RSN Rangliste, Platz 9: Fränk Schleck (Leopard-Trek)

Erstmals in Paris auf dem Tour-Podium

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Erstmals in Paris auf dem Tour-Podium"
Fränk Schleck (Leopard-Trek) bei der Siegerehrung der Tour 2011 | Foto: ROTH

28.12.2011  |  (rsn) – Im Bruderduell mit Andy hat Fränk Schleck in diesem Jahr die Nase in der Radsport News-Rangliste vorn. Während Andy sich mit Platz 22 begnügen musste, platzierte sich Fränk in den Top Ten. Der 31-Jährige mischte nicht nur bei der Tour de France vorne mit, sondern konnte auch bei anderen Rennen Spitzenergebnisse einfahren.

Zwar mussten bei der Frankreich-Rundfahrt die Schleck-Brüder dem Australier Cadel Evans (BMC) das Gelbe Trikot überlassen. Dafür aber gelang Fränk als Drittem hinter Bruder Andy erstmals in seiner Karriere in Paris der Sprung auf's Tour-Podium. Ein Etappensieg wie im vergangenen Jahr glückte ihm dagegen nicht. Ganz dicht dran war der Kletterer allerdings am Col du Galibier (18. Etappe) und in Luz Ardiden (12. Etappe), wo er Zweiter resp. Dritter wurde. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Ich denke, wir haben ein großartiges Rennen geliefert. Man muss anerkennen, dass Cadel Evans der Stärkste war“, kommentierte Fränk Schleck den Ausgang der diesjährigen Tour.

Schon im Frühjahr ließ der Mondorfer gute Form erkennen und holte zumindest das Gelbe Trikot einer kleineren Rundfahrt. Beim Critérium International (Kat. 2.HC) gewann er die Auftaktetappe und ließ sich die Gesamtführung auch im abschließenden Einzelzeitfahren nicht mehr nehmen. „Schade, dass ich bei Paris-Nizza habe aufgeben müssen, dafür aber konnte ich mich gezielt auf das Critérium International vorbereiten. Der Sieg hat mir große Motivation gegeben“, so Schleck zu Velonation.com.

Auch in den  Ardennen-Klassikern zeigte er starke Leistungen, aber gegen Überflieger Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) war er wie alle anderen auch chancenlos. Mehr als Platz zwei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sowie Rang sieben beim Fléche Wallonne sprang nicht heraus.

Danach begann die Vorbereitungsphase auf die Tour de France. Dabei bestritt Schleck die Tour de Suisse, die er als Titelverteidiger auf Platz sieben abschloss, sowie die luxemburgischen Meisterschaften, wo er sich zum vierten Mal den Titel auf der Straße sicherte.

Nach der kräftezehrenden Tour lief allerdings nicht mehr viel zusammen. Lediglich mit Rang sechs bei der Clasica San Sebastian sowie einem dritten Etappenrang bei der USA Pro Cycling Challenge (Kat. 2.1) ließ Fränk Schleck nochmals aufhorchen. Bei der WM in Kopenhagen musste er hingegen nach einem Sturz das Straßenrennen aufgeben und die Saison vorzeitig beenden.

Schlecks Ziele für 2012 bleiben die gleichen wie in diesem Jahr. Zunächst soll im Frühjahr ein Sieg bei einem Ardennen-Klassiker her, danach liegt die volle Konzentration auf der Tour de France, wo er gemeinsam mit seinem Bruder Andy endlich das Gelbe Trikot nach Luxemburg holen möchte. Die Chancen stehen gut, denn im neu zusammengestellten RadioShack-Nissan-Team hat der erfahrene Johan Bruyneel die Leitung übernommen. Der Belgier weiß, wie man das größte Radrennen der Welt gewinnt. Bruyneel führte als Teamchef Lance Armstrong zu sieben und Alberto Contador zu zwei Tour-Siegen.

