Italiener sieht sich noch hinter Martin und Wiggins

Malori: „Das war ein Kurs voller Adrenalin"

Foto zu dem Text "Malori: „Das war ein Kurs voller Adrenalin
Adriano Malori (Movistar) nach seinem Sieg im Prolog zu Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos

12.03.2015  |  (rsn) – Mit seinem Sieg im Prolog zum 50. Tirreno-Adriatico hat Adriano Malori (Movistar) erneut unter Beweis gestellt, dass er mittlerweile zur ersten Reihe der Zeitfahrspezialisten zählt. Dessen ist sich auch der Italiener bewusst, denn auf die nach dem gestrigen Rennen im Ziel gestellte Frage, wo er sich in einer Rangliste der besten in dieser Disziplin einordnen würde, lautete seine Antwort: „An die erste Stelle würde ich Tony Martin setzen, an die zweite Wiggins, und um die dritte Position kämpfen Fabian Cancellara, Tom Dumoulin und ich."

Martin, Wiggins und Dumoulin sind derzeit bei Paris-Nizza im Einsatz, doch Cancellara schlug Malori am gestrigen Mittwoch – auch wenn er auf dem 5,4 Kilometer kurzen Parcours von Lido di Camaiore nur um eine Sekunde schneller war als der viermalige Zeitfahrweltmeister.

„Natürlich ist es schön, dass ich jemanden wie Fabian Cancellara geschlagen habe“, sagte der 26-Jährige zu radsport-news.com und sprach von einem „Kurs voller Adrenalin“, auf dem man Vollgas geben konnte. „Ich war mir nicht sicher, ob ich das bis zum Ende überhaupt durchhalten würde. Aber ich bin glücklich, dass es geklappt hat und ich jetzt beim Tirreno-Adriatico das erste Leadertrikot anziehen darf.“

Nachdem er den letztjährigen Tirreno mit einem Sieg im abschließenden Zeitfahren (übrigens vor Cancellara) beendet hatte, in der Saison aber von einer Entzündung am Knie „ziemlich behindert“ wurde, will Malori in diesem Jahr herausfinden, „wo mein Potenzial liegt, im Zeitfahren, aber auch bei Eintagesrennen“, so der Movistar-Profi in der Pressekonferenz.

In die Jagd auf den Stundenweltrekord will Malori – im Gegensatz zu vielen anderen Zeitfahrspezialisten – bis auf weiteres nicht einsteigen. „Der Rekord hat bei mir nicht die erste Priorität“, sagte er. „Es ist kompliziert für mich, weil ich nicht viel Erfahrung auf der Bahn habe. Ich müsste einige Monate dafür arbeiten. Warten wir lieber ein paar Jahre ab. Jetzt konzentriere ich mich auf die Straße."

Von seinem spanischen Team, zu dem er Anfang 2014 nach drei Jahren bei Lampre-Merida wechselte, bekommt er dabei nicht nur effektive Unterstützung für das Zeitfahren. „Bei Movistar wird mehr auf die technischen Details geachtet. Und ich selbst gehe mit mehr Überzeugung zu Werke“, nannte er die Unterschiede zu früheren Jahren.

Malori wurde übrigens auch zum Untersuchungsbericht der Reformkommission befragt, konkret zu deren Vorschlag, dass Fahrer auch in der Nacht kontrolliert werden sollten. Wenig verwunderlich war, dass er einer solchen Idee skeptisch gegenübersteht.

„Ich denke: Wir stehen von fünf Uhr früh bis elf Uhr abends für Kontrollen zur Verfügung. Wenn ich Tag für Tag sechs Stunden arbeite, dann würde mir das nicht so gefallen, wenn ich um drei Uhr in der Nacht geweckt werden würde. Es muss auch Grenzen geben und man sollte das richtige Verhältnis zwischen Kontrollen und dem Respekt für die Arbeit finden“, erklärte Malori, der sich dann einen kleinen Seitenhieb gegen die größte und mächtigste Sportbranche nicht verkneifen konnte. „Und dann will ich mir gar nicht erst vorstellen, was würde ein Fußballer zu so einem Vorschlag sagen?“

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.03.2015Bora-Argon 18 mit Ausbeute bei Tirreno-Adriatico unzufrieden

(rsn) – Hinter den eigenen Erwartungen zurück blieb das deutsche Team Bora-Argon 18 beim am Dienstag zu Ende gegangenen Tirreno-Adriatico. Bester Fahrer des Zweitdivisionärs war der Portugiese Jos

18.03.2015Vegni: „Die Gesundheit der Fahrer lag mir immer am Herzen“

(rsn) – Mauro Vegni hat ein positives Fazit der 50. Jubiläumsauflage des Tirreno-Adriatico gezogen und Kritik speziell an der Terminillo-Etappe zurückgewiesen. „Der Tirreno war, das hat mich bes

17.03.2015Quintana besiegt Kälte, Schnee und alle Rivalen

(rsn) – Zwar büßte Nairo Quintana (Movistar) im abschließenden Zeitfahrend es 50. Tirreno-Adriatico noch Zeit auf seine schärfsten Konkurrenten Bauke Mollema (Trek) und Rigoberto Uran (Etixx-Qu

