Geschkes Down Under-Tagebuch / 4. Etappe

Chaos-Finale mit Highspeed-Sturz

Von Simon Geschke

Foto zu dem Text "Chaos-Finale mit Highspeed-Sturz "
Simon Geschke (Giant-Alpecin) | Foto: Cor Vos

23.01.2015  |  (rsn) - Was für eine komische Etappe, jedenfalls nicht so ganz nach dem sonstigen Drehbuch. Erst gab es einen ziemlich langen Kampf um die Gruppe, bei dem mein Zimmerkollege Lawson Craddock, stürzte und sich das Handgelenk und das Brustbein brach. Ohne unseren unser Cowboy aus Texas sind wir nur noch zu sechst - leider. Ich hoffe, Lawson erholt sich schnell und hat nicht all zu große Schmerzen in nächster Zeit.

Nach ca. 30 Kilometer setzten sich dann vier Fahrer inklusive Jack Bobridge ab. Da der nur 39 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement hatte, hielt BMC die Gruppe an der kurzen Leine. Bis zu dem Moment, an dem sich Bobridge ins Feld zurückfallen ließ und somit BMC das Interesse verlor, die Gruppe bis ins Ziel einzuholen.

Doch das passte GreenEdge wohl irgendwie nicht, und da der Vorsprung nicht so groß war, fuhren sie das Loch kurzerhand zu, und Daryl Impey konnte sich im Zwischesprint drei Sekunden sichern. Danach gab es wieder eine neue Fluchtgruppe, die aber auch nicht so richtig freie fahrt bekam. Diesmal kontrollierten Lampre und Movistar das Tempo - und es war hoch.

Zu hoch für Marcel, der über die vielen Wellen am Ende doch zu viel Kraft ließ und schon früh sagte, dass es nicht sein Tag sei. So konzentrierten wir uns also auf unseren Leader Tom Dumoulin, womit wir auch genug zu tun hatten, da es den ganzen Tag im Feld sehr nervös war. Und wegen einem Sturz wollen wir den dritten Platz natürlich nicht verlieren.

Die Sprintankunft war dann ein absolutes Durcheinander, es ging schnurstracks geradeaus, leicht bergab, und kein Team konnte einen Zug aufbauen. Im Endeffekt kam es nicht darauf an, der beste Sprinter zu sein, sondern den Kopf ausschalten zu können. Ich hoffe, ich trete damit keinem Sprinter zu nah, schließlich ist das ja auch ein Vorteil, wenn man das kann.

Ich war ungefähr an Position 40, als ich 150 Meter vor dem Ziel die ersten Fahrer und Räder durch die Luft fliegen sah. Irgendwie kam ich nicht zu Fall und wurde dann Sechzehnter - nur um mal zu verdeutlichen, wie viele Fahrer da gestürzt sind.

Einen Youtube-Link hab ich auch noch (s. Link unten), vielleicht kann man Roger Kluge noch einen Preis für den Glückspilz des Tages geben, der IAM-Fahrer im Bild ist nämlich er.

Von unseren Fahrern ist zum Glück niemand in diesen Highspeed-Sturz verwickelt gewesen. Ich hoffe, dass auch alle anderen nicht ernsthaft verletzt sind. Morgen gibt es aber auf jeden Fall einige bandagierte Kollegen im Feld.

Dann wird es auch wieder bergiger und wir werden probieren, Tom nochmal einen oder vielleicht auch zwei Plätze weiter nach vorn zu kriegen…

Bis dann
Simon

Der Freiburger Simon Geschke (Giant-Alpecin) führt auf radsport-news.com Tagebuch von der Tour Down Under.

 

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.01.2015Für Dennis ging beim Heimspiel ein Traum in Erfüllung

(rsn) – Es war knapp, aber es hat gereicht. Um zwei Sekunden hat Rohan Dennis (BMC) die Tour Down Under gewonnen und damit seine ersten Siege in einem WorldTour-Rennen eingefahren. Der 24-jährige A

26.01.2015Evans: „Ich hatte meine Zeit"

(rsn) – In seiner langen und erfolgreichen Karriere hat Cadel Evans (BMC) viele große Siege feiern können. Doch ausgerechnet bei seiner Heimatrundfahrt langte es für den ehemaligen Tour de France

25.01.2015Kittel aufgehalten, Wippert von Haussler nicht zu stoppen

(rsn) - Zu gerne hätte Marcel Kittel (Giant-Alpecin) die Tour Down Under so beendet, wie er sie begonnen hatte. Doch nach seinem Sieg im Auftaktkriterium am vergangenen Sonntag lief es eine Woche spÃ

25.01.2015Dennis und Wippert jubeln in Adelaide

(rsn) – Rohan Dennis (BMC) hat die 17. Tour Down Under gewonnen. Der 24 Jahre alte Australier verteidigte auf der letzten Etappe über 90 Kilometer durch Adelaide seinen Vorsprung von zwei Sekunden

24.01.2015Porte triumphiert am Willunga Hill, Dennis rettet sein Trikot

rsn) - Rohan Dennis (BMC) hat beste Chancen auf den Gesamtsieg bei der Tour Down Under. Doch auf der Königsetappe der Rundfahrt musste der Australier nicht nur aufgrund der Hitze mächtig schwitzen,

24.01.2015Porte Erster am Willunga Hill, Dennis vor Gesamtsieg

(rsn) - Rohan Dennis (BMC) nimmt einen knappen Vorsprung von zwei Sekunden mit auf die letzte Etappe der Tour Down Under am. Der 24-jährige Australier verteidigte auf dem fünften Abschnitt über 151

23.01.2015Selig: Mit Tempo 80 den Sprint zu früh gestartet

(rsn) – Rüdiger Selig war auf Platz sieben bester deutscher Profi auf der 4. Etappe der Tour Down Under, die über 144,5 Kilometer von Glenelg nach Mount Barker führte. Im Massensprint, der keiner

23.01.2015Von Hoff gibt Bewerbungsschreiben für die WorldTour ab

(rsn) – Von den drei australischen Teams bei der Tour Down Under ist ausgerechnet das kleinste das bisher erfolgreichste. Nachdem Jack Bobridge im Trikot der Nationalauswahl UniSA Australia den Auft

23.01.2015Dennis bleibt Spitzenreiter, Von Hoff gewinnt Etappe

(rsn) - Die Australier haben bei der 17. Tour Down Under weiterhin alles im Griff. Während Vortagessieger Rohan Dennis (BMC) seine Gesamtführung verteidigte sorgte sein Landsmann Steele Von Hoff (Un

22.01.2015Giant-Alpecin: Down Under-Doppelspitze auf Dumoulin reduziert

(rsn) – Am dritten Tag der Tour Down Under hat das Gesamtklassement deutlichere Konturen angenommen. Und auch beim deutschen Team Giant-Alpecin hat sich aus der Doppelspitze ein alleiniger Kapitän

22.01.2015Dennis veredelt in Paracombe einen für BMC perfekten Tag

(rsn) – Die Gesamtwertung der 17. Tour Down Under bleibt weiter fest in australischer Hand. Auf der 3. Etappe musste Auftaktsieger Jack Bobridge (UniSa) zwar sein Führungstrikot nach zwei Tagen wie

22.01.2015Dennis landet Doppelschlag, Geschke wird Zehnter

(rsn) - Durch eine Attacke auf dem zehn Prozent steilen Schlusskilometer hat Rohan Dennis (BMC) die 3. Etappe der Tour Down Under gewonnen, die von Norwood über 143 Kilometer nach Paracombe führte.

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d'Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am e

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)