Auch Schleck sieht trotz der mit vielen Zeitfahrkilometern gespickten 99. Tour-Auflage optimistisch in die Zukunft. „Wir waren dieses Jahr nahe dran, und auch wenn es 2012 weniger Bergankünfte gibt, wollen wir unsere Chance nutzen“, erklärte er.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2012Ein unglaubliches Jahr

(rsn) - Er war der Überflieger des Jahres 2011 und landet deswegen völlig verdient auf Platz 1 der Radsport News Rangliste. Mit 18 Siegen war Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) zum einen der an S

31.12.2011Nur bis zur Tour verlief die Saison perfekt

(rsn) - Das Jahr 2011 war für Alberto Contador (Saxo Bank) ein ständiges Auf und Ab: Triumph beim Giro d`Italia, eine bittere Niederlage bei der Tour de France und im Hintergrund immer wieder die Di

31.12.2011Der "ewige Zweite" triumphiert bei der Tour

(rsn) – Im Herbst seiner Karriere ist Cadel Evans (BMC) zum Siegfahrer geworden. Nachdem er 2009 im Alter von 32 Jahren das Regenbogentrikot des Weltmeisters errungen hatte, gewann Evans in dieser S

30.12.20112012 sollen wieder Klassikersiege her

(rsn) – Zu Beginn seiner Karriere galt Joaquin Rodriguez (Katjuscha) als ausgewiesener Klassikerspezialist. In der abgelaufenen Saison fuhr er allerdings alle sieben Siege bei Rundfahrten ein. Doch

30.12.2011Das gewisse Etwas fehlte

(rsn) – Kein Sieg bei einem der großen Klassiker, eine Niederlage im WM-Zeitfahren gegen Tony Martin, die Holzmedaille im WM-Straßenrennen und auch kein Erfolgserlebnis bei der Tour: 2011 war nich

29.12.2011Ganz großes Kino bei der Grande Boucle

(rsn) - Am Ende wurde es nichts mit dem Podium. Dennoch war Thomas Voeckler (Europcar) die große Überraschung der Tour de France 2011. Sieben Jahre, nachdem er bereits für zehn Tages das Gelbe Trik

29.12.2011In den Zeitfahren so gut wie nicht zu schlagen

(rsn) - Die Wachablösung im Zeitfahren scheint vollzogen. In der Saison 2011 war nicht mehr Fabian Cancellara (Leopard-Trek) das Maß aller Dinge, sondern Tony Martin (HTC- Highroad). Im Kampf gegen

28.12.2011Bis einschließlich dem Giro bärenstark

(rsn) – Der Italiener Michele Scarponi (Lampre-ISD) hat 2011 herausragende Leistungen gezeigt – allerdings nur in der ersten Saisonhälfte. Da allerdings landete der 32-Jährige bei allen Rundfahr

27.12.2011Mit dem Bergtrikot der Tour belohnt

(rsn) – Wenn es schwer wird, dann ist Samuel Sanchez (Euskaltel) zur Stelle. So auch wieder in der abgelaufenen Saison. Zwar konnte der Asturier weder einen großen Klassiker gewinnen, noch bei der

27.12.2011Die Vuelta war wichtiger als die WM

(rsn) – Mit 15 Siegen war Peter Sagan (Liquigas) in der abgelaufenen Saison einer der erfolgreichsten Fahrer im Peloton. „Gerade meine erste große Landesrundfahrt in Spanien war mit gleich drei E

26.12.2011Mehr als nur ein Zeitfahr-Ass

(rsn) - 2011 hätte das Jahr von Bradley Wiggins werden können. Teilweise wurde es dies auch. Bei Rundfahrten und Zeitfahren gehörte der Brite in der abgelaufenen Saison zu den besten seiner Zunft.

26.12.2011Den Durchbruch endgültig geschafft

(rsn) - Sieg bei Mailand-San Remo, Platz zwei bei der WM in Kopenhagen - Matthew Goss (HTC Highroad) hat 2011 den endgültigen Durchbruch geschafft. Schon in den ersten Saisonrennen hatte sich ange

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)