Im Wortlaut

Ullrich - Beckmann: Streit der Presseerklärungen

Von Pit Weber

02.03.2007  |  Jan Ullrich fühlt sich durch Talkmaster Reinhold Beckmann hintergangen. Zwiwchenzeitlich erwog er mit seinen Anwälten die Sendung sogar stoppen zu lassen. In Presserklärungen nehmen nun beide Parteien Stellung. Zu Dokumentation stellen wir beide ins Netz.
Ullrich - Beckmann: Der Streit der Presseerklärungen.


Presse aktuell NDR: Jan Ullrich durch Redaktion "Beckmann" fair behandelt

Der NDR hat Vorwürfe aus dem Umfeld von Jan Ullrich zurückgewiesen, wonach die Redaktion der Sendung "Beckmann" angeblich im Vorfeld getroffene Absprachen mit dem zurückgetretenen Radprofi nicht eingehalten haben soll. "Wer in eine Talkshow geht, der muss mit Fragen rechnen", so NDR Programmdirektor Fernsehen, Volker Herres.

"Herr Ullrich wusste, worauf er sich einließ. Davon, dass bestimmte Themenkomplexe vorher angeblich für tabu erklärt wurden, kann keine Rede sein." Ebenso sei kein "Gegensehen" der Sendung durch Jan Ullrich und seine Berater verabredet worden. "Mit Herrn Ullrich ist lediglich der bei Talksendungen übliche Vertrag geschlossen worden", so Herres. "Dass Talkgäste nach einer Sendung das Recht erhalten, Schnitte anzuweisen, entspricht weder dem journalistischen Selbstverständnis des NDR noch unserer Praxis."

Nachdem Jan Ullrich am 16. Februar mitgeteilt hatte, dass er für die Sendung "Beckmann" zur Verfügung stehe, habe die Redaktion dem Management von Ullrich bereits in der vergangenen Woche telefonisch und in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass man ihn in der Sendung in Bezug auf das Thema Doping kritisch befragen und mit allen Vorwürfen konfrontieren werde.

Am Sonntag (25. Februar) habe es das bei Talksendungen übliche Vorgespräch gegeben; zu den Teilnehmern gehörten Jan Ullrich und Reinhold Beckmann, ebenso wie die Redaktionsleitung und Ullrichs Manager. Reinhold Beckmann: "Dabei wurden Themen der geplanten Sendung vom Montag besprochen: insbesondere die Doping-Vorwürfe, Ullrichs Rücktritt sowie Höhen und Tiefen seiner Karriere." Auf diese Verabredung gestützt, liefen ab Sonntagabend Trailer für die "Beckmann"-Sendung mit genau diesem Inhalt.

Nach der Aufzeichnung am späten Montagnachmittag, die der NDR am Abend im Ersten ausstrahlte, nahm das Management von Ullrich Anstoß am Gesprächsverlauf der Sendung und verlangte wahlweise die Schalte zu dem ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt erheblich zu kürzen oder gar den gesamten Fragenkomplex zum Thema Doping aus der Sendung zu schneiden. Die Redaktion stellte unmissverständlich klar, dass weder an das eine noch das andere zu denken sei.

"Herr Ullrich war bereit, sich einem journalistischen Interview zu stellen. Reinhold Beckmann hat, wie es das Thema Doping verlangt, hart nachgefragt und ein erstklassiges Gespräch geführt," so Volker Herres. Der NDR sieht keine Veranlassung, die Sendung für eventuelle Wiederholungen zu sperren. Gerichtliche Verfügungen in dieser Hinsicht sind im Sender nicht eingegangen. Wie geplant, wird die "Beckmann"-Sendung mit Jan Ullrich am Freitag um 10.15 Uhr auf 3sat wiederholt. 1. März 2007/MG



Stellungnahme zur Erklärung des NDR

Aufgrund der Berichterstattung der vergangenen Tage zum Fernsehauftritt von Jan Ullrich in der Sendung „Beckmann“ am Mo, 26.02.07, stellt sein Manager Wolfgang Strohband folgendes klar:

Ein Mitarbeiter von Herrn Reinhold Beckmann, rief in der Woche vom 19.-23. Februar 07 mehrfach in meiner Agentur an, um einen Termin für ein Vorgespräch zur Talk-Show zu vereinbaren.

Fakt ist:
Am 22.02.07 einigten wir uns auf ein Treffen am Sonntag den 25.02.07 in meinem Büro. Jan Ullrich, seine Frau Sara und unser Pressesprecher sollten anwesend sein. Einen Tag später bat der Mitarbeiter von Herrn Beckmann über meine Mitarbeiterin, das Gespräch ohne unseren Pressesprecher zu führen, da Herr Beckmann die private Atmosphäre bevorzuge und auch alleine kommen wolle. Dem stimmten wir zu.

Fakt ist:
Zum vereinbarten Termin erschien Herr Beckmann dann entgegen der gemachten Absprache mit seinem Mitarbeiter. Anwesend waren: Reinhold Beckmann, Olaf Köhne, Jan Ullrich, Sara Ullrich und Wolfgang Strohband.

Fakt ist:
Herr Beckmann unterstrich in diesem Gespräch die langjährige freundschaftliche Verbundenheit und betonte ausdrücklich, dass ein Karriererückblick von Jan Ullrich im Mittelpunkt der Sendung stehen würde. Kritische Fragen, z. B. zu Doping und laufenden Ermittlungen sollten natürlich auch gestellt werden. Herr Beckmann und wir waren uns jedoch einig, dass Jan Ullrich zum „Themenkomplex Fuentes“ auf Rat seiner Anwälte keine Aussagen treffen könne. Zusätzlich nannte uns Herr Beckmann bereits am Sonntag, welche Beiträge geplant sind. Uns wurde versichert, dass keine weiteren Gäste zur Sendung eingeladen sind und nur Andreas Klöden und Rudolf Scharping in verschiedenen Beiträgen zugespielt werden.

Fakt ist:
Herr Beckmann garantierte noch am Sonntag in diesem Zusammenhang unmissverständlich, dass Passagen nach der Aufzeichnung der Sendung herausgeschnitten werden können.

Fakt ist:
Die Aufzeichnung wurde von unserem Rechtsanwalt Marcus Hotze, unserem Pressesprecher und mir im Gästeraum verfolgt. Als dann der Ablauf der Sendung abredewidrig wurde, da plötzlich ein Studiogast aus einem Nebenraum – ohne unser Wissen – zugeschaltet wurde, haben wir versucht, die Aufzeichnung abzubrechen. Zwei Redaktionsmitarbeiter haben daraufhin auf die Zusage und unser Recht verwiesen, wie besprochen, Passagen im Nachhinein kürzen zu können. Deswegen sei auch für 75 min Sendezeit 95 min aufgenommen worden.

Fakt ist:
Im Anschluss an die Aufzeichnung fand ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Herrn Beckmann und Jan Ullrich statt, bei dem Herr Beckmann erneut versicherte, dass man die Sendung noch bearbeiten werde.

Fakt ist: Jan Ullrich hat nicht versucht willkürlich Einfluss auf die Sendung zu nehmen, sondern lediglich Herrn Beckmann an seine Zusicherungen zum Ablauf der Sendung erinnert.

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