Die Aufgebote der 22 Tour-Teams

Bora-hansgrohe: Holt Sagan sein sechstes Grünes Trikot?

Von Daniel Brickwedde

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Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei der Team-Präsentation der 105. Tour de France. | Foto: Cor Vos

05.07.2018  |  (rsn) - Die Kapitäne sind dieselben und auch die Ziele sind unverändert: Das deutsche Team Bora-hansgrohe tritt mit großen Ambitionen bei dieser Tour an: Etappensiege, Grünes Trikot und die Top Five der Gesamtwertung. Dafür sorgen sollen der dreimalige Weltmeister sowie der zweimalige Gewinner des Bergtrikots der Frankreich-Rundfahrt.

Rückblick 2017: Die deutsche Equipe erlebte eine turbulente Tour. Zunächst sorgte Peter Sagan mit dem Sieg in Longwy für den ersten Etappensieg der Teamgeschichte, ehe ihn die Rennjury rund 24 Stunden später nach der 4. Etappe in Vittel aus dem Rennen ausschloss. Sagan, so der Vorwurf, verursachte im Sprintfinale den schweren Sturz von Mark Cavendish, der daraufhin die Tour mit einem Schulterbruch verlassen musste. Eine überstürzte Entscheidung der Jury. Bora-hansgrohe war daraufhin seines Superstars beraubt und verlor zudem noch mit Rafal Majka den Mann für die Gesamtwertung. Der Pole stürzte schwer auf der 9. Etappe und musste einen Tag später aufgeben. Für ein versöhnliches Ende sorgte Maciej Bodnar mit dem Sieg im Zeitfahren von Marseille. Emanuel Buchmann, der für Majka in die Bresche sprang, erreichte Paris als Fünfzehnter in der Gesamtwertung.

Ausblick 2018: An den Zielen des Raublinger Rennstalls hat sich kaum etwas verändert. In erster Linie baut Bora-hansgrohe auf seinen Superstar Sagen, außerdem soll Majka eine vorzeigbare Platzierung in der Gesamtwertung erreichen. Teamchef Ralph Denk liebäugelt sogar mit einer Top-Fünf-Platzierung, diese dürfte für den Polen allerdings schwer zu realisieren sein – dafür müsste er schon eine überragende Form erreichen. Zwar stand Majka als Gesamtdritter 2015 bereits auf dem Podium der Vuelta a Espana, insgesamt sind seine Leistungen als Rundfahrer, auch bedingt durch Stürze, aber zu schwankend. Als Plan B gibt Majka aber einen hervorragenden Etappenjäger im Hochgebirge ab – siehe seine bisherigen drei Tagessiege und zwei Bergtrikots bei der Tour.

Zwei Debütanten aus Österreich

Als wichtige Unterstützung für Majka schickt die Teamleitung erstmals Gregor Mühlberger zur Tour – der Österreicher bewies zuletzt seine Bergtauglichkeit mit Platz vier auf der schweren Arosa-Etappe der Tour de Suisse. Möglicherweise bekommt er auch Freiheiten, abhängig allerdings davon, wie die Tour für Majka verläuft. Ein weiterer österreichischer Tour-Debütant ist Lukas Pöstlberger, im Vorjahr Etappensieger zum Auftakt des Giro d’Italia und aktueller Staatsmeister. Der 26-Jährige wird in Frankreich jedoch vorwiegend als Helfer fungieren. Einziger deutscher Profi im Aufgebot ist Markus Burghardt. Der 35-Jährige bildet zusammen mit Daniel Oss, Pawel Poljanski sowie Maciej Bodnar den Support für Weltmeister Sagan.

Sagan steht im Mittelpunkt

Um den diesjährigen Sieger von Paris-Roubaix, der sich jüngst zum sechsten Mal zum slowakischen Landesmeister kürte, drehen sich hauptsächlich die Geschicke der deutschen Mannschaft: Sagan soll für die positiven Schlagzeilen, Etappensiege und den Gewinn der Punktewertung sorgen. Und mit Ausnahme des Mannschaftszeitfahrens der 3. Etappe bietet jede der ersten neun Etappen eine realistische Siegchance für den Slowaken – die besten Aussichten stellen dabei die Teilstücke nach Quimper, zur Mur de Bretagne sowie nach Roubaix über das Pavé dar. Außerdem gilt Sagan als haushoher Favorit für die Punktewertung. Die Gründe dafür sind altbekannt: Mit seiner Vielseitigkeit holt der 28-Jährige auch auf Etappen Punkte, wo der Großteil der Konkurrenz kaum oder gar keine Zähler mitnimmt. Mit einem sechsten Grünen Trikot würde Sagan den Rekord von Erik Zabel in dieser Wertung einstellen – vorausgesetzt, es geschieht nichts Unvorhergesehenes wie im Vorjahr.

Das Aufgebot: Peter Sagan (SLO), Maciej Bodnar (POL), Marcus Burghardt (GER), Rafal Majka (POL), Gregor Mühlberger (AUT), Daniel Oss (ITA), Pawel Poljanski (POL), Lukas Pöstlberger (AUT)

Land: Deutschland
Hauptsponsor: Bora/hansgrohe
Branche: Küchensysteme/Sanitärprodukte
Teamchef: Ralph Denk
Radausrüster: Specialized

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