RSN-Rangliste, Platz 23: Max Walscheid

Bei der Tour und den Klassikern auf hohem Niveau

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bei der Tour und den Klassikern auf hohem Niveau "
Max Walscheid (NTT) bei der Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

09.12.2020  |  (rsn) – Für Max Walscheid entpuppte sich der Wechsel von Sunweb zu NTT als Glücksgriff. Nicht unbedingt was die Anzahl der Siege anbelangt – da errang Walscheid zwei. Sondern vor allem was einen aufgewerteten Rennkalender mit Teilnahmen an der Tour de France, Mailand - Sanremo oder der Flandern-Rundfahrt betrifft.

Seine ersten Saisonrennen für sein neues Team bestritt Walscheid in Malaysia bei der Tour de Langkawi (2.HC), wo er im Februar zwei Etappen und die Punktewertung gewinnen konnte und zwei weitere Tagesabschnitte auf Rang zwei abschloss. “Das ist erstmal eine gute Ausbeute, denke ich. Gerade auch unter dem Gesichtspunkt, dass ich neu im Team bin, in einer neuen Umgebung. Die Erwartungshaltung ist ja schon, dass man als neuer Sprinter im Team direkt abliefert. Da bin ich froh, dass ich dem gerecht geworden bin“, hatte Walscheid damals zu radsport-news.com gesagt.

Dass danach keine weiteren Siege mehr folgten, lag vor allem daran, dass Walscheid dann eher als Anfahrer von Giacomo Nizzolo gefragt war und nicht mehr so viele Freiheiten hatte. Mit der neuen Aufgabe ergab sich für den Heidelberger aber auch ein deutlich anspruchsvolleres Rennprogramm. Vor der Corona-Pause im März bestritt der 27-Jährige die Fernfahrt Paris – Nizza, wo sein Kapitän Nizzolo eine Etappe gewann.

Hatte Walscheid schon zum Saisonauftakt drei Rundfahrten in den Beinen, ging es nach dem Re-Start für ihn so richtig rund. "Es ging Schlag auf Schlag, das war ein richtig hartes Programm", so Walscheid, der zur Vorbereitung auf die Tour de France die Burgos-Rundfahrt, Mailand – Sanremo und die Tour de Wallonie fuhr.

Das große Highlight des Jahres war dann die Premierenteilnahme an der Frankreich-Rundfahrt, wo sich Walscheid wieder um Nizzolo kümmern konnte. Doch der Italiener musste das Rennen relativ früh aufgeben, wodurch sich Walscheid einige Freiheiten boten. Diese konnte der Sprinter aber nicht in Resultate ummünzen – auch weil er bei der Ankunft auf der Ile de Re kurz vor dem Ziel Defekt hatte und es für den NTT-Fahrer schon als Erfolg gewertet werden konnte, dass er sich noch zurück ins Feld kämpfen und auf Rang 19 über den Zielstrich fahren konnte. 

Insgesamt sah Walscheid seine Tour äußerst positiv. "Ich bin richtig stolz, dass es so gut geklappt hat“, blickte er zurück. Damit spielte Walscheid, der das Ziel in Paris auf Rang 134 erreichte, auch darauf an, dass es ein "super schwerer Parcours" gewesen sei, der nicht gerade auf den Leib des knapp zwei Meter großen und knapp 90 Kilogramm schweren Sprinters geschneidert war. "Von der Tour nehme ich viel mit in künftige schwere Rennen“, sagte er.

Walscheid hatte nach der Tour und dem vollen Kalender die Sorge, "dass wir das überreizen könnten, aber letztlich hat es super hingehauen“, so der Heidelberg, der bei der WM im Einzelzeitfahren startete und dort mit Rang 19 eine gute Leistung bot. Auch bei der Flandern-Rundfahrt konnte er mit Rang 30 eine überzeugen, gleiches galt für De Panne, das er auf Rang 13 abschloss. "Rein physisch hatte ich in den Panne meinen besten Tag auf dem Rad. Ich bin gut aus der Tour rausgekommen und konnte das Level auch in den Klassikern halten. Ich muss also nicht zu zaghaft sein, was viele und auch harte Rennen anbelangt“, so Walscheids Erkenntnisgewinn.

