Belgier gewinnt 71. Omloop Het Nieuwsblad

Van Avermaet tut, was ein Kapitän tun muss

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Greg Van Avermaet (BMC) gewinnt den 71. Omloop Het Nieuwsblad| Foto: Cor Vos

27.02.2016  |  (rsn) – Greg van Avermaet (BMC) hat zum Auftakt der Klassikersaison ein Ausrufezeichen gesetzt und bei der 71. Austragung des Omloop Het Nieuwsblad (1.HC) seinen ersten Saisonsieg eingefahren.

Der 30-jährige Belgier setzte sich nach 202 Kilometern rund um Gent im Sprint einer fünf Fahrer starken Spitzengruppe vor Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) und seinem belgischen Landsmann Tiesj Benoot (Lotto Soudal) durch.

“Ein Kapitän ist dafür da, um Rennen zu gewinnen. Das gibt viel Moral mit Blick auf die Flandern-Rundfahrt. Ich war in der noch jungen Saison immer vorne dabei, aber bei dem bisher wichtigsten Rennen habe ich gewonnen. Das macht mich sehr glücklich“, sagte Van Avermaet nach seinem bisher größten Erfolg bei Eintagesrennen.

Dass dieser im Sprint Sagan schlagen konnte, war für den BMC-Profi nur bedingt überraschend. “Bei solchen Ankünften kann ich Sagan besiegen. Ich war schon etwas müde und Peter ist sehr schnell. Aber ich wollte unbedingt den Sprint als erster eröffnen. Ich habe an meine Stärke geglaubt und mit dem frühen Antritt Sagan vielleicht etwas überrascht“, so Van Avermaet, der den Sprint letztlich deutlich zu seinen Gunsten entscheiden konnte und damit seinen ersten Omloop-Sieg perfekt machte, nachdem er 2014 noch Zweiter geworden war.

Sagan selbst, der im Gegensatz zu Van Avermaet in den letzten Wochen keine Rennen, sondern ein Trainingslager bestritt, fühlte sich vom siegreichen Belgier indes nicht ausgetrickst. “Ich hatte einfach weniger Kraft als er. Tja, jetzt bin ich wieder Zweiter. Aber ich bin hier hergekommen, um mich mit den anderen Fahrern zu messen. Das hat gut geklappt, und die Flandern-Rundfahrt steht ja noch nicht unmittelbar bevor“, so der Weltmeister.

Neben Sieger Van Avermaet war der Franzose Alexis Gougeard (Ag2r) Mann des Tages. Der Ag2r-Profi beendete das Rennen hinter dem Briten Luke Rowe (Sky) auf Rang fünf und das nachdem er bereits kurz nach dem Start zur zwölf Fahrer starken Ausreißergruppe des Tages zählte, der auch Zakkari Dempster vom deutschen Bora-Argon 18-Team angehörte. Diese große Spitzengruppe hatte sich einen Maximalvorsprung von 5:30 Minuten herausgefahren und konnte noch etwas mehr als drei Minuten auf die letzten 80 Kilometer nehmen. Doch danach nahm das Peloton immer mehr an Fahrt auf, so dass 65 Kilometer vor dem Ziel nur noch eine gute Minute zwischen Spitze und Feld lag.

Am Taaienberg knapp 60 Kilometer vor dem Ziel gingen Sagan und Benoot in die Offensive, kurz darauf schlossen Van Avermaet und Rowe auf. Gemeinsam konnte sich das Quartett Sekunde und Sekunde vom Feld lösen und nach und nach die Ausreißer des Tages ein- und überholen.

Dahinter versuchte das in der Spitze fehlende Etixx-Team eine Verfolgungsjagd, die jedoch auch durch einen Sturz von Tony Martin ausgebremst wurde und letztlich Fehl schlug.

Dagegen konnten an der Spitze Sagan, Benoot, Van Avermaet und Rowe gemeinsam mit dem letzten verbliebenen Ausreißer Gougeard ihr Tempo hoch halten und arbeiteten an den letzten Kopfsteinpflasterpassagen gut zusammen.

20 Kilometer vor dem Ziel hatte das Quintett einen Vorsprung von fast einer Minute auf die kleiner werdende Verfolgergruppe herausgefahren. Auf den Schlusskilometern kamen die Verfolger noch einmal bedrohlich nahe, um Van Avermaet und Co zu stellen, fehlten am Ende aber neun Sekunden. So machten die Spitzenreiter den Sieg unter sich aus, der letztlich an Van Avermaet ging.

Ein gutes Rennen fuhr auch Scott Thwaites vom Team Bora-Argon 18. Der Brite beendete den Omloop auf Rang 16, zeitgleich mit dem Tagessechsten Jens Debusschere. Bester Deutscher war Rick Zabel (BMC) auf Platz 42, zwei Ränge dahinter folgte Gerald Ciolek (Stölting).

Endstand:
1. Greg van Avermaet (BMC)
2. Peter Sagan (Tinkoff)
3. Tiesj Benoot (Lotto Soudal)
4. Luke Rowe (Sky)
5. Alexis Gougeard (Ag2r) +0:06
6. Jens Debusschere (Lotto Soudal) +0:09
7. Adrien Petit (Direct Energie)
8. Edward Theuns (Trek-Segafredo)
9. Jasper Stuyven (Trek-Segafredo)
10. Matthieu Ladagnous (FDJ)

 

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