Die Aufgebote der 22 Tour-Teams

BMC: Erneut alle Mann für Porte

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "BMC: Erneut alle Mann für Porte"
Richie Porte führt BMC bei der 105. Tour de France an. | Foto: Cor Vos

05.07.2018  |  (rsn) - Das BMC-Aufgebot zählt auch in diesem Jahr wieder zu den stärksten und aussichtsreichsten Tour-Teams. Auf fast jedem Terrain sind die acht Starter zu beachten, alle verfolgen jedoch ein übergeordnetes Ziel: das Gelbe Trikot für den australischen Kapitän.

Rückblick 2017: Ein schwerer Sturz von Richie Porte überschattete im Vorjahr die Tour der amerikanische Equipe. Der Australier, aussichtsreich im Kampf um das Podium platziert, stürzte in der Abfahrt der 9. Etappe vom Mont du Chat schwer und musste die Tour mit mehreren Brüchen verlassen. Ohne ihren Leader war BMC um Akzente bemüht, blieb aber ohne Erfolg. Greg Van Avermaet verpasste als Zweiter in Rodez (14. Etappe) den erhofften Tagessieg. Damiano Caruso beendete die Rundfahrt als Gesamtelfelfter.

Ausblick 2018: BMC stellt sich erneut um seinen Kapitän Richie Porte auf. Der 33-Jährige feierte auf dem Weg zur Frankreich-Rundfahrt mit dem Gesamterfolg bei der Tour de Suisse einen wichtigen (moralischen) Sieg und schien dabei noch nicht am Limit seiner Möglichkeiten. Von seinen Fähigkeiten her ist Porte gewiss einer der großen Herausforderer von Chris Froome (Sky), zumal sein Team im Mannschaftszeitfahren mindestens auf Augenhöhe mit Sky agiert. Zu Porte gehört jedoch ein Aber: Trotz seiner Fähigkeiten beendete er erst zweimal in seiner Karriere eine GrandTour unter den Top Ten – 2010 den Giro d’Italia (Platz sieben) und 2016 die Tour (Platz fünf). Ihm haftet der Ruf eines Pechvogels an: Erkrankungen, Strafen, Einbrüche sowie Stürze oder Defekte  – irgendwas kam ihm immer in die Quere. Das muss natürlich für diese Tour nichts heißen, Porte dürfte trotzdem nur bedingt Freude an einer Etappe wie der nach Roubaix haben, die offenkundig das Schicksal herausfordert. Liegt er nach diesem Teilstück auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, ist der BMC-Kapitän aber mittendrin in der Verlosung um die Podestplätze.

Van Garderen als Edelhelfer, Van Avermaet mit Sonderrolle

Denn Porte bietet im Prinzip das perfekte Komplettpaket: in den Bergen überzeugend, im Zeitfahren einer der besten unter den Klassementfahrern – allerdings hätten mehr Zeitfahrkilometer seine Chancen in Richtung Gesamtsieg noch aufgewertet. Als sein Edel-Helfer fungiert Tejay van Garderen, früher selbst in der Kapitänsrolle und Fünfter der Tour 2012. Ebenfalls exzellente Bergfähigkeiten weist Damiano Caruso auf, wogegen die Routiniers Simon Gerrans und Michael Schär ihren Kapitän sicher durch die erste turbulente Tour-Hälfte bringen sollen. Für das Mannschaftszeitfahren nominierte BMC in Stefan Küng und Patrick Bevin zudem zwei bärenstarke Tempobolzer, wodurch der Tagessieg möglich ist – nicht von ungefähr darf sich BMC zweifacher Weltmeister in dieser Disziplin nennen. Der Schweizer-Meister Küng peilt später mit guten Aussichten auch das Einzelzeitfahren nach Espelette (20. Etappe) an.

Einen Sonderstatus genießt Greg Van Avermaet. Der Belgier kommt ebenfalls nicht um Helferdienste herum, dürfte gerade auf den ersten Etappen aber auch eigenen Ambitionen nachgehen: Die Etappe nach Quimper (5. Etappe) mit Ardennenflair, die Ankunft zur Mur de Bretagne (6. Etappe) sowie das neunte Teilstück nach Roubaix sind ganz nach dem Geschmack des Klassikerspezialisten. Durch die vermeintlich gute Ausgangsposition nach dem Mannschaftszeitfahren scheint sogar Gelb für Olympiasieger Van Avermaet möglich.