Nach seiner starken Saison wird der Deutsche beim NTT-Nachfolger Qhubeka Assos eine tragende Rolle spielen. "Ich hoffe, dass ich bei diversen Rennen Verantwortung übernehmen darf und das möchte ich auch. Nach dem Re-Start bin ich mit Giacomo jedes Rennen gemeinsam gefahren und ich denke, dass wir gut zusammengearbeitet haben", kann sich Walscheid auch für 2021 eine solche Kooperation vorstellen. Bei den Rennen, die die beiden nicht gemeinsam bestreiten werden, will Walscheid aber auch "meine Chance wahrnehmen", wie er abschließend sagte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.12.2020Schachmann: “Das ist eine tolle Anerkennung meiner Saison“

(rsn) - Vor einem Weihnachtsbaum in Berlin überreichte unser Mitarbeiter Tom Mustroph ganz corona-gerecht Maximilian Schachmann die Trophäe des besten deutschsprachigen Radfahrers. Der Profi des Tea

24.12.2020Die Radsport-News-Jahresrangliste 2020 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2020 finden Sie die Platzierungen aller Deutschen, Österreicher,

24.12.2020Trotz Corona und Crash ein überragendes Jahr

(rsn) - Maximilian Schachmann ist ebenso folgerichtig wie verdient der Gewinner unserer Jahresrangliste 2020. Dem Profi von Bora - hansgrohe gelang zunächst ein überragender Saisonauftakt mit dem Ge

23.12.2020Dauphiné war Türöffner zu überragender zweiter Saisonhälfte

(rsn) - Schon als Neoprofi zeigte Marc Hirschi (Sunweb) beeindruckende Auftritte. Doch in der Saison 2020 imponierte der Schweizer mit Vorstellungen, die wohl kaum jemand vorhergesehen hatte. Mit sein

22.12.2020Corona-Pause die einzige Enttäuschung einer starken Saison

(rsn) - Nachdem er zweimal hintereinander die Jahresrangliste von radsport-news.com für sich hatte entscheiden können, reichte es für Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) diesmal "nur" zu Rang drei

21.12.2020Der Schweizer Straßentitel war das I-Tüpfelchen

(rsn) – So viel sei verraten: Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat in der Jahresrangliste seinen Status als bester Schweizer eingebüßt. Dafür allerdings erzielte er mit Rang vier sein bis dato bes

20.12.2020Beim Giro den Ruf als Österreichs Aushängeschild bestätigt

(rsn) - Mit seinem siebten Platz beim Flèche Wallonne sowie seinem achten Gesamtrang beim Giro d’Italia unterstrich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) auch 2020, dass er zur Weltelite des Radsport

19.12.2020Bei der Dauphiné und der Tour ein neues Level erreicht

(rsn) – Schon bei der Tour de France 2019 konnte Lennard Kämna, damals noch im Sunweb-Trikot, mit einem vierten und sechsten Etappenrang aufzeigen. Nach seinem Wechsel zu Bora – hansgrohe setzte

18.12.2020Auch ohne Sieg so gut wie nie

(rsn) - Seit seinem Coup bei der Tour de France 2015, als er in Pra-Loup sensationell die 17. Etappe gewann, jagt Simon Geschke (CCC) einem Sieg hinterher. Doch seine starke Saison 2020 dürfte den Fr

17.12.2020In den Klassikern immer bei der Musik gewesen

(rsn) – Der Wechsel von Trek – Segafredo zu Lotto Soudal scheint John Degenkolb trotz der Corona-Pandemie gut getan zu haben. Der 31-Jährige feierte bei der Luxemburg-Rundfahrt einen Saisonsieg

16.12.2020Nach einem sturzreichen Jahr auf zu neuen Abenteuern

(rsn) – Für Gregor Mühlberger war 2020 ein einziges Auf und Ab. Neben dem Erfolg bei der Sibiu-Rundfahrt prägten zahlreiche Stürze sein fünftes und auch letztes Jahr bei Bora – hansgrohe. Den

15.12.2020Platz neun bei der Vuelta war wichtig für den Kopf

(rsn) - 2020 war für Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) das Jahr des endgültigen Durchbruchs. Erstmals durfte der Österreicher bei einer Grand Tour auf Gesamtklassement fahren und überzeugte

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Jakobsens verkorkster Giro erreicht an der Adria neuen Tiefpunkt

(rsn) – Für Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL) ist der Giro d´Italia 2024 bislang einer zum Vergessen. Der 27-jährige Sprinter hat bei seinem Debüt bei der Italien-Rundfahrt bislang keine

15.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)