Titelverteidiger erlebt Debakel beim Amstel Gold Race

Kwiatkowski: "Ambitionen und Gedanken eingefroren“

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Kwiatkowski:
Michal Kwiatkowski (Sky) beim 51. Amstel Gold Race | Foto: Cor Vos

18.04.2016  |  (rsn) - Beim 51. Amstel Gold Race lief bei Michal Kwiatkowski nicht alles nach Plan – um es vorsichtig auszudrücken. Der Titelverteidiger trat als einer der Top-Favoriten und als Kapitän der britischen Mannschaft Sky zum ersten der drei Ardennen-Klassiker an. Doch der 26-jährige Pole wurde den hoch gesteckten Erwartungen nicht gerecht.

20 Kilometer vor dem Ziel in Berg en Terblijt musste Kwiatkowski das Rennen aufgeben. Zu erschöpft sei er gewesen, erklärte der Straßen-Weltmeister von 2014. Grund dafür seien allerdings nicht Renntempo und -verlauf, sondern die schlechten Wetterbedingungen, die ihm zugesetzt hätten. „Ich gab mein Bestes, aber wegen der Temperaturen und des Regens sind meine Hände, Knie, mein Rücken und letztendlich auch meine Ambitionen und Gedanken eingefroren“, erklärte der Gewinner des E3 Harelbeke.

Am vorletzten Anstieg zum berühmten Cauberg zerplatzten Kwiatkowskis Träume vom erneuten Triumph beim „Bierrennen“. Hier fuhren ihm die Gegner fuhren ihm davon. Völlig allein, ohne einen einzigen Helfer und zunächst weit hinter dem enteilten Feld herfahrend, stieg der 25-Jährige schließlich in den Begleitwagen ein, was das Aus bedeutete.

„Es ist schade um Michal. Er hatte einfach keinen guten Tag erwischt“, sagte Sportlicher Leiter von Sky, Kurt-Asle Arvesen und widersprach damit indirekt den Äußerungen des entthronten Titelverteidigers. Der norwegische Ex-Profi lobte dagegen die Gesamtleistung seiner Equipe. „Es war ein guter Auftritt. Lars Petter Nordhaug und Sergio Henao haben sich am letzten Cauberg mächtig ins Zeug gelegt, aber sie waren nicht in der Lage, auf die Attacke von Enrico Gasparotto zu reagieren“, resümierte Arvesen. Henao belegte schließlich Platz 28, unmittelbar gefolgt von Nordhaug.

Kwiatkowski wird jetzt, wie er es schon vorher mit der Sportlichen Leitung vereinbart hatte, am Mittwoch auf den Flèche Wallonne verzichten und stattdessen in Spanien trainieren. Zur Wochenende wird er dann nach Belgien reisen, um am Sonntag beim Radsport-Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich zu starten, wo er 2014 Dritter wurde. Allerdings sind Kwiatkowskis Chancen auf eine Podiumsplatzierung in Anbetracht der Leistung vom gestrigen Sonntag deutlich gesunken.

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