du Granier (8,9km, 5,4%) bereits ein Berg der 2. Kategorie, dessen Gipfel 45 Kilometer vor dem Ziel überquert wird.

Die nur 145,5 Kilometer lange 7. Etappe weist sogar vier Berge der 1. Kategorie auf, darunter den Col de la Colombiere (11,6km, 5,8%), ehe es in den zehn Kilometer langen und 9,3 Prozent steilen Schlussanstieg hinauf zum Skiressort Samoens 1600 hineingeht.

Erste Bergankunft schon am zweiten Tag

Die mit 152,5 Kilometern nicht viel längere Schlussetappe hat zunächst zwei Berge der 1. und einen der 3. Kategorie im Programm, wobei es vom Start in Thones gleich den 7,1 Kilometer langen und 7,3 Prozent steilen Col de la Forclaz (1. Kat.) hinauf geht. Zum großen Finale wartet die 9,4 Kilometer lange und 7,1 Prozent steile Kletterpartie zum Plateau des Glières, wo auf 1.447 Metern der Kampf um den Gesamtsieg entschieden wird.

Die Chancen für die schnellen Männer im Feld sind dagegen dünn gesät. Die erste bietet sich auf der 1. Etappe, die über 174,8 Kilometer um Saint-Pourcain-sur-Sioule herumführt, wobei im ersten Teil des Rennens drei Anstiege der 4. und 3. Kategorie überquert werden müssen. Danach geht es über welliges Terrain ohne weitere Bergwertung zum Ziel.

Die Streckenkarte des 76. Critérium du Dauphiné. | Foto: Veranstalter

Bereits am zweiten Tag jedoch kommen die Kletterer zum Zug. Mit 142 Kilometern ist die Etappe von Gannat zum Col de la Loge die kürzeste der Rundfahrt, was die Sache nicht einfacher macht. Im Mittelteil steht je ein Anstieg der 3. und 2. Kategorie an, bevor es auf den letzten rund 25 Kilometern fast nur bergauf geht. Dabei müssen nochmals je ein Berg der 2. und der 3. Kategorie bezwungen werden, bevor es direkt den acht Kilometer langen Schlussanstieg hinauf geht, an dessen Ende das Klassement bereits deutliche Konturen erhalten dürfte.

Keine Möglichkeit zum Verschnaufen bietet die 3. Etappe, die auf 181,2 Kilometern über Mittelgebirgsterrain fünf kategorisierte Anstiege bereit hält, inklusive der 3,8 Kilometer langen und 5,2 Prozent steilen Schlusssteigung nach Les Estables.

Wieder ein langes Zeitfahren, zwei Chancen für Sprinter

Auf Etappe 4 sind im Kampf gegen die Uhr neben den Spezialisten auch die Klassementfahrer gefordert. Die 34,4 Kilometer – rund drei mehr als die des letztjährigen Dauphiné-Zeitfahrens – zwischen Saint-Germain-Laval und Neulise sind nach Angaben der ASO eine Angelegenheit für kraftvolle Fahrer und dürften auch für Veränderungen im Klassement sorgen.

Der zweiten Gelegenheit für die Sprinter, die am Ende der in Amplepuis gestarteten 5. Etappe in Saint-Pries den Sieg unter sich ausmachen dürften – sofern ihnen angesichts von vier kategorisierten Anstiegen nicht eine starke Ausreißergruppe einen Strich durch die Rechnung macht – folgen die drei abschließenden Bergetappen in Serie, auf denen die Favoriten um das Gelbe Trikot kämpfen werden.

Der Etappenplan des 76. Critérium du Dauphiné:

1. Etappe, 2. Juni: Saint-Pourçain-sur-Sioule - Saint-Pourçain-sur-Sioule, 174,8 km
2. Etappe, 3. Juni: Gannat - Col de la Loge, 142 km
3. Etappe, 4. Juni: Celles-sur-Durolle - Les Estables, 181,2 km
4. Etappe, 5. Juni: Saint-Germain-Laval - Neulise, 34,4 km, EZF
5. Etappe, 6. Juni: Amplepuis - Saint-Priest, 200,2 km,
6. Etappe, 7. Juni: Hauterives - Le Collet d’Allevard, 173,2 km
7. Etappe, 8. Juni: Albertville - Samoëns 1600, 145,5 km
8. Etappe, 9. Juni: Thônes - Plateau des Glières, 152,5 km

Weitere Radsportnachrichten

22.05.2024Power to the Peloton: Mit Einigkeit bekommen Fahrer ihren Willen

(rsn) – Der Radsport hat sich am Dienstag auf der 16. Etappe des Giro d´Italia einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Und das lag nicht am nächsten überlegenen Sieg von Tadej Pogacar (UAE Team Em

21.05.2024Defekt bremste Arensman nicht, dafür aber sein Kapitän

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

21.05.2024Zum Abschluss der Kletter-Trilogie zweimal Passo Brocon

(rsn / ProCycling) – Die Kletter-Trilogie bei diesem 107. Giro d'Italia endet mit einer klassischen Etappe durch die Dolomiten: relativ kurz, aber dennoch intensiv, mit 4.200 Höhenmetern auf 159 Ki

21.05.2024Majka: “Ich habe Tadej gesagt, dass er fahren soll“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat seinen fünften Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia 2024 (2.UWT) eingefahren. Allerdings musste die 16. Etappe wurde wegen Schneefall und extre

21.05.2024Highlight-Video der 16. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat beim 107. Giro d’Italia die Konkurrenten zum wiederholten Mal stehenlassen und seinen fünften Tagessieg eingefahren. Der 25-jährige Slowene entschie

21.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

21.05.2024Pogacar bleibt auch in der dritten Woche eiskalt

(rsn) – So wie die zweite geendet hatte, begann auch die finale Woche des 107. Giro d´Italia: mit einem weiteren Triumph von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene holte sich im Dauerregen

21.05.2024O´Connor: “Eines der am schlechtest organisierten Rennen“

(rsn) – Nach heftigen Protesten von Teams und Fahrern haben die Organisatoren des 107. Giro d’Italia in letzter Minute den Start der 16. Etappe von Livigno auf 1.915 Metern nach Prato (Prad) am En

21.05.2024Aldag: “Ich bin kein Freund davon, dass 22 Teams abstimmen“

(rsn) - Quälend lange, über fast 24 Stunden, zog sich die Entscheidung hin, wo das Peloton die 16. Etappe des Giro d’Italia von Livigno nach Santa Christina Val Gardena in Angriff nehmen wird. Ers

21.05.202416. Etappe startet in Laas und ist auf 118,4 Kilometer verkürzt

(rsn) – Die 16. Etappe des 107. Giro d´Italia wird nicht wie geplant in Livigno beginnen und über den Passo di Foscagno sowie den Umbrailpass führen. Nach vehementen Protesten der Fahrer und Team

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)