Tour-Teambilanzen / Teil 3

Saxo Bank räumt ab, RadioShack baut ab

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Andy Schleck (Saxo Bank) gewinnt die 8. Etappe der Tour de France. Foto: ROTH

27.07.2010  |  (rsn) - Geschafft! Die 170 verbliebenen Fahrer der 22 Tour-Teams haben die Frankreich Rundfahrt gemeistert – mehr oder weniger erfolgreich. Zeit, um Bilanz zu ziehen. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer fuhr hinterher? Radsport News gibt Antworten.

Liquigas: Die hohen Tour-Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Der Tscheche Roman Kreuziger stagnierte in seinen lesitungen und kam deshalb nicht über den neunten Platz  - wie im Vorjahr schon - hinaus. Giro-Sieger Ivan Basso verabschiedete sich ebenfalls früh aus dem Kampf um den Toursieg und fiel in der letzten Woche nach einer Krankheut in der Gesamtwertung noch weit zurück. Bestes Etappenergebnis war ein vierter Platz von Kreuziger.

Milram: Eine Tour voller Enttäuschungen. Gerald Ciolek holte mit einem zweiten Etappenrang die beste Platzierung für sein Team. Ansonsten war der Pulheimer in den Sprints aber nicht stark genug oder zu schlecht positioniert, um ganz vorne landen zu können. Luke Roberts zeigte sich einmal als Ausreißer und wurde in den Pyrenäen mit einem fünften Etappenplatz belohnt. Vor allem Christian Knees, Fabian Wegmann - der mit einer Erkältung zu kämpfen hatte - und Linus Gerdemann, der mit Platz zehn im Prolog verheißungsvoll gestartet war, blieben in Frankreich vieles schuldig. So blieb am Ende folgerichtig nur der letzte Platz in der Mannschaftswertung.

Omega Pharma-Lotto: Auch ohne Etappensieg sind die Belgier mit der Tour hoch zufrieden. Kapitän Jurgen van den Broeckfuhr sich ins Rampenlicht und beendete die Tour auf Rang fünf - so gut war seit 24 Jahren kein Belgier mehr.  Sebastian Lang, Mario Aerts und Matthew Lloyd erwiesen sich als starke Helfer, die es auch mal mit Attacken versuchten. Sprinter Jurgen Roelandts hatte am Schlusstag auf den Champs Elysées mit Rang vier auch noch ein kleines Erfolgserlebnis. Das war gemeinsam mit dem vierten Etappenrang von van den Broeck in Mende das beste Tagesergebnis des Teams.

Quick Step: Das belgische Team war die große Überraschung der ersten Tourhälfte. Der Franzose Sylvain Chavanel gewann zwei Etappen und trug zwei Tage das Gelbe Trikot. Sein Landsmann Jerome Pineau fuhr einige Tage im Bergtrikot. In der zweiten Tourhälfte fuhren Quick Step Fahrer sprang trotz weiterhin offensiver Fahrweise nur noch wenig Zählbares heraus. Auf der 16. Etappe war der Spanier Carlos Barredo nur 1000 Meter von einem Ausreißercoup enfernt. Der Belgier Kevin de Weert beendete die Tour auf einem starken 18. Platz.

Rabobank: Sprinter Oscar Freire enttäuschte zwar in den Sprints – mehr als zwei fünfte Plätze waren nicht drin. Darüber konnte die Teamleitung aber wohlwollend hinwegsehen. Schließlich gefielen die Klassementfahrer Denis Mentschow und Robert Gesink mit den Plätzen drei und sechs. Grischa Niermann fuhr als erneut wertvoller Helfer eine starke Tour und wurde zudem als 56. zweitbester Deutscher im Gesamtklassement. Beste Etappenplatzierungen für die Niederländer waren der zweite Platz von Mentschow bei der Bergankunft in Ax 3 Domaines sowie die dritten Plätze von Gesink in Morzine und von Juan Manuel Garate auf der Station des Rousses.

RadioShack: Mit einem Etappensieg von Sergio Paulinho sowie dem Gewinn der Teamwertung im Gepäck reist das RadioShack-Team nach Hause. Die Mannschaft von Johan Bruyneel hatte aber ganz andere Pläne. Lance Armstrong enttäuschte bei seiner Abschiedstour mit zwei Ausnahmen - Prolog und 16. Etappe - auf ganzer Linie. Der zweimalige Tourzweite Andreas Klöden fuhr eien unauffällige Tour, war auf Rang 14 der Gesamtwertung dennoch bester deutscher Fahrer. Levi Leipheimer schließlich fiel nach einem schwarzen Tag noch von Platz sieben auf Rang 13 des Gesamtklassements. So blieb es dem 38 Jahre alten Chris Horner überlassen, als Gesamtzehnter die beste Platzierung für das überalterte Team einzufahren

Saxo Bank: Mit gleich vier Etappensiegen – jeweils zwei durch Andy Schleck und Fabian Cancellara - sowie dem Gewinn des Weißen Trikots durch Andy Schleck tritt das dänische Team die Heimreise an. Ganz zufrieden wird Teamchef Bjarne Riis aber nicht sein. Schließlich verlor Schleck um gerade einmal 39 Sekunden die Tour. Genau die Zeit fuhr der spätere Sieger Alberto Contador nach Schlecks Defekt auf der 15. Etappe heraus. Jens Voigt zeigte sich als starker Kämpfer und stellte sich komplett in den Dienst der Mannschaft. Auch ein erneut schwerer Sturz konnte den Berliner nicht davon abhalten, sich bis  Paris durchzukämpfen.

Sky: Für das britische Team wuchsen beim Tourdebüt die Bäume nicht in den Himmel. Klassementhoffnung Bradley Wiggins, im Vorjahr Vierter, musste sich diesmal mit dem 24. Platz zufrieden geben. Bei seinem Teamkollegen Thomas Lövkvist lief es besser. Der Schwede wurde immerhin 17. In den Sprints spielte der Norweger Edvald Boasson Hagen eine ordentliche Rolle und wurde zwei Mal Dritter. Eine der Überraschungen war der junge Brite Geraint Thomas, der in der ersten Tourwoche das Weiße Trikot trug und mit Platz zwei in Arenberg das beste Ergebnis für sein Team herausfuhr.

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