Das Aufgebot: Patrick Bevin (NZL), Damiano Caruso (ITA), Simon Gerrans (AUS), Stefan Küng (SUI), Richie Porte (AUS), Michael Schär (SUI), Greg Van Avermaet (BEL), Tejay Van Garderen(USA)

Land: USA
Hauptsponsor: BMC
Branche: Radhersteller, Schweiz
Teamchef: Jim Ochowicz
Radausrüster: BMC

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2018Team Sky: Viele Hürden für Top-Favorit Froome

(rsn) - Das wie immer herausragend stark besetzte Team Sky hat auch diesmal wieder den Top-Favoriten im Kampf um das Gelbe Trikot in seinen Reihen, tritt allerdings auch mit einem „Plan B“ an. R

06.07.2018Movistar Team: All-In mit Chancen und Risiken

(rsn) - Ein geradezu furchterregend starkes Aufgebot schickt das spanische Movistar-Team ins Rennen. Gleich drei Fahrer kommen für das Gelbe Trikot in Frage und dahinter lauert ein Rundfahrttalent, d

05.07.2018Bora-hansgrohe: Holt Sagan sein sechstes Grünes Trikot?

(rsn) - Die Kapitäne sind dieselben und auch die Ziele sind unverändert: Das deutsche Team Bora-hansgrohe tritt mit großen Ambitionen bei dieser Tour an: Etappensiege, Grünes Trikot und die Top Fi

05.07.2018Quick-Step Floors: Reihenweise für Etappensiege gut

(rsn) - Die belgische Quick-Step-Floors-Equipe hat gleich eine ganze Reihe von Etappenjägern im Aufgebot, die eine beeindruckende GrandTours-Serie fortsetzen sollen. Im Gesamtklassement will es ein j

05.07.2018Eine maßgeschneiderte Route für Nibali

(rsn) - Für den ersten GrandTour-Gesamtsieg in der noch jungen Geschichte des Bahrain-Merida-Teams soll ein erfahrener Italiener sorgen, dem die diesjährige Strecke wie auf den Leib geschneidert ist

05.07.2018Mitchelton-Scott: Alles fokussiert sich auf Adam Yates

(rsn) - Bei der 105. Tour de France will das australische Team Mitchelton-Scott wieder mit einem Yates für Furore sorgen - diesmal aber bis zum letzten Tag in Paris. Rückblick 2017: Das Team gewan

04.07.2018Fortuneo-Samsic Die Hoffnungen ruhen auf dem Bergkönig

(rsn) - Der französische Zweitdivisionär Fortuneo-Samsic hofft auf einen Rückkehrer in die Bretagne, der im vergangenen Jahr das Bergtrikot und zweit Etappen der Tour de France gewann. Rückbli

04.07.2018Direct Energie: Mit einem Rekordmann und einem Voeckler 2.0

(rsn) - Der französische Zweitdivisionär setzt auf eine Mischung aus Erfahrung und Jugend und hat aussichtsreiche Etappenjäger sowie einen Rekordmann in seinem Aufgebot. Rückblick 2017: Mit dem

04.07.2018LottoNL-Jumbo: Riesenpotenzial sorgt für Luxusprobleme

(rsn) - Mit so großen Ambitionen wie schon lange nicht mehr startet LottoNL-Jumbo bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Das niederländische Team hat mehrere Etappenjäger und auch Kandidaten f

04.07.2018Katusha-Alpecin: Fragezeichen hinter dem Sieg-Garanten

(rsn) - Mit einem deutschen Sprintzug um den erfolgreichsten Etappenjäger der vergangenen Tour und einem Russen, der die Gesamtwertung anpeilt, tritt Katusha-Alpecin zur 105. Frankreich-Rundfahrt an.

04.07.2018Trek-Segafredo: Sticht das deutsch-niederländische Spitzenduo?

(rsn) - Das US-Team Trek-Segafredo übergibt im Jahr eins nach Alberto Contador die Verantwortung an einen niederländischen Routinier, der zumindest den Sprung in die Top Ten schaffen soll. Seinen er

04.07.2018Ein dänisches Quartett soll’s richten

(rsn) - Das kasachische Astana-Team tritt zur 105. Auflage der Tour mit einer starken dänischen Fraktion an. Im Gesamtklassement soll es der Siebte von 2013 richten, der ebenfalls aus Dänemark stamm

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)