Wieder im Duell gegen Worst

Alvarado macht Titel-Triple perfekt: Landes-, Welt- und Europameisterin

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Alvarado macht Titel-Triple perfekt: Landes-, Welt- und Europameisterin"
Ceylin Del Carmen Alvarado (Alpecin - Fenix) hat im Regenbogentrikot den EM-Titel gewonnen. | Foto: Cor Vos

07.11.2020  |  (rsn) - Zwei Stunden nach ihrem Landsmann Ryan Kamp in der U23 hat sich auch Ceylin Del Carmen Alvarado im Regenbogentrikot der Weltmeisterin zur Europameisterin gekürt. Die Niederländerin siegte in Rosmalen bei 's-Hertogenbosch im Eliterennen der Frauen in einem engen Duell gegen Annemarie Worst, das erst auf der kurzen Zielgeraden zugunsten der 22-Jährigen entschieden wurde. Bronze holte mit 22 Sekunden Rückstand Lucinda Brand, so dass alle Medaillen an Niederländerinnen gingen. Brand war bis zu Beginn der Schlussrunde noch bei Alvarado und Worst, konnte aber nicht bis ganz zum Schluss mithalten.

Nach ihrem U23-EM-Titel im letzten Jahr krönte sich Alvarado am Sonntag zur Europameisterin der Elite-Frauen. Der Klang des Wilhelmus ist für die Niederländerin allerdings nicht neu, denn auch bei der Nationalen Meisterschaft und der Weltmeisterschaft gewann sie letzten Winter Gold, so dass sie jetzt das Titel-Triple beisammen hat. Das errang sie aber nicht ohne dabei alles zu geben. "Es war sehr spannend. Ich habe probiert, das Tempo immer hoch zu halten. Am Anfang war es ziemlich langsam und alle waren zusammen. Das war nicht gut für mich. Darum habe ich das Tempo erhöht. Und das ging dann eigentlich bis zum Ende so. Ich habe wirklich alles gegeben, bis zum letzten Meter. Ich habe mich fast totgefahren", lachte die Frau mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik, die nach der Zielankunft völlig ausgepumpt auf dem Boden lag.

Worst wieder Zweite, Paul als einzige Deutsche 25.

Bei jedem der Alvarado-Titel landete Worst auf dem Silberrang. "Wieder Zweite! Ich hatte doch echt gehofft, heute zu gewinnen", ärgerte sich die frischgebackene Vize-Europameisterin, die mehrmals kleine Löcher auf ihre Widersacherin zufahren musste. "Durch die Sonne konnte ich die Spuren in der Strecke erst spät sehen. Dadurch habe ich viele Fehler gemacht. Auch in der letzten Runde, das hat mich vielleicht die Kraft gekostet, die mir zum Schluss fehlte", analysierte sie.

"Letztendlich bin ich aber eigentlich doch sehr zufrieden mit meinem zweiten Platz. Ich hatte nicht erwartet, zur EM schon wieder so gut in Form zu sein. Im Sommer hatte ich einen Sehnenabriss in der Schulter erlitten", so Worst.

Beste Nicht-Niederländerin wurde die Französin Perrine Clauzel (Frankreich) auf Rang fünf. Auch die zuletzt formlose dreifache Weltmeisterin Sanne Cant (Belgien) schlug sich als Siebte achtbar. Stefanie Paul, die einzige deutsche Starterin, kam als 25. ins Ziel.

So lief das Rennen:

Die späteren Medaillengewinnerinnen setzten sich bei strahlendem Sonnenschein in der zweiten von fünf Runden ab. Hinter dem Oranje-Trio bemühten sich rundenlang zwei weitere Niederländerinnen, Denise Betsema und Titelverteidigerin Yara Kastelijn auf dem kurvigen Kurs ohne nennenswerte Höhenmeter vergeblich um den Anschluss.

In der dritten Runde erhöhte Alvarado die Schlagzahl. Brand konnte nicht folgen. Die WM-Dritte von Dübendorf kehrte allerdings aufgrund taktischer Spielchen der Führenden wieder zurück, um in der Folge den Anschluss mehrfach wieder zu verlieren.

