Vorschau Lüttich-Bastogne-Lüttich

Neues Finale mit den altbekannten Gesichtern?

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Neues Finale mit den altbekannten Gesichtern?"
Bob Jungels (Quick-Step Floors) ist der vorerst letzte Gewinner von Lüttich - Bastogne - Lüttich, der in Ans seinen Sieg in Ans bejubeln durfte. | Foto: Cor Vos

27.04.2019  |  (rsn) - Nach einem faszinierenden Solo gewann Bob Jungels (Deceuninck – Quick-Step) im letzten Jahr die Königin der Klassiker, Lüttich-Bastogne-Lüttich, die eigentlich hätte Lüttich-Bastogne-Ans heißen müssen. Denn im schlichten Vorort endete „La Doyenne“ in den letzten 27 Jahren. Das ist Geschichte. Denn am Sonntag liegt das Ziel der 105. Auflage wieder in der Provinzhauptstadt. Königlich, ja sogar kaiserlich auf dem Boulevard d’Avroy, nahe des Denkmals von Karl dem Großen (siehe Tweet am Ende der Vorschau).

Damit dürfte sich auch die Jungels-Geschichte nicht mehr wiederholen, der an der Cote de la Roche-aux-Faucons attackiert hatte. Nun ist die Cote nach dem Wegfall der Cote de Saint Nicolas, die 5 Kilometer vor dem Ziel lag, die letzte Ardennen-Rampe 15 Kilometer vor dem Ziel. Ganz dem in der Vergangenheit immer beliebter gewordenen Skript von Veranstalter ASO, dass die Sprinter-Teams nach dem letzten Berg noch eine Chance auf eine spannende Aufholjagd bekommen sollen.

Die Strecke: Die Streckenänderung bedeutet aber nicht, dass Lüttich-Bastogne-Lüttich leichter geworden wäre. Wieder müssen insgesamt elf der kurzen, aber steilen Ardennenanstiege bewältigt werden, neun davon auf den letzten gut 100 Kilometern.

Während die Fahrt hinunter nach Bastogne nur einen Aufstieg, die Côte de La Roche-en-Ardenne nach 75 km, aufweist, ist es das zunehmend anspruchsvolle Gelände der letzten 100 km, das den selektiven Druck auf das Feld liefert.

Nach der Cote de Saint Roche (km 121) und der Cote de Mont le Soie folgen mit der Cote de Wanne (km 169,5), der Cote de Stockeu (km 176) und der Cote de la Haute-Levée (181,5) drei Rampen, die nach mehrjähriger Abwesenheit wieder ins Programm aufgenommen wurden. Mit ihnen beginnt die heiße Phase von Lü-Ba-Lü. Auf die relativ sanften Col du Rosier (km 194,5) und Col du Maquisard (km 207) folgt die gefürchtete Cote de la Redoute, eine zwei Kilometer lange Rampe, die bis zu 13 Prozent steil ist und im Schnitt 8,9 Prozent aufweist, die nach 219 km wirklich weh tun werden.

Mit der einen Kilometer langen Cote des Forges (km 231/8 Prozent/), folgt ein weiterer Anstieg, der ebenfalls wieder ins Programm aufgenommen wurde, bevor die Côte de la Roche-aux-Faucons (241 km) als letzte Steigung, des Tages die Kletterkünstler herausfordern wird. Die 1,3 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigungsrate von 11 Prozent sind die letzte Chance der Kletterer, die verbleibenden endschnellen Mitstreiter zu deklassieren.

Auf den nun folgenden, relative flachen 15 Kilometer bis zum Denkmal Karls des Großen haben Fahrer wie Greg Van Avermaet (CCC-Team) oder Michael Matthews (Sunweb) die Chance, eventuelle Rückstände wieder aufzuholen.

Die Favoriten: Zu den Top-Favoriten gehören hauptsächlich Fahrer, die auch schon in der Vergangenheit beim letzten Ardenen-Klassiker glänzten. Nämlich der 2019 so erfolgreiche Julian Alaphilippe und sein Teamkollege Philippe Gilbert (beide Deceuninck – Quick-Step), das starke Astana-Team um Alexey Lutsenko, Jakub Fuglsang und die Izagirre-Brüder Gorka und Ion, Tim Wellens, Bjorg Lambrecht (beide Lotto Soudal), Vincenzo Nibalia (Bahrain – Merida), Michal Kwiatkowski (Sky) und natürlich wie immer Alejandro Valverde (Movistar), der Lüttich-Bastogne-Lüttich schon viermal gewann (2008, 09, 15 und 17). Aus deutscher Sicht hat Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) die größten Erfolgsaussichten.

Am Start des letzten der drei Ardennenklassiker stehen neben den 18 WorldTour-Teams die sieben Zweitdivisionäre Sport Vlaanderen - Baloise, Wallonnie Bruxelles, Wanty - Groupe Gobert, Cofidis, Israel Cycling Academy, Euskadi Basque und Rally UHC, die allesamt Wildcards erhielten.

Das Frauenrennen ist mit seinen 138,5 Kilometern drei Kilometer länger als 2018, als Anna van der Breggen ihren Titel verteidigte. Nach dem Start in Bastogne muss der erste der fünf Anstiege - zwei davon neu im Programm - bereits 30 Kilometer früher als im Vorjahr überquert werden. Dabei handelt es sich um die Côte de Wanne, der die Côte de Brume und die Côte de la Vecquée folgen. Zum Finale warten noch die Côte de La Redoute und Côte de la Roche-aux-Faucons auf die Frauen, ehe es zum Ziel ins Zentrum nach Lüttich geht.

Die neue Zielanfahrt von Lü-Ba-Lü:

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