RSNplusOptimistisch in die letzte Tour-Woche

Geraint Thomas will sich nicht mit Rang drei begnügen

Von Tom Mustroph aus Carcassonne

Foto zu dem Text "Geraint Thomas will sich nicht mit Rang drei begnügen"
Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) hat das Gelbe Trikot von Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) im Visier. | Foto: Cor Vos

18.07.2022  |  (rsn) – Ineos Grenadiers hat sich als dritte Kraft bei dieser Tour de France herauskristallisiert. Geraint Thomas, als Dritter bestplatzierter Fahrer des britischen Rennstalls, der jahrelang die Frankreich-Rundfahrt dominierte, blickte am letzten Ruhetag relativ zufrieden zurück auf die vergangenen zwei Wochen.

“Ich bin sehr konstant gefahren. Natürlich fehlt mir etwas die Explosivität. Da kann ich mit Jonas (Vingegaard) und Tadej (Pogacar) nicht mithalten, ich muss mein eigenes Tempo suchen. Aber das hat geklappt. Ich musste niemals extrem an mein Limit gehen, niemals über fünf Kilometer alles geben. Das stimmt mich optimistisch“, sagte der Waliser in Cacrassonne.

___STEADY_PAYWALL___ Zuversicht gab ihm, dass sein Team noch so gut beieinander ist. Während UAE und Jumbo – Visma nur noch auf sechs Zylinder fahren, ist Ineos Grenadiers weiterhin mit allen Fahrern dabei, drei von ihnen sogar unter den Top 10. “Die gute Nachricht der letzten Woche ist, dass es auch Dani Martinez besser geht“, sagte Thomas. Der Kolumbianer war ursprünglich ebenfalls als Kapitän vorgesehen, fiel dann weit zurück, könnte mit wieder gefundenen Kräften aber eine starke Waffe in den Pyrenäen darstellen.

Mit Thomas und Adam Yates hat Ineos Grenadiers gleich zwei Fahrern in den Top 5 dieser Tour. | Foto: Cor Vos

Dort erwartet Thomas einen harten Kampf. “Pogacar macht den Eindruck, als würde er permanent attackieren wollen. Ich denke, er und Vingegaard werden sich dort die Seele aus dem Leib fahren“, prognostizierte er an. Selbst will der 36-Jährige auch hereinhalten in das Duell. Er sieht sich auf ungefähr demselben Niveau wie 2018, als er die Tour gewann. Und Thomas sieht, abgesehen von deren Explosivität, auch Pogacar und Vingegaard nicht allzu weit über dem eigenen Leistungsniveau.

Bündnis mit Pogacar gegen Vingegaard?

Diese Einschätzung muss man nicht teilen. Der Toursieger von 2018 kündigte aber an, nicht nur um einen Podiumsplatz, sondern um Gelb in Paris fahren zu wollen. Thomas sieht dabei durchaus Koalitionsoptionen mit Pogacar. “Er wird mich sicher nicht in der Nacht anrufen, um etwas Gemeinsames zu planen. Aber klar, es können sich Rennsituationen ergeben, in denen man zusammenarbeiten kann“, meinte er.

Da mit Thomas Pidcock ein dritter Ineos-Profi Gesamtneunter der Tour ist, führen die Briten die Teamwertung mit deutlichem Vorsprung an. | Foto: Cor Vos

Recht angetan zeigte sich der Routinier vom neuen Fahrmodus der jüngeren Generation. “Es unterscheidet sich schon von früheren Zeiten. Wann hat man es damals gesehen, dass das Grüne Trikot in eine Fluchtgruppe geht?“, fragte er lachend. “Aber ich mag das. Ein bisschen hängt es sicher auch damit zusammen, dass UAE, als Pogacar noch Gelb hatte, einen anderen Ansatz verfolgte, als wir mit Ineos. Wir kontrollierten eine Etappe von Anfang bis Ende. UAE lässt in der ersten Stunde eine ganze Menge zu“, sagte er.

Bei Jumbo – Visma sieht er eine ähnliche Strategie wie bei seinem eigenen Team. “Auch sie wollen kontrollieren“, sagte er über die Niederländer. Wie gut sie das Jumbo – Visma mit zwei Mann weniger allerdings kann, bleibt abzuwarten. Die Pyrenäen versprechen sehr offene und offensiv gefahrene Etappen. Mit seiner mangelnden Explosivität könnte Thomas da weiter an Boden verlieren. Sein dritter Platz allerdings scheint relativ sicher, auch angesichts seiner Zeitfahrstärke gegenüber denen, die sich hinter ihm drängeln.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

15.05.2024Geschke: “Das Trikot fühlt sich gut an“

(rsn) - Vor dem Start der 11. Etappe des Giro d´Italia hat sich RSN auf Stimmenfang am Start in Foiano di Val Fortore. Unter anderem bei Simon Geschke, der stellvertretend für Tadej Pogacar das Berg

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)