Tour-Dritter hat Kapitänsrolle bei Jumbo angenommen

Vingegaard: “Ich greife Pogacar auch weiter an“

Von Joachim Logisch aus Andorra

Foto zu dem Text "Vingegaard: “Ich greife Pogacar auch weiter an“"
Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

12.07.2021  |  (rsn) - Bei der Baskenland-Rundfahrt belegte Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) Platz zwei hinter seinem Teamkollegen Primoz Roglic und vor Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Dass Roglic wegen Sturzfolgen aus der Tour de France ausscheiden musste, schmerzt den 24-jährigen Vingegaard noch, aber dessen Rolle bei Jumbo - Visma hat er überraschend reibungslos übernommen.

"Ich habe versucht, Pogacar ein paar Mal zu attackieren. In der Favoritengruppe waren wir heute aber alle in etwa gleich stark. Aber zumindest habe ich es probiert", kommentierte er das Finale der Favoriten am letzten Berg der 15. Etappe, dem Col de Beixalis oberhalb des Ziels in Andorra. Dort hatte er wie andere auch den Mann in Gelb angegriffen - Pogacar aber hatte alle Attacken souverän pariert.

Auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass Vingegaard den so dominant auftretenden Pogacar noch überholt, will er bis Paris nicht aufgeben."Es kommen noch zwei schwere Bergetappen, da werde ich es weiter versuchen", versprach Vingegaard, der so plötzlich die Kapitänsrolle seines Teams übernehmen musste. "Ich habe ein paar Tage gebraucht, um in die Leaderrolle zu schlüpfen. Als Primoz aufgab, verschob sich der ganze Fokus. Ich denke, ich wachse da jetzt ganz gut rein", gestand Vingegaard, dass es ihm nicht leichtgefallen war, bei der Tour Chef des Weltklasse-Teams zu werden.

"Ich habe mich dabei selbst ein bisschen überrascht, hätte nicht gedacht, dass es so gut läuft. Vor allem in der zweiten Woche habe ich mich richtig stark gefühlt", schickte er so etwas wie eine Warnung an seine Konkurrenten. Damit will er sich aber nicht unter Druck setzen.

"Ich schaue jetzt von Tag zu Tag und was am Ende rauskommt. Wird es das Podium, wird es das Podium. Werde ich Zehnter, dann eben Zehnter", deutete Vingegaard an, dass er auch bereit ist, Risiken in Kauf zu nehmen. Und genau das braucht es, um auch Pogacar noch zu attackieren.

"Es war sehr schwer mit den ganzen Attacken, dem Stopp and Go"

Dass aber auch der Kampf ums Tour-Podium kein Spaziergang wird, hat er bei aller Lockerheit mitbekommen. Vingegaard: "Im letzten Anstieg heute war es sehr schwer, mit den ganzen Attacken, dem Stop and Go, aber es ist auch schön, da vorne mitzufahren."

Der junge Däne im Weißen Trikot des besten Jungprofis, das er stellvertretend für den Gelben Pogacar trägt, hat die neuen Aufgaben trotz aller Rückschläge, die sein Team trafen, gut weggesteckt. 

"Die erste Tourwoche war wohl eine der schlimmsten, die man haben kann. Wir haben Primoz, Robert (Gesink) und Tony (Martin) verloren. Wir haben so ziemlich alles verloren, wofür wir hier angetreten sind", meinte er. "Aber wir haben uns zurückgekämpft und haben schon zwei Etappensiege. Ich selbst habe heute nie das Gefühl gehabt, in einer schlechten Situation gewesen zu sein", sagte er in Andorra.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2021Frau mit “Allez Opi – Omi“-Schild zu einer Geldstrafe verurteilt

(rsn) - Zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wurde die Zuschauerin verurteilt, die mit dem Schild "Allez Opi – Omi" bei der vergangenen Tour de France einen Massensturz verursacht hatte. Ein Gericht in

13.10.2021Verursacherin des Tour-Massensturzes vor Gericht

(rsn) – Während am Donnerstag in Paris die Strecke der Tour de France 2022 vorgestellt wird, beginnt in Brest der Strafprozess gegen die junge Frau, die auf der 1. Etappe der diesjährigen Frankrei

23.07.2021Zimmermann kämpfte sich mit Kahnbeinfraktur durch die Tour

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) ist seine erste Tour de France mit einem Kahnbeinbruch zu Ende gefahren, den er sich bereits bei einem Sturz auf der 1. Etappe zugezogen hatte.

21.07.2021Verstärkt Soler ab 2022 die Helferriege von Tour-Sieger Pogacar?

(rsn) - Nach seinem Sturz zum Auftakt der Tour de France, bei dem er sich Frakturen in beiden Ellbogen zuzog, erholt sich Marc Soler nur langsam von den Folgen. “Ich trainiere schon seiteiniger Zeit

21.07.2021Highlight-Video der 108. Tour de France

(rsn) - Vom Grand Départ am 26. Juni in Brest bis zum großen Finale am 18. Juli auf den Champs Élysées: Das Highlight-Video zur 108. Tour de France liefert einen Rückblick auf die 21 Etappen des

20.07.2021Pogacar und UAE Team Emirates auch in Geldranglisten vorn

(rsn) - Tadej Pogacar und sein UAE Team Emirates sind die Großverdiener der 108. Tour de France. Nach seinen Galavorstellungen vor allem in der letzten der drei Wochen kommt der Titelverteidiger auf

19.07.2021Martinez mit Corona infiziert: Olympiastart abgesagt

(rsn) – Wie das kolumbianische Portal Mundo Ciclístico berichtet, hat sich Daniel Martinez mit dem Coronavirus infiziert und wird deshalb nicht wie vorgesehen am Olympischen Straßenrennen am 24.

