RSNplusMit der Tokio-Taktik zu EM-Bronze

Bahnvierer blickt optimistisch auf die WM in Glasgow

Von Peter Maurer aus Grenchen

Foto zu dem Text "Bahnvierer blickt optimistisch auf die WM in Glasgow"
Der deutsche Bahnvierer der Frauen musste sich in Grenchen mit Bronze begnügen. | Foto: Cor Vos

10.02.2023  |  (rsn) – Es war ein schönes Bild, das die Top 3 der Frauenvierer auf dem Podium der Bahneuropameisterschaften abgaben. Die Britinnen holten die Goldmedaille und durften sich die Europameistertrikots überstreifen, neben ihnen standen die Italienerinnen, als aktuelle Weltmeisterinnen in den Regenbogenfarben. Als Dritte hatten sich Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch für Deutschland platziert, die ersten drei allesamt Olympiasiegerinnen.

Einziger Wermutstropfen dabei war wohl nur, dass diese kein Sondertrikot tragen. Ansonsten hätte es die Ausgeglichenheit in der Mannschaftsverfolgung perfekt dargestellt. "Ich habe zu meiner Teamkollegin Martina Fidanza gesagt, dass ich schon neidisch bin, dass sie das Regenbogentrikot tragen darf. Es wäre schön, auch für den Olympiasieg ein Trikot zu bekommen", schmunzelte Brauße gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Die Ehren des Weltmeistertitels hatte der deutsche Vierer im Oktober in Paris abgeben müssen, nun wurden sie auch als Europameisterinnen entthront. In München war noch die herausragende Lisa Brennauer Teil des Teams, die Allgäuerin beendete aber nach diesem Erfolg ihre Karriere. Die daraus entstandene Lücke konnte noch nicht gefüllt werden, obwohl sich das BDR-Quartett in der Finalrunde schon wieder nahe an die Topposition herankämpfte.

Auf dem Podium freuten sich stellvertretend für ihre Teams Martina Fidanza für Italien über Silber, Katie Archibald für Großbritannien über Gold und Franziska Brauße für Deutschland über Bronze. | Foto: Cor Vos

Denn im kleinen Finale gegen Frankreich zeigten sie die zweitschnellste Zeit des Abends, gerade einmal eine halbe Sekunde langsamer als die neuen Europameisterinnen aus Großbritannien. Ein Grund dafür war auch die Wiederbelebung der erfolgreichen Tokio-Taktik, bei der Kröger im Mittelteil des Rennens mit einer langen Führung ihren drei Teamkolleginnen Verschnaufzeit für das Finale gab.

Krankheitsfälle machten Vierer zur Wundertüte

 "Der letzte Kilometer ist unser stärkster", schilderte Süßemilch, die gleich im ersten internationalen Rennen nach ihrem schweren Sturz bei der Tour de France wieder auf dem Podium stand. "Mein Ziel war, das Comeback hier zu machen. Erst im Januar habe ich gesehen, dass ich mich Schritt für Schritt wieder steigern konnte und das gab mir Zuversicht", erklärte die 25-Jährige, die 2021 in Roubaix als Ersatzfrau für Klein mit Brauße, Brennauer und Kröger schon den WM-Titel eroberte.

Auch die Vorbereitungen von Klein und Kröger waren zuletzt von Erkrankungen unterbrochen, so erwischte es Klein nach ihrem Straßendebüt für Trek – Segafredo in Australien und Kröger nach dem Bahntrainingslager auf Mallorca. "Am Montag konnte ich erstmals wieder intensiv trainieren, von daher war der Wettbewerb eine kleine Wundertüte", erzählte die Bielefelderin.

Der deutsche Bahn-Vierer in Action | Foto: Cor Vos

"Wir mussten uns als Team wieder zusammenfinden und auf der Erfolgsspur geht das natürlich leichter. Wir haben gezeigt, dass das Team auch ohne Lisa (Brennauer, d. Red) funktioniert und sind zuversichtlich für die Zukunft. Ich denke, wir müssen noch an ein paar Stellschrauben drehen, dann sind wir wieder voll zurück", resümierte Brauße abschließend und ihre Teamkollegin Süßemilch stimmte zu: "Es warten noch die Nations-Cup-Rennen. Dazwischen haben wir ein gutes Straßenprogramm, das sollte uns dann nochmals weiterbringen. Dann sollten wir in Glasgow wieder um den Titel mitfahren." Dort werden im August alle Radsport-Weltmeisterschaften, ausgenommen der Cross-Wettbewerbe, gleichzeitig ausgetragen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.02.2023Friedrich und Kluge/Reinhardt vergolden das EM-Finale

(rsn) - Mit sieben Goldmedaillen, einer Silbernen und fünf Bronzemedaillen beendet Deutschland die Bahn-Europameisterschaften in Grenchen als erfolgreichste Nation. Noch einmal drei Medaillen steuert

12.02.2023Kluge plant fünfte Olympiateilnahme und träumt von Gold

(rsn) – Vor 15 Jahren qualifizierte sich Roger Kluge erstmals für die Olympischen Spiele. 2008 in Peking holte er auch seine bislang einzige Medaille, Silber im Punktefahren. Dieser Wettbewerb geh

12.02.2023Friedrich-Gegnerin stürzt im Sprint-Halbfinale der EM

(rsn) - Zu einem unglücklichen Sturz kam es im Sprint-Halbfinale der Bahn-EM in Grenchen (Schweiz). Die spätere Europameisterin Lea Sophie Friedrich stieß im ersten Lauf mit der Britin Sophie Capew

