Zielfoto bringt den Beweis

Van Vleuten jubelt zu früh: Johansson siegt im Baskenland

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Van Vleuten jubelt zu früh: Johansson siegt im Baskenland"
Emma Johansson (Orica-AIS) | Foto: Cor Vos

12.06.2015  |  (rsn) - Bis Mitte Juni musste sie auf ihren ersten Saisonsieg warten, nun darf Emma Johansson (Orica-AIS) bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen jubeln. Die Schwedin hat in Fruiz die 82,2 Kilometer lange 2. Etappe der baskischen Rundfahrt Emakumeen Bira gewonnen. Auf dem Zielstrich aber riss noch eine Andere die Arme hoch: Annemiek Van Vleuten (Bigla) dachte, gewonnen zu haben, doch wie das Zielfoto später bewies, hatte Johansson ihr Vorderrad auf den letzten Zentimetern per Tigersprung noch an der Niederländerin vorbeigeschoben.

"Sie wusste nicht, dass ich komme. Es tut mir etwas leid, dass ich ihr den Sieg weggenommen habe", sagte Johansson später. "Aber nachdem ich gestern so knapp verloren habe, verdiene ich das glaube ich auch ein wenig." Auf der 1. Etappe hatte Johansson ihrerseits gegen Megan Guarnier (Boels-Dolmans) erst im Zielfoto-Entscheid unterlegen.

Johansson triumphierte im Sprint einer zehnköpfigen Spitzengruppe, die sich erst in der sieben Kilometer langen Abfahrt vom letzten Berg hinunter zum Tagesziel gebildet hatte und der auch die Polin Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv) angehörte. Sie wurde hinter Katrin Garfoot (Orica-AIS) wie am Vortag Etappenvierte und behauptete so ihre Gesamtführung, da es bei der fünftägigen Rundfahrt keine Zeitbonifikationen zu gewinnen gibt.

Hinter Niewiadoma wurde Ashleigh-Moolman-Pasio Tagesfünfte und blieb somit in der Gesamtwertung zwei Sekunden hinter Niewiadoma auf Rang zwei. Guarnier verteidigte als Tagessechste ihren vierten Gesamtrang hinter Johansson. Hinter ihr kamen auch Anna Van der Breggen, Shara Gillow (beide Rabobank-Liv), Amanda Spratt (Orica-AIS) und Evelyn Stevens (Boels-Dolmans) noch zeitgleich mit der Siegerin an.

#Die Gesamtfünfte Tetyana Riabchenko (Inpa Sottoli Giusfredi) aus der Ukraine führte 22 Sekunden später eine vierköpfige Verfolgergruppe mit Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans), Jessie Daams (Lotto-Soudal) und Anna Zaverschinskaja (Bizkaia-Durango) ins Ziel.

Die beiden deutschen Starterinnen Romy Kasper (Boels-Dolmans) und Clara Koppenburg (Bigla) hatten mit dem Etappenausgang nichts zu tun. Doch Kasper hatte einer der vielen Ausreißergruppen angehört, die sich während des Tages bildeten, alle aber wieder zurückgeholt wurden. Der vielversprechendste Vorstoß gelang knapp 25 Kilometer vor dem Ziel Valentina Scandolara (Orica-AIS), der Van Dijk und Sheyla Gutierrez (Lointek) folgten. Wenig später schlossen auch Gillow und Doris Schweizer (Bigla) auf.

Das Quintett ging mit 30 Sekunden Vorsprung in den Anstieg zur letzten Bergwertung und behauptete auch dort noch einige Zeit sein Polster. Doch kurz vor dem Gipfel explodierte das Tempo im Feld und Schweizer wurde gemeinsam mit ihren vier Begleiterinnen gestellt. Am Bergpreis und in der Abfahrt setzten sich dann zunächst fünf weitere Fahrerinnen ab: Niewiadoma, Stevens, Johansson, Garfoot und Moolman-Pasio. Sie bekamen auf dem Weg zum Ziel jedoch noch von fünf weiteren Gesellschaft, so dass letztlich eine Zehnergruppe den Sieg aussprintete - mit dem besten Ende für Johansson.

Etappenergebnis:
1. Emma Johansson (Orica-AIS)
2. Annemiek Van Vleuten (Bigla)+ 0:00
3. Katrin Garfoot (Orica-AIS) + 0:00
4. Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv) + 0:00
5. Ashleigh Moolman-Pasio (Bigla) + 0:00
6. Megan Guarnier (Boels-Dolmans) + 0:00
7. Anna Van der Breggen (Rabobank-Liv) + 0:00
8. Shara Gillow (Rabobank-Liv) + 0:00
9. Amanda Spratt (Orica-AIS) + 0:00
10. Evelyn Stevens (Boels-Dolmans) + 0:00

Gesamtwertung:
1. Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv)
2. Ashleigh Moolman-Pasio (Bigla) + 0:00
3. Emma Johansson (Orica-AIS) + 0:02
4. Megan Guarnier (Boels-Dolmans) +0:07
5. Tetyana Riabchenko (Inpa Sottoli Giusfredi) + 0:53

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)