Die letzte Runde begann das niederländische Spitzentrio gemeinsam. Brand verschärfte zu Rundenbeginn das Tempo erheblich. Sie konnte ihre Kontrahentinnen allerdings nicht abhängen und bezahlte letztendlich selbst den Preis für ihre Bemühungen. Alvarado und Worst machten, wie schon bei der letzten Weltmeisterschaft, den Titel im Sprint unter sich aus. Alvarado ging als Erste auf die kurze Zielgerade und sprintete von vorne zum Sieg. Denn als Worsts Versuch, in der letzten Kurve auf der Innenbahn an der Weltmeisterin vorbeizugehen, scheiterte, konnte die 24-Jährige die Goldmedaillengewinnerin nicht mehr gefährden.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2024Golazo veröffentlicht den Kalender der X2O Badkamers Trofee

(rsn) – Nachdem Mitte April der Weltcup-Kalender bekannt gemacht wurde, konnten auch die andere beiden großen Serien ihre Planungen für den anstehenden Winter konkretisieren. So stellte Golazo, da

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2024Defekt, Sturz, 2 Minuten Rückstand - Sprintsieg: Klöser gewinnt Unbound

(rsn) – Ein Jahr nach Carolin Schiff hat erneut eine Deutsche das ´Hauptrennen´ der Frauen beim Gravel-Highlight Unbound gewonnen. Die in Kopenhagen lebende Rosa Klöser setzte sich nach 327 Kilom

02.06.2024Morton bezwingt Haga im Sprintduell beim Unbound 200

(rsn) – Lachlan Morton hat das 200-Meilen-Rennen der Männer beim Unbound Gravel in Emporia im US-Bundesstaat Kansas gewonnen. Der in Boulder in Colorado lebende, 32-jährige Australier setzte sich

02.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

01.06.2024Malopolska: Felbermayrs Ritzinger landet Ausreißercoup

(rsn) - Felix Ritzinger (Felt - Felbermayr) hat auf der anspruchsvollen 2. Etappe der Tour of Malopolska (2.2) seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der Österreicher setzte sich nach 148 Kilometern

01.06.2024Rüegg behält Bergtrikot, MYVELO von Virus gebeutelt

(rsn) - Lukas Rüegg (Team Vorarlberg) hat auf der 3. Etappe der Ronde l`Oise (2.2) sein am Vortag errungenes Bergtrikot verteidigt. Aber sein Team Vorarlberg konnte bei der Sprintankunft in Ressons-

01.06.2024BDR-Auswahl “ohne gutes Bein“ bei Friedensfahrt-Königsetappe

(rsn) - Auf der schweren 3. Etappe der Friedensfahrt (2.NC) mit einer sieben Kilometer langen Bergankunft und Ziel in Dlouhe Strane hatte die Deutsche U23-Nationalmannschaft erwartungsgemäß nichts

01.06.2024Unbound: Schiff, Betz, Breuer und Co. jagen den Sieg

(rsn) – Emporia im US-Bundesstaat Kansas ist dieser Tage wieder das Mekka der Gravel-Szene. Auch wenn die UCI-Weltmeisterschaften erst Anfang Oktober in Belgien ausgetragen werden, findet in der 25.

01.06.2024Pogacars Sportdirektor Matxin: “Vingegaard ist der große Favorit“

(rsn) – Genau vier Wochen sind es noch, bis in Florenz die 111. Tour de France beginnt. Läuft bei allen die Vorbereitung bis dahin glatt, so dürfen sich die Fans auf das lang ersehnte Aufeinandert

01.06.2024Große Vorschau auf das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) stehen am Sonntag in Saint-Pourcain-sur-Sioule nicht am Start der 1. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UW

01.06.2024UAE will Pogacars Tour-Konkurrenten nächsten Dämpfer verpassen

(rsn) – Nach der dominanten Vorstellung von Tadej Pogacar beim Giro d´Italia will das UAE Team Emirates dessen Kontrahenten für die Tour de France beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) an den komme

01.06.2024Die Aufgebote für das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am 2. Juni beginnt die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné mit einer hügeligen Etappe rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule. Am Start stehen unter anderem Primoz Roglic (Bora - hansgrohe) u

01.06.2024Jorgenson und Kuss führen Visma beim Dauphiné an

(rsn) – Mit Gesamtsiegen in allen drei Grand Tours war Jumbo – Visma 2023 das Rundfahrtteam schlechthin. Doch nach dem Abgang von Primoz Roglic und den Verletzungen von Jonas Vingegaard und Wout v

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Brussels Cycling Classic (1.Pro, BEL)