11.02.2023Hinze und Brauße stürmen zu zwei weiteren Goldmedaillen

(rsn) – Franziska Brauße und Emma Hinze setzten bei den Bahn-Europameisterschaften in Grenchen (Schweiz) die Erfolgsstory der Deutschen Nationalmannschaft mit zwei weiteren Goldmedaillen fort. Nach

11.02.2023Ein teaminternes Duell mit zwei Siegerinnen

(rsn) – Auch die Abwesenheit von Titelverteidigerin Emma Hinze konnte die Vormachtstellung der deutschen Sprinterinnen nicht erschüttern. Mit Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch erreichten gl

11.02.2023Buck-Gramcko gesellte sich in Grenchen zu den Überfliegern

(rsn) – Auf dem letzten Kilometer der 4.000-Meter-Einzelverfolgung fing Tobias Buck-Gramcko noch den Franzosen Corentin Ermenault ab und sauste bei den Bahn-Europameisterschaften in Grenchen zur Bro

10.02.2023Friedrich krönt sich gegen Grabosch zur Sprint-Europameisterin

(rsn) – Lea Sophie Friedrich ist neue Sprint-Europameisterin. Die 23-Jährige aus Dassow gewann auf der Bahn in Grenchen das innerdeutsche Duell gegen ihre Teamkollegin Pauline Grabosch und folgte i

10.02.2023Podium statt Sauerstoffzelt: Dörnbach wiederholt EM-Coup

(rsn) - 1.000 Meter in unter einer Minute. Das ist das tägliche Brot für die schnellsten Sprinter der Welt im 1-Kilometer-Zeitfahren auf der Bahn. Und zu diesen darf sich Maximilian Dörnbach zähle

09.02.2023Dörnbach und der Frauenvierer bejubeln Bronze

(rsn) – Nach zwei Goldmedaillen zum Auftakt legten die deutschen Bahnasse bei den Europameisterschaften in Grenchen mit zwei Bronzemedaillen nach. Kurz nachdem Maximilian Dörnbach im 1.000-Meter-Z

09.02.2023Friedrich und Grabosch erreichen Sprint-Viertelfinale

(rsn) – Die frischgebackenen Team-Europameisterinnen Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch haben in der Mittagssession des zweiten Tages der Bahn-EM im schweizerischen Grenchen das Viertelfinale

09.02.2023Friedrich: “Der Teamgeist macht uns schnell“

(rsn) - Es war eine quasi vorprogrammierte Goldmedaille, die Deutschlands Team-Sprinterinnen am ersten Tag der Bahn-Europameisterschaften in Grenchen eroberten. Fast schon makellos wirkte der Auftritt

09.02.2023Teutenberg: “Ich denke, ich kann das schon nicht schlecht“

(rsn) – Noch einmal voll reintreten, aus der letzten Kurve heraus auf die Zielgerade. Zunge raus, um den Körper so gut wie möglich mit Sauerstoff zu versorgen – und dann ist es geschafft: Mit we

Weitere Radsportnachrichten

18.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

18.05.20245.300 Höhenmeter: Königsetappe über den Mortirolo

(rsn / ProCycling) – Die 15. ist nicht nur die längste Etappe dieses 107. Giro d´Italia, sondern führt über gleich fünf Berge, von denen die letzten drei der 1. Kategorie angehören. Insgesamt

18.05.2024Hellas: Schiffer stürmt mit Dorns Hilfe ins Bergtrikot

(rsn) - Während der Österreicher Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) auf der 4. Etappe der Tour of Hellas (2.1) seine Gesamtführung verteidigte und mit 46 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann un

18.05.2024Martinez: “Der beste Teil des Giro liegt noch vor uns“

(rsn) – Das zweite Einzelzeitfahren des Giro d´Italia fand in der Nähe des Gardasees statt und endete mit dem überzeugenden Sieg von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers). Der Stundenweltrekordler set

18.05.2024Pogacar ist sich sicher: Entscheidung erst am Monte Grappa

(rsn) – Nach den ersten beiden Dritteln des Giro d´Italia ist in der Regel noch nichts in Stein gemeißelt. Die extrem schweren Bergprüfungen in den Alpen warten in der Schlusswoche und so hat si

18.05.2024Leidert verpasst Ausreißercoup beim Orlen Nations GP

(rsn) - Louis Leidert (Deutsche U23-Nationalmannschaft) hat auf der 4. Etappe des Orlen Nation GP (2.NC) einen Ausreißercoup verpasst. Der 19-Jährige gehörte zur achtköpfigen Gruppe des Tages, di

18.05.2024Ganna kommen am Tag der Glorie die Tränen

(rsn) - Ein Schrei der Erleichterung breitete sich auf der Uferpromenade am Gardasee in Desenzano aus. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) war gerade ins Ziel gekommen. Doch der Mann in Rosa hatte die b

18.05.2024Highlight-Video der 14. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das zweite Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia für sich entschieden. Der 27-jährige Italiener setzte sich auf der 14. Etappe über 31,2 Kilometer

18.05.2024Bennett krönt in Cassell perfektes Decathlon-Teamwork

(rsn) – Sam Bennett (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat seinen Erfolgslauf bei den 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) eindrucksvoll fortgesetzt. Der 33-jährige Ire entschied auch die schwere 5. Etapp

18.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 14. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

18.05.2024Ganna im zweiten Giro-Zeitfahrduell schneller als Pogacar

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat beim 107. Giro d’Italia das zweite Zeitfahrduell gegen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für sich entschieden. Nach 31,2 meist flachen Kilometern von

18.05.2024Van Aert: “Es war nicht einfach, auf der Bank zu sitzen“

(rsn) – Ein schwerer Sturz bei Dwars door Vlaanderen mit Frakturen am Schlüsselbein, am Brustbein sowie an den Rippen bedeutete nicht nur das Aus für  die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, so

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)