Cravens Kamerun-Tagebuch / 2. Etappe

Zum Schluss findet sich immer ein Dummer...

Von Dan Craven

Foto zu dem Text "Zum Schluss findet sich immer ein Dummer..."
Dan Craven (Team Bike Aid-Ride for Help | Foto: Bike Aid-Ride for Help

10.03.2014  |  (rsn) - In der Regel verhalten sich Radfahrer immer gleich. Wenn es Ausreißer einmal bis ins Ziel schaffen, kann man wetten, dass am nächsten Tag nicht nur die Fahrer, sondern auch Gott und die Welt versuchen, in die Gruppe zu kommen - und deshalb gelingt es keinem und es kommt zu einen Massensprint.

Also kommt immer dann, wenn es so viele Attacken gibt, keine Ausreißergruppe zustande - und das, obwohl es allen mächtig weh tut in den Beinen. Genau dieses beschriebene Szenario trat heute ein. Und weh tat es auf jeden Fall.

Nach neunzig Kilometern voller Attackecn fand sich ein Dummer, der es solo probierte. Die ganze Truppe war total erleichtert und mehr als froh, ihn eine Weile fahren zu lassen - sicher im Wissen, dass er leicht wieder geholt wird und überhaupt keine Gefahr darstellt. So geht man von einem Extrem ins andere und der Puls sinkt von 170 auf 70.

Auf 90 Kilometern sich gegenseitig attackieren, nur um dann erleichtert zu sein, wenn es endlich aufhört - die Denkweise sollte doch eigentlich keinen Sinn machen. Doch wir Radfahrer verhalten uns trotzdem so.

Während dieser Phase befand ich mich im Gespräch mit einem Kollegen. Thema: ein sehr starker Fahrer, dessen Verhaltensweise so schlecht ist, dass wir beide nichts mit ihn zu tun haben wollten. Kaum waren wir mit dem Gespräch fertig, kam er neben mich und fragte sehr lieb, ob es denn möglich wäre, für mein Team Bike Aid-Ride for Help fahren zu können.

Achja, im Finale kam es zum erwarteten Massensprint, in dem ich mir für mich völlig unerwartet mit knappem Rückstand zweiter wurde. Die Mannschaft hat unglaublich gut gearbeitet und eine tolle Leistung gebracht. Da musste ich einfach auch was draus machen.

Weiter geht es erst übermorgen. Denn komischerweise gibt es hier nach zwei Etappen schon den ersten Ruhetag. Doch es beklagt sich keiner, denn wir sind hier in Kribi am Strand, wo erstmal relaxen angesagt ist.

Bis dann,
Euer Dan

PS: Falls einer von euch sich zufällig auf der Straße zwischen Puma in Kribi befindet und ein Garmin 810, meinen GPS-Fahrrad-Computer, am Straßenrand sieht, seid bitte so nett und schickt es mir zu oder kontaktiert mich auf Twitter @danfromnam

Der Namibier Dan Craven fährt in dieser Saison für das deutsche Continental-Team Bike Aid-Ride for Help. Bei der Kamerun-Rundfahrt wird Craven auf radsport-news.com Tagebuch führen und von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.

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