19.07.2021Krebs, Herzprobleme: Brailsford denkt an Rücktritt

(rsn) – Dave Brailsford, Gründer und Team-Manager von Ineos Grenadiers, hat in einem Interview mit der Tageszeitung The Guardian erklärt, dass ihn massive gesundheitliche Probleme zum Rücktritt

19.07.2021Konrad: “Wir haben zwei von drei Zielen erreicht“

(rsn) – Zum dritten Mal stand Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) am Start der Tour de France. Mit seinem grandios herausgefahrenen Sieg auf der 16. Etappe von El Pas de la Casa nach Saint-Gaudens s

19.07.2021Cavendish verpasst alleinigen Rekord und ist dennoch glücklich

(rsn) - Obwohl sein Team Deceuninck - Quick-Step nochmals alles gab, konnte Mark Cavendish eine bis dahin für ihn perfekt verlaufene Tour de France nicht mit dem fünften Etappensieg krönen. Nachdem

19.07.2021Politt jubelte, Rutsch überraschte, Buchmann half

(rsn) - Nach der 108. Tour de France ziehen wir Bilanz von den Vorstellungen der insgesamt zwölf deutschen Starter, von denen nach drei schweren Wochen acht in Paris das Ziel auf den Champs Élysée

19.07.2021Auf den Champs Élysées pokerte Greipel etwas zu lange

(rsn) - In den Jahren 2015 und 2016 holte sich André Greipel zum Abschluss der Tour de France auf den Champs Élysées den jeweils letzten Etappensieg, 2017 musste er sich nur Dylan Groenewegen gesch

Weitere Radsportnachrichten

17.05.2024Unschlagbar? Michael Schär erklärt Milans Sieg-Geheimnis

(rsn) - Jonathan Milan drückt den Massensprints auch dank der fein abgestimmten Vorarbeiten seiner Teamkollegen den Stempel bei diesem Giro d’Italia auf. Das weiß der lange Mann aus einem Bergdor

17.05.2024Arbeitslos, verletzt und nun die Nummer zwei im Sprint

(rsn) – Als im vergangenen Herbst das US-amerikanische Team Human Powered Health bekannt gab, dass es 2024 keine Lizenz mehr lösen und eingestellt wird, gehörte der Pole Stanislaw Aniolkowski zu

17.05.2024Bauhaus sicher im Wind und happy mit Rang drei

(rsn) – Es will noch nicht ganz klappen mit dem ersten Sieg bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious), doch in Cento landete der 29-Jährige bei der aktuellen A

17.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

17.05.2024Ein schnelles Einzelzeitfahren am Gardasee

(rsn / ProCycling) – Acht Tage nach dem ersten ist es nun Zeit für das zweite und letzte Zeitfahren dieses Giro. Es ist etwas kürzer und etwas weniger anspruchsvoll als der erste Kampf gegen die U

17.05.2024Highlight-Video der 13. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die vierte und die elfte Etappe hatte sich Jonathan Milan (Lidl – Trek) bereits gesichert, am Freitag schlug der Italiener dann beim 107. Giro d’Italia zum dritten Mal zu. Nachdem er zun

17.05.2024Consonni: “Es war unglaublich, das Team war unglaublich“

(rsn) - Am Ende war die 13. Etappe des Giro d´Italia von Riccione nach Cento der Tag der Sprinter - oder besser gesagt: der Tag des Sprinters. Denn zum dritten Mal bei dieser Ausgabe war der Italiene

17.05.2024ProCycling: Das offizielle Sonderheft zur Tour de France 2024

Keine sechs Wochen dauert es mehr bis zum Start des größten Radrennens der Welt. Am 29. Juni beginnt die 111. Tour de France in Florenz, und schon jetzt verspricht die Rundfahrt Hochspannung vom ers

17.05.2024Pokernder Vangheluwe verjubelt fast den ersten Profisieg

(rsn) – Warre Vangheluwe (Soudal – Quick-Step) hat auf der 4. Etappe der Vier Tage von Dünkirchen (2.Pro) seinen ersten Profisieg gefeiert. Nach 167 Kilometern zwischen Mazingarbe und Pont-à-Mar

17.05.2024Felbermayr: Erst abgeräumt worden, dann die Etappe abgeräumt

(rsn) - Das Team Felt - Felbermayr hat die Königsetappe der Tour of Hellas (2.1) dominiert. So gewann der Österreicher Riccardo Zoidl nach 158 Kilometern an der schweren Bergankunft Velouchi in kna

17.05.2024Milan sprintet zum Giro-Hattrick, Bauhaus Dritter

(rsn) - Jonathan Milan (Lidl - Trek) ist endgültig der dominierende Sprinter bei diesem Giro d’Italia. Auf der 13. Etappe über 179 Kilometer zwischen Riccione und Cento feierte der Italiener berei

17.05.2024Kockelmann lässt Luxemburg und Lotto - Kern Haus jubeln

(rsn) - Mathieu Kockelmann hat beim Orlen Nations GP (2.NC) die Luxemburgische U23-Nationalmannschaft und auch Lotto - Kern Haus - PSD Bank jubeln lassen. Der 20-Jährige, der bei der Koblenzer Equip

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)