17.03.2015Nach der Prolog-Niederlage holte Cancellara alles aus sich raus

(rsn) – Nach seinem ersten Zeitfahrsieg in dieser Saison wollte Fabian Cancellara (Trek) nach vorne schauen. „Ich will jetzt nicht viel über die Fehler vom Prolog erzählen. Es waren einfach zu v

17.03.2015Quintana ohne Schwierigkeiten zum Jubiläumssieg

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) behauptete am letzten Tag der 50. Auflage von Tirreno-Adriatico souverän sein Blaues Trikot und feierte den ersten Sieg in einem Mehretappenrennen in der noch jung

17.03.2015Cancellara gelingt die Zeitfahr-Revanche, Quintana Gesamtsieger

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) hat die 50. Auflage von Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 25 Jahre alte Kolumbianer behauptete im abschließenden Einzelzeitfahren der 7. Etappe sein Blaues Trikot un

17.03.2015Cancellara: „Es gibt Grenzen"

(rsn) – Nach der unter winterlichen Bedingungen ausgetragenen 6. Etappe von Tirreno-Adriatico werden wieder Forderungen laut, verbindliche Regeln für den Einsatz bei extremen Wittererungsbedingunge

17.03.2015Sagan beendete mit einem Urschrei die Zeit der zweiten Plätze

(rsn) – Wie groß der Druck des Gewinnenmüssens bei Peter Sagan war, zeigte sich im Ziel der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico. Mit einer Art Urschrei feierte der Neuzugang des Tinkoff-Saxo-Teams sei

17.03.2015Revanchiert sich Cancellara an Malori für die Prolog-Niederlage?

(rsn) – Der Spanier Francisco Ventoso (Movistar) eröffnet um 13.30 Uhr das abschließende Einzelzeitfahren beim 50. Tirreno-Adriatico. Der Schweizer Fabian Cancellara (Trek), einer der Favoriten au

16.03.2015Vuillermoz will in San Benedetto für den toten Vater fahren

(rsn) - Alexis Vuillermoz (Ag2R) hat es auf der 6. Etappe des Tirreno-Adriatico Peter Sagan und den anderen Sprintern nicht gerade einfach gemacht. Der Franzose war im Dauerregen auf den letzten 40 d

16.03.2015Tirreno-Adriatico: Paolinis Hinterrad war für Arndt das falsche

(rsn) – Nachdem Marcel Kittel seine Teilnahme an Tirreno-Adriatico hatte absagen müssen und Luka Mezgec am Montag nach einem Sturz auf der 6. Etappe das Rennen hatte aufgeben müssen, setzte Giant-

16.03.2015Im strömenden Regen platzte bei Sagan der Knoten

(rsn) – Am 18. Renntag ist bei Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) der Knoten geplatzt. Der Slowakische Meister, der in dieser Saison bereits mehrere Spitzenergebnisse eingefahren hat, aber noch nicht ganz o

Weitere Radsportnachrichten

21.05.2024Defekt bremste Arensman nicht, dafür aber sein Kapitän

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

21.05.2024Zum Abschluss der Kletter-Trilogie zweimal Passo Brocon

(rsn / ProCycling) – Die Kletter-Trilogie bei diesem 107. Giro d'Italia endet mit einer klassischen Etappe durch die Dolomiten: relativ kurz, aber dennoch intensiv, mit 4.200 Höhenmetern auf 159 Ki

21.05.2024Majka: “Ich habe Tadej gesagt, dass er fahren soll“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat seinen fünften Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia 2024 (2.UWT) eingefahren. Allerdings musste die 16. Etappe wurde wegen Schneefall und extre

21.05.2024Highlight-Video der 16. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat beim 107. Giro d’Italia die Konkurrenten zum wiederholten Mal stehenlassen und seinen fünften Tagessieg eingefahren. Der 25-jährige Slowene entschie

21.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

21.05.2024Pogacar bleibt auch in der dritten Woche eiskalt

(rsn) – So wie die zweite geendet hatte, begann auch die finale Woche des 107. Giro d´Italia: mit einem weiteren Triumph von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene holte sich im Dauerregen

21.05.2024O´Connor: “Eines der am schlechtest organisierten Rennen“

(rsn) – Nach heftigen Protesten von Teams und Fahrern haben die Organisatoren des 107. Giro d’Italia in letzter Minute den Start der 16. Etappe von Livigno auf 1.915 Metern nach Prato (Prad) am En

21.05.2024Aldag: “Ich bin kein Freund davon, dass 22 Teams abstimmen“

(rsn) - Quälend lange, über fast 24 Stunden, zog sich die Entscheidung hin, wo das Peloton die 16. Etappe des Giro d’Italia von Livigno nach Santa Christina Val Gardena in Angriff nehmen wird. Ers

21.05.202416. Etappe startet in Laas und ist auf 118,4 Kilometer verkürzt

(rsn) – Die 16. Etappe des 107. Giro d´Italia wird nicht wie geplant in Livigno beginnen und über den Passo di Foscagno sowie den Umbrailpass führen. Nach vehementen Protesten der Fahrer und Team

21.05.2024Biermans stürzte auf Mortirolo-Abfahrt 30 Meter tief in Schlucht

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE TEAM Emirates) dominierte auch die Königsetappe des 107. Giro d’Italia. Doch hinter dem Slowenen und den weiteren Favoriten spielte sich ein Drama ab, das böse hätte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)