Brite im Sprint nicht zu schlagen

Cavendish feiert seinen Dreißigsten, Degenkolb Vierter

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Cavendish feiert seinen Dreißigsten, Degenkolb Vierter"
Zum 4. Mal hat Mark Cavendish (Dimension Data) bei der 103. Tour de France eine Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

16.07.2016  |  (rsn) - Mark Cavendish (Dimension Data) bleibt der Sprinter der 103. Tour de France. Der Brite feierte auf dem 14. Teilstück über 208,5 Kilometern zwischen Montélimar und Villars-les-Dombes Parc des Oiseaux seinen bereits vierten Tageserfolg bei dieser Rundfahrt. Platz zwei ging im Massensprint an Alexander Kristoff (Katusha) vor Peter Sagan (Tinkoff).

Das deutsche Trio John Degenkolb (Giant-Alpecin), Marcel Kittel (Etixx-QuickStep) und André Greipel (Lotto Soudal) an seinem 34. Geburtstag gingen auf den Plätzen dahinter leer aus. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen – Chris Froome verteidigte problemlos sein Gelbes Trikot.

"Ich bin wirklich glücklich. 2009 habe ich die meisten Siege bei einer Tour eingefahren, vielleicht schaffe ich das nochmal“, freute sich Cavendish im Ziel. 2009 konnte der Brite insgesamt sechs Tagessiege bei der Tour bejubeln. „Ich sah, dass Etixx sehr früh mit ihrem Zug dran waren und ich wusste, sie würden Kittel zu früh in den Wind schicken. So musste ich nur warten und warten und dabei zusehen, wie ihm die Kraft ausging und an ihm vorbeiziehen“, schilderte Cavendish den Schlüssel zu seinem insgesamt 30. Tour-de-France-Etappenerfolg - vier weniger als die Rekordmarke von Eddy Merckx.

Allerdings zeigte sich Kittel noch vor der Ziellinie gestikulierend alles andere als begeistert vom Sprint des Briten. „Wenn man genau hinschaut, ist es Kittel, der nach links fährt. Er war sehr nah an den Barrieren, und als ich ihn überhole, kommt er nach links gezogen. Ich bin einfach in meinem Rhythmus weitergefahren. Ich glaube, er war einfach frustriert, denn er wollte die Etappe gewinnen, nachdem er letztes Jahr nicht mitfahren konnte, so ist das“, sah jedoch Cavendish die Sache.

Für Kittel blieb am Ende nur Rang vier. Genauso enttäuschend verlief die Ankunft auf der insgesamt 3.200 Meter langen Zielgeraden für seinen Landsmann André Greipel. Dabei wurde der Deutsche Meister an der Tausendmeter-Marke noch hervorragend von seinem Teamkollege Marcel Sieberg nach vorne eskortiert, doch im Anschluss verlor sich Greipel im Sprinterpulk und musste seinen Sprint von zu weit hinten beginnen – und war schließlich chancenlos an seinem 34. Geburtstag. Einzig John Degenkolb sorgte mit seinem vierten Tagesplatz für einen Lichtblick. Die bislang beste Platzierung des 27-Jährigen bei dieser Tour.

Zuvor stand aus dieses Teilstück im Zeichen des Windes. Aufgrund von heftigen Gegenwindprognosen verlegten die Organisatoren den offiziellen Start um 15 Minuten nach vorne. Die Anfangsphase war dennoch mit einem Stundenmittel von 30,4 km/h verhalten – der Gegenwind blies dem Fahrerfeld mit 40 bis 50 km/h entgegen. Keine verlockenden Bedingungen für einen Ausreißversuch und so dauerte es bis Kilometer 27, bis ein Quartett den ersten ernsthaften Vorstoß unternahm – und sofort vom Feld ziehen gelassen wurde. Jérémy Roy (FDJ) attackierte und zog Alex Howes (Cannondale-Drapac), Martin Elmiger (IAM) und Cesare Benedetti (Bora-Argon 18) mit sich. Ihr Vorsprung wuchs aber nie über 4:30 Minuten – eine Massenankunft war früh vorprogrammiert.

Als Erster musste Howes 14 Kilometer vor dem Ziel die Spitzengruppe ziehen lassen, kurz darauf konnte auch Benedetti dem Tempo nicht mehr folgen. Elminger und Roy schlugen sich noch bis zur Dreikilometer-Marke durch, ehe auch sie sich geschlagen geben mussten. Für Roy sprang als Trostpreis zumindest noch die Würdigung als kämpferischster Fahrer heraus.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.07.2020Video-Rückblick: Froome joggt 2016 den Ventoux hinauf

(rsn) – Heute vor vier Jahren erlaubten staunende Zuschauer am Mont Ventoux das Finale eines denkwürdigen Tour-Tages. Nach einem Sturz im Schlussanstieg der 12. Etappe rannte Chris Froome am Franz

27.07.2016Nibali hatte bei der Tour schon Rio im Blick

(rsn) – Vincenzo Nibali hat verärgert auf die Kritik an seinen Leistungen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de France reagiert. Der Italiener und sein Astana-Team waren ohne Etappensieg ge

26.07.2016Erneuter Tour-Ausstieg der ARD darf kein Thema sein

(rsn) - Drei Wochen Tour de France. Ein paar Tage "als Fan" selbst dabei. Den großen Rest aber am Bildschirm. Bis zum grandiosen Schlussakkord auf den Champs Elysees, gesetzt im "Sprint des Jahres" v

26.07.2016Quintana will weiter für seinen Gelben Traum kämpfen

(rsn) – Kolumbien muss weiter auf seinen ersten Tour-de-France-Sieger warten. Auch im dritten Anlauf hat es Nairo Quintana nicht geschafft – doch noch nie war der Movistar-Kapitän weiter vom Gelb

26.07.2016Künftig ein britisches Duell um das Gelbe Trikot?

(rsn) – Wie sein berühmter Landsmann Bradley Wiggins wird auch Adam Yates in die Geschichtsbücher des Radsports eingehen. War der mittlerweile 36-jährige Stundenweltrekordler vor vier Jahren der

26.07.2016Kittel kam bei der Tour in keinen "richtigen Flow"

(rsn) – Bei André Greipel (Lotto Soudal) lief am Sonntag auf den Champs-Élysées alles nach Wunsch. Wie bereits 2104 gewann der Deutsche Meister die prestigeträchtige Abschlussetappe der 103. Tou

26.07.2016Hektische Sprints und Cavendish machten Greipel das Leben schwer

(rsn) – Nach drei teils frustrierenden Wochen schien für André Greipel (Lotto Soudal) doch noch die Sonne. Am Sonntagabend holte sich der Deutsche Meister in Paris auf den Champs-Élysées den so

25.07.2016Bardet zum dritten Mal in Folge in Paris auf dem Tour-Podium

(rsn) – Romain Bardet hat den heimischen Fans die Tour de France gerettet. Der 25 Jahre alte Kapitän der Ag2R-Equipe legte auf den letzten drei Tagen ein Finale sondergleichen hin, sicherte sich au

25.07.2016Kittel: Erst durch Defekte gestoppt, dann im Finale kraftlos

(rsn) – Zum großen Finale der 103. Tour de France wollten Marcel Kittel und sein Etixx-Quick-Step-Team nochmals zuschlagen. Der Erfurter, der bereits 2013 und 2014 jeweils den Schlussakkord auf den

25.07.2016Jogging-Einlage in Gelb und ein machtloser Herausforderer

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

25.07.2016Dominator in Grün und Schweizer Coup durch einen Kolumbianer

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

25.07.2016Kollision mit dem Teufelslappen und ein fataler Entschluss

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

15.05.2024Geschke: “Das Trikot fühlt sich gut an“

(rsn) - Vor dem Start der 11. Etappe des Giro d´Italia hat sich RSN auf Stimmenfang am Start in Foiano di Val Fortore. Unter anderem bei Simon Geschke, der stellvertretend für Tadej Pogacar das Berg

15.05.2024Eine Wienerin beim Debüt im Bergtrikot: Valentina Cavallar

(rsn) - Um gerade einmal drei Punkte verpasste Valentina Cavallar (Arkea – B&B Hotels) am vergangenen Wochenende den Gewinn der Bergwertung bei der Itzulia Women (2.WWT) im Baskenland, da Demi